Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0846 - Flucht aus Tilasim

0846 - Flucht aus Tilasim

Titel: 0846 - Flucht aus Tilasim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
darauf hoffen, dass der ehemalige Höllenfürst von selbst zu ihnen zurückkehrte.
    Ehe sie ihr weiteres Vorgehen besprechen konnten, tauchte Amos von selbst auf.
    »Ich habe dieses Monstrum erledigt. Als es floh und Gerret hinterhertaumelte, hielt ich es für das Beste, mich darum zu kümmern, ehe es uns noch einmal Schwierigkeiten bereitet.«
    »Torre Gerret ist nicht weit gekommen«, informierte Zamorra.
    »Ich habe es bemerkt. Ein eigenartiges Phänomen. Ich frage mich unablässig, in welcher Zeitebene wir uns wohl befanden.«
    »Ich glaube, dass ich es erklären kann.« Er setzte Amos von seinen Überlegungen in Kenntnis.
    Der ehemalige Höllenfürst nickte. »Das hat etwas für sich. Und darum wird es weder Gerret noch Millings gefallen, was ich zu sagen habe.« Er grinste schief. »Ich habe das Biest über eine weite Strecke verfolgt. Es schlug Haken und wählte einen sehr verschlungenen Weg - wohl, weil es die Zeitgrenzen instinktiv erkannte. Wenn wir uns beeilen, haben wir womöglich das Glück, dass die Grenzen sich noch an denselben Stellen verlaufen. Dann können wir bis an den Rand der Zeitebene gelangen, ohne noch einmal die Zeitebene wechseln zu müssen.«
    »Aber… in diesem Fall müssten wir zuerst über diese Grenze gehen«, hauchte Millings und wies nach vorne.
    »Ein Opfer, das wir in Kauf nehmen müssen.«
    »Niemals«, presste Gerret heraus.
    »Sag niemals nie«, meinte der ehemalige Höllenfürst. »Auf diese Art kommen wir hier raus, das ist die ganze Sache Wert.«
    »Das behauptest du«, zischte Andrew. »Du weißt ja auch, dass es dir jenseits der Grenze gut gehen wird.«
    »Was wird aus uns?«, fragte Nicole. »Wie weit werden wir in die Zukunft versetzt werden? Leben wir dort noch?«
    »Wir können es nur hoffen«, meinte Amos. »Das gilt sowohl für Zamorra und dich als auch für Sharita.«
    »Ich gehe nicht«, sagte Gerret bestimmt. »Das mache ich nicht noch mal durch! Außerdem wollen wir diese Zeit nicht verlassen! Nicht wahr, Andrew?« Er sah Millings mit flackerndem Blick an. »Wir wollen nicht zu dieser neuen Kreatur verschmelzen, von der du geredet hast!«
    »Ich… ich bin mir nicht sicher«, murmelte Andrew.
    »Was wir verlangen, ist hart, aber unumgänglich«, stellte Amos klar. »Ihr könnt nicht hierbleiben. Ihr müsst letzten Endes in die Gegenwart zurückkehren und miteinander verschmelzen. Es muss geschehen, denn es ist bereits geschehen!«
    »Das klingt klug, aber ich will es nicht!«, schrie Gerret. Er erhob sich mühsam. Die-Verletzung schwächte ihn sichtlich.
    »Wir müssen«, erwiderte Millings tonlos. In seinem Gesicht regte sich kein Muskel. »Und wenn wir gemeinsam gehen, wird es anders sein als vorhin, als du alleine gegangen bist. Ich werde bei dir sein, und auch das Langka. Wir werden wieder eins sein.«
    Zamorra bewunderte die Stärke und Willenskraft seines Freundes. Er nahm hin, was er nicht ändern konnte, auch wenn das in letzter Konsequenz bedeutete, dass er starb oder zumindest seine eigene Existenz verlor.
    Amos packte Gerret und zerrte ihn einen Schritt weiter. »Wir gehen!«
    »Lass ihn los!«, forderte Millings. »Er wird freiwillig mitkommen. Das wirst du doch, Torre?«
    Zu Zamorras Überraschung nickte sein alter Feind. Er streifte Amos' Hand ab und ging demonstrativ einen weiteren Schritt.
    Der ehemalige Höllenfürst blickte Zamorra und Nicole an. »Wenn ihr dort drüben tot seid oder nur noch ein klappernder Knochenhaufen, werden wir eure Überreste in die Gegenwart zurückbringen.«
    Die Worte waren von so kalter Endgültigkeit, dass es Zamorra schauderte. Der Gedanke daran, in wenigen Augenblicken möglicherweise nur noch ein »klappernder Knochenhaufen« zu sein, war alles andere als erheiternd. Dennoch stimmte er mit leiser Stimme zu. »So sei es.«
    ***
    Sie starben nicht, als sie die Grenze überquerten. Weder Zamorra, noch Nicole, noch Sharita. Für sie war es, ebenso wie für Sid Amos, als ändere sich nichts.
    Doch Torre Gerrets Körper verwehte wie ein Hauch, wurde zu einem Nebelstreif, der in Andrew Millings eindrang und sich mit ihm vereinigte. Das Langka in Andrews Hand vollzog dieselbe Verwandlung.
    Andrew blieb scheinbar derselbe -doch in seine Augen trat ein anderer Ausdruck. »Endlich«, sagte er. »endlich wieder komplett. Die Aufspaltung war unerträglich.«
    »Du erinnerst dich daran?«
    »Meine Teile haben es miterlebt. Ich weiß genau, wie sie sich fühlten.«
    Amos drängte zur Eile, und gemeinsam eilten sie durch die

Weitere Kostenlose Bücher