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0846 - Flucht aus Tilasim

0846 - Flucht aus Tilasim

Titel: 0846 - Flucht aus Tilasim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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attackiert, ihn verletzt!
    Er hatte ihm einen Schlag versetzt, zusammen mit diesem eigenartigen riesigen Tier, das nun verletzt und hilflos auf dem Boden lag.
    Zamorra rannte weiter, um erst dem Tier und dann Andrew Millings - dem anderen Andrew Millings und damit ihm selbst - den Todesstoß zu versetzen.
    »Nein!«, brüllte Andrew, bückte sich, hob einen Stein auf und schleuderte ihn auf den Feind.
    ***
    Ein Schlag.
    Es krachte, und scharfer Schmerz zuckte durch Zamorras Rücken. Etwas hatte ihn getroffen, von hinten, genau gegen den Schulterknochen.
    Unwillkürlich wirbelte der Meister des Übersinnlichen herum. Die Bewegung entfachte noch stärkeren Schmerz, der durch den Arm bis in die Fingerspitzen ausstrahlte.
    Erneut sauste etwas auf ihn zu.
    Die Bewegung erfolgte so schnell, dass er sie kaum wahrnahm. Instinktiv duckte er sich und riss die Arme hoch, um das Gesicht zu schützen.
    Ein Stein krachte gegen seinen Arm, zerriss den Stoff des Anzugs, schrammte noch über die Haut der Wange und fiel zu Boden.
    Zamorra wollte nicht glauben, was er sah. Andrew Millings hielt schon wieder einen neuen Stein in der Hand und holte aus.
    Und nicht nur er schleuderte die behelfsmäßigen Waffen auf den Meister des Übersinnlichen, sondern Nicole ebenfalls.
    Ein Stein zischte auf ihn zu, er warf sich zur Seite. Millings' Angriff entging er auf diese Weise, doch nicht dem von Nicole.
    Ihr Stein schmetterte in seine Magengrube.
    Die Luft blieb ihm weg.
    Vergessen war das Monstrum und die Absicht, ihm den Garaus zu machen. Auch an den verletzten oder toten Torre Gerret konnte er keinen Gedanken mehr verschwenden.
    Es stand fest, dass ihn weder Andrew noch Nicole aus freien Stücken angriffen. Sie standen unter den Einfluss des Monstrums, dem Zamorra nur durch die Kraft des Amuletts entkommen war.
    »Nicole!«, schrie er seiner Geliebten zu, die sich wappnete, einen weiteren Stein auf ihn zu werfen. »Ruf das Amulett! Es wird dich befreien!«
    Sie gab nicht zu erkennen, dass sie seine Worte verstand. Stattdessen erfolgte ihre nächste Attacke, zeitgleich mit Andrews. Die beiden standen nahe zusammen.
    Zamorra versuchte auszuweichen, schützte wieder sein Gesicht. Einer der Steine knallte gegen sein Schienbein. Er stieß zischend die Luft aus.
    Wie sollte er gegen diese Feinde, die eigentlich seine Freunde waren, vorgehen?
    Die Antwort lag auf der Hand. Er durfte nicht sie angreifen, sondern den Verursacher des Übels - das Monstrum. Wenn es tot war, würde aller Wahrscheinlichkeit nach sein Einfluss erlöschen.
    Doch auch dazu kam es nicht.
    Plötzlich schrien Nicole und Millings auf. Sie stürzten und prallten hart auf.
    Sharita stand dicht hinter ihnen. Jeweils einer ihrer Tentakel hatte sich um die Knöchel der beiden gewickelt. Weitere Auswüchse schoben sich auf die beiden zu.
    »Verletze sie nicht«, rief Zamorra dem Schleimmonstrum zu. »Sie handeln nicht aus freiem Willen!«
    Sharita kümmerte sich nicht darum. Nicole und Andrew versuchten sich zu befreien, schlugen mit den Fäusten gegen die Tentakel. Das Schleimmonstrum packte die Arme und zerrte sie zurück. Gleichzeitig wickelten sich weitere Tentakel um die Hälse ihrer Opfer.
    Zamorra eilte zum Ort des Geschehens. »Ich danke dir, aber lass sie frei! Wir können sie befreien!«
    »Schon wieder dasselbe Spiel?«, fragte die Sharidin.
    Statt einer Antwort presste der Meister des Übersinnlichen das Amulett gegen Nicoles Kopf.
    »Berühr mich nicht mit dem Ding!«, begehrte Sharita auf. Ihre Stimme vibrierte vor nackter Angst.
    »Keine Sorge.«
    Nicoles Augen, eben noch in Panik geweitet, schlossen sich. Die Lippen zitterten. »Ich… ich bin wieder da.«
    Zamorra atmete erleichtert aus und wiederholte die Prozedur bei Andrew. »Du kannst sie freigeben«, erklärte er seiner ungewöhnlichen Partnerin.
    Sharita tat, wie ihr geheißen. Mit schmatzendem Geräusch und eine schleimige Spur hinterlassend, zogen sich die Tentakel zurück.
    Andrew und Nicole fassten sich an den Hals, rieben über die gerötete Haut. »Noch einmal im Würgegriff eines Shariden, und ich bekomme eine Psychose«, versuchte Nicole die Situation mit Humor zu entspannen.
    Auch Andrew wirkte klar. »Ich muss nach Gerret sehen.«
    Wiederum fragte sich der Meister des Übersinnlichen, wieso in den letzten turbulenten Minuten Sid Amos nicht eingegriffen hatte? Wenn sogar Sharita dem hypnotisch-magischen Einfluss widerstanden hatte, musste es dem ehemaligen Höllenfürst erst recht ein Leichtes

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