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0845 - In der Gewalt der Shariden

0845 - In der Gewalt der Shariden

Titel: 0845 - In der Gewalt der Shariden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Shariden hielten sich auf dieser Seite des Tores auf. »Wahrscheinlich kollabiert er, wenn alle ihn durchquert haben!«
    »Ich habe jederzeit die Möglichkeit, ihn wieder zu öffnen«, teilte Sharita mit. »Kelvo verlieh jedem Einzelnen von uns diese Möglichkeit für die Dauer unseres Aufenthaltes auf der Erde.«
    »Warum solltest du das tun?«, fragte Sid Amos.
    »Mir kommt es nur darauf an, dass keiner meiner Brüder mehr vernichtet wird. Nicole hatte recht mit ihren Worten: Ich habe meinen Herrn damals verraten - ich tue es jetzt wieder. Das ist der Preis, den ich dafür zahle, dass ihr mich und meine Brüder nicht vernichtet. Ich bin zu einer Entscheidung gelangt. Es sind genug von uns gestorben. Kelvo führt uns in eine sinnlose Schlacht, die wir nicht gewinnen können. Nicht auf dem Weg plumper Aggression.«
    »Ich glaube ihr«, entschied der Meister des Übersinnlichen kategorisch.
    »Das Volk der Shariden weist einige Merkwürdigkeiten auf. Warum sollte es nicht auch eine Verräterin geben, die bereit ist, sich mit uns zu verbünden? Sharitas Überlebensinstinkt ist stark ausgeprägt, und offenbar auch ihr…«
    Zamorra stockte. Ihr gesunder Menschenverstand, hatte er sagen wollen. Aber angesichts dieser schleimigen Monstrosität war diese Formulierung ganz und gar unangebracht.
    »… ihre Fähigkeit, ihre Situation zu analysieren«, beendete er deshalb den Satz.
    Amos fluchte, als in dieser Sekunde der letzte Sharide durch das Dimensionstor trat und es hinter ihm kollabierte. Das farbige Flirren erlosch, ein letzter blauer Funke schwirrte durch die Luft.
    »Ich führe euch in die Dimension, in der sich Kelvo aufhält«, kündigte Sharita an. »Aber erst in einigen Minuten, wenn meine Brüder sich von dem dortigen Ausgang des Dimensionstors entfernt haben. Ich kann nur hoffen, dass Kelvo meinen Verrat und euer Eindringen nicht bemerkt, sonst wird er wieder fliehen.«
    »Du hoffst also tatsächlich, dass wir deinen Meister finden?«
    »Ich sehe ihn nicht mehr als meinen Meister an. Ich sage mich von ihm los. Kelvo ist uns kein guter Anführer mehr. Er hat uns im Stich gelassen, sich Jahrhunderte lang nicht um uns gekümmert und nutzt uns nun als Kanonenfutter. Es ist besser, wenn er stirbt und wir danach frei sind. Frei, uns so zu entfalten, wie es uns eigentlich bestimmt ist.«
    »Kelvo hat eure Bestimmung festgelegt«, erwiderte Amos verächtlich. »Ihr seid genau das, was ihr sein solltet: Sklaven.«
    »Dann werden wir uns eben über unsere Bestimmung erheben«, beschloss Sharita feierlich.
    ***
    Die Kreatur, die einst Dolf Hellstrom gewesen war, verbarg sich hinter einem Baumstamm.
    Sie war zu weit entfernt, um mit ihren normalen menschlichen Sinnen die Unterhaltung der vier unterschiedlichen Wesen verfolgen zu können - und doch verstand sie jedes Wort. Kelvos Bewusstseinssplitter in ihr verfeinerte ihre Wahrnehmung bis ins Extrem.
    Auf diesem Weg hatte die Kreatur und damit auch der Splitter des Dämons von Sharitas-Verrat erfahren. Eine Sklavin erhob sich gegen ihren Herrn…
    In der Hellstrom-Kreatur stieg unbändiger Zorn auf.
    Die Flucht aus dem Gefängnis war erstaunlich problemlos verlaufen, als habe ein wohlwollendes Schicksal den Weg des Besessenen gelenkt. Er hatte nur noch einen weiteren Aufseher aus dem Weg räumen müssen, und glücklicherweise hatte er sofort ein Auto gefunden, das ihn rasch hierher gebracht hatte.
    Fassungslos verfolgte der Besessene, wie die Pläne der Sharidin gediehen. Er fragte sich, wie er am besten einschreiten konnte.
    Vorsicht war geboten. Zamorra, Duval und Sid Amos waren gefährliche Gegner. Merlins Stern, die Dhyarra-Kristalle, Amos' magische Fähigkeiten… das waren gefährliche Waffen.
    Der Besessene musste klug und gut abgesichert vorgehen.
    Sharitas nächste Worte brachten ihn völlig aus der Fassung. Er wollte nicht glauben, wie weit ihr Verrat tatsächlich ging.
    Er ist uns kein guter Anführer mehr… nutzt uns nun als Kanonenfutter. Es ist besser, wenn er stirbt und wir danach frei sind.
    Diese Dienerkreatur plante, bei der Vernichtung ihres Schöpfers mitzuhelfen!
    Das durfte er nicht zulassen. Sharita musste sterben, sofort! Doch wie sollte er vorgehen, wie den Wahnsinn beenden?
    ***
    Zamorra kam nicht dazu, die unerwartete Wendung der Ereignisse zu verdauen. Aus Sharita, der gefangenen monströsen Gegnerin, war eine Partnerin geworden.
    Der Parapsychologe fragte sich bang, ob er ihr Vertrauen entgegenbringen durfte. Bei allen nachvollziehbaren

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