0847 - Metamorphose
sie genug Probleme geben."
„Das ist richtig", erwiderte Vanne. „Aber ich bitte dich, über die bevorstehende Rückkehr der Erde noch zu schweigen. Die Menschheit soll vor vollendete Tatsachen gestellt werden."
Argyris lachte.
„Klar, Kershyll. Kleiner Psychotrick von Tiff, was?" Er hob lauschend den Kopf. „Bei den Gys-Voolbeerah herrscht Aufruhr!" stieß er hervor. „Ich sehe einmal nach!"
Er sprang auf und eilte zur Tür.
Im nächsten Moment taumelte er zurück. Aber er fing sich schnell wieder - im Unterschied zu Vanne, der erneut in tiefe Bewußtlosigkeit gesunken war.
Anson Argyris zögerte einen Augenblick, dann ließ er Vanne und Tekener allein und stürmte hinaus.
*
Unter den Gys-Voolbeerah gab es keinen mehr, der sich noch regte - mit Ausnahme von neunzehn insektoiden Gestalten, die sich aus den aufgeplatzten dunkelgrünen Panzerhüllen zwängten und Anstalten trafen, über die wehrlosen Artgenossen - wenn es noch ihre Artgenossen waren - herzufallen.
Der Vario-Roboter erkannte schlagartig, was geschehen war. Die neunzehn Gys-Voolbeerah, die das Opfer der Spontanmetamorphose geworden waren, hatten im Puppenstadium eine Rückentwicklung auf eine frühere Evolutionsstufe ihrer Opfer durchgemacht. Das war schon äußerlich an den stark vergrößerten Vorderbeinen zu sehen, die außerdem in reine Fangorgane umgeschmolzen worden waren.
Anson Argyris begriff auch, daß die Letzte Metamorphose, die ja nur zustande kommen war, weil diese Gys-Voolbeerah absichtlich ihre molekulare Struktur den biophysikalischen und psychischen Eigenheiten der Originale unterworfen hatten, diese Wesen zu seelenlosen Mordmaschinen gemacht hatte, die vor nichts zurückschrecken würden.
Es würde nicht lange dauern, bis sie ihre ehemaligen Artgenossen, die infolge eines fremdartigen, aber durchschlagend wirksamen Nervengases, das offenbar beim Platzen der Puppenhüllen entwichen war, wehrlos herumlagen, umgebracht hatten.
Und Anson Argyris würde allein nicht viel gegen sie ausrichten können - es sei denn, er brachte sie um. Er schickte deshalb einen Befehlsimpuls an die Kampfroboter, die seine Zentrale Positronik auf seine Anweisung hin an den Zugängen von TRAPPER stationiert hatte.
Sekunden später wimmelte es in den Räumen der Ausweichzentrale von Schweren Kampfrobotern.
Die Maschinen machten kurzen Prozeß mit den mordgierigen Verformten. Sie hüllten sie in Fesselfelder und transportierten sie in einen Raum, der sich von außen mit einem Energieschirm abriegeln ließ.
Der Robotkaiser sah scheinbar untätig zu.
In Wirklichkeit funkte er einen kurzen Bericht an der ALHAMBRA und veranlaßte Coden Gonz, einige Beiboote zum oberen Ausgang von TRAPPER zu schicken. Danach befahl er der Zentralen Positronik, Baikwietel und Orghoriet freizulassen und mit Hilfe von verschiedenen Schaltungen so sicher durch das Labyrinth zur Ausweichzentrale zu leiten, daß ihnen nichts zustieß, sie aber auch keinen Unfug anrichten konnten.
Anschließend blieb ihm nichts weiter zu tun, als Vanne und Tekener unter seine Arme zu klemmen und sein Reich zu verlassen. Aber so sang- und klanglos wollte der Robotkaiser den Gys-Voolbeerah das Feld nicht überlassen.
Er nahm eine Schreibfolie, setzte mit einem Magnetschreiber eine Botschaft an die Gys-Voolbeerah auf und legte die Folie einem der bewußtlosen Molekülverformer auf die Brust.
Danach holte er Vanne und Tekener, raste in einer Transportkapsel zu seiner Biostation, wo er sich mit Hilfe der Anson-Argyris-Maske das Aussehen des echten Freifahrerkaisers verlieh - und jagte auf dem gleichen Wege wieder zurück.
Als er TRAPPER durch den oberen Ausgang verließ, schwebten über ihm bereits drei Space-Jets.
Anson Argyris flog ihnen mit Hilfe seines Flugaggregats entgegen, Vanne und Tekener noch immer unter seine Arme geklemmt.
Doch schon bald wurde er von einem Traktorstrahl erfaßt und in die offene Schleuse einer Space-Jet gezogen. Zehn Minuten später ging er an Bord der ALHAMBRA. Ronald Tekener und Kershyll Vanne aber wurden ins Bordhospital gebracht, wo sich die Ärzte um sie kümmerten.
7.
QUO VADIS?
Baikwietel und Orghoriet versuchten, den von leuchtenden Pfeilen vorgezeichneten Weg zu verlassen, um ihre Handlungsfreiheit wiederzugewinnen.
Doch sie kamen nicht weit.
In der Abzweigung, die sie betraten, schossen plötzlich blauweiße Flammen aus dem Boden und versperrten den Korridor.
Die beiden Gys-Voolbeerah blieben stehen.
„Wir haben
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