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0847 - Metamorphose

Titel: 0847 - Metamorphose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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alle Räumlichkeiten der Ausweichzentrale optisch und akustisch überwacht werden - und es ließen sich Interkomverbindungen mit allen Räumen herstellen.
    Nur nebenbei registrierte Baikwietel, daß der Raum, in den sie Vanne und Tekener gesperrt hatten, verlassen war. Er hatte es nicht anders erwartet.
    Mit steinern wirkendem Gesicht - noch immer dem Gesicht Ronald Tekeners - beobachtete er auf einem der Monitorschirme die Weitwinkelerfassung des Raumes, in dem die Verformten sich befanden.
    Die Verformten tobten und rasten, aber es steckte doch Methode dahinter. Sie versuchten systematisch, die Wände des Raumes zu zerstören, wobei sie ihre ins Riesenhafte angewachsenen Greifwerkzeuge benutzten. Sobald sie eine neue Bresche geschlagen hatten, stürmten sie durch die Löcher gegen die dahinterliegende Prallfeldbarriere und versuchten, den Energieschirm zu überlasten und dadurch zusammenbrechen zu lassen.
    Nach einer Weile aktivierte Baikwietel die Interkomverbindung und rief: „Hier spricht Baikwietel! Cloibnitzer, melde dich!"
    Als niemand reagierte, schrie er: „So nehmt doch endlich Vernunft an! Ihr seid schließlich noch immer Gys-Voolbeerah!"
    Doch auch darauf reagierten die Verformten nicht.
    „Das sind keine Gys-Voolbeerah mehr", stellte Baikwietel fest. „Cloibnitzer und seine Begleiter haben dadurch, daß sie ihre molekulare Struktur der Physis und Psyche ihrer Opfer unterwarfen, den ersten und grundlegenden Fehler begangen - und durch ihre falsche Auffassung von der Zeitrechnung der Chrumruch wurden sie von der blitzartig hereinbrechenden Metamorphose überrascht.
    Sie kamen nicht mehr dazu, sich in andere Lebewesen zu verwandeln und dadurch die molekular verankerte Unterwerfung rückgängig zu machen."
    Er hob seine Stimme.
    „Durch die Verformung innerhalb der Puppenhüllen sind sie dann auch geistig zu Chrumruch geworden!" behauptete er.
    „Aber der Beweis...", begann Maghan zögernd.
    „Der Beweis läßt sich antreten, wenn wir unseren Schock überwinden und zu den Verformten gehen", erklärte Baikwietel. „Nehmen wir den für alle Gys-Voolbeerah typischen Geruch wahr, dann sind es noch unsere Brüder, nehmen wir ihn nicht mehr wahr, dann haben wir es entweder mit Chrumruch oder etwas noch Fremderem zu tun - und in dem Falle müssen wir das Leben dieser Fremden auslöschen, denn das ist die einzige Möglichkeit, die Moleküle unserer Brüder aus der Fessel von etwas unsagbar Schrecklichem zu befreien!"
     
    *
     
    Nachdem sich alle 260 Gys-Voolbeerah von den Nachwirkungen der Betäubung erholt hatten, stimmten sie über ihr Vorgehen hinsichtlich der neunzehn Verformten ab.
    Die Entscheidung fiel einstimmig zugunsten Baikwietels Vorschlag aus.
    Neunzehn Gys-Voolbeerah - achtzehn davon aus der Gruppe Nchrs, die besonders kampferfahren war - umstellten den Raum, in dem die Verformten tobten. Die Gruppe wurde von Baikwietel geführt, da er als Sprecher der Versammelten persönlich dabei sein mußte, wenn die letzte Entscheidung über die Verformten gefällt wurde.
    Auf ein Zeichen Baikwietels schaltete Maghan die Energiebarriere aus.
    Die Verformten bemerkten es, aber anstatt sich sofort durch die Öffnungen zu stürzen, die sie in die Metallplastikwand gebrochen hatten, zögerten sie.
    Das gab den draußen stehenden Gys-Voolbeerah Zeit genug, um Witterung aufzunehmen - und sie stellten fest, daß die Verformten einen Geruch verströmten, der absolut nichts mit dem arttypischen Geruch der Gys-Voolbeerah zu tun hatte.
    Baikwietel stimmte den Gesang an, mit dem die Gys-Voolbeerah ihre im Kampf gefallenen Brüder beklagten und mit dem sie zugleich ihre Taten rühmten. Die übrigen neunzehn Bewaffneten fielen in den Gesang ein.
    Als wäre das ein Signal gewesen, stürmten die neunzehn Verformten durch die Löcher in den Wänden nach draußen und stürzten sich auf die Gys-Voolbeerah unter Baikwietel.
    Der Kampf war kurz, denn die Verformten besaßen keine Waffen - außer ihren wuchtigen Greiforganen, und auf jeden von ihnen kam ein Gys-Voolbeerah, der einen Impulsstrahler trug.
    Immer noch singend, wichen die neunzehn Gys-Voolbeerah von dem in eine Gluthölle verwandelten Kampfplatz zurück.
    Als der Gesang verebbte, standen sie noch einige Minuten schweigend da, dann wandten sie sich um und versammelten sich mit ihren Brüdern in der großen Halle des Stützpunkts.
    Dort sprach Baikwietel zu ihnen.
    Als erstes las er vor, was auf einem Stück Folie geschrieben stand. Die Folie war ihm noch vor der

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