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085 - Professor Kulls Blutnixe

085 - Professor Kulls Blutnixe

Titel: 085 - Professor Kulls Blutnixe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Langley, um den Agenten mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.
    Und ich sollte Noel Bannister in Nassau treffen. Er wollte mich vom Flugplatz abholen. Er hatte am Telefon nicht allzuviel gesagt, doch das, was er mir mitteilte, veranlaßte mich, umgehend abzureisen.
    Unser Jet schwebte auf New Providence Island zu. Ich hatte telegrafisch ein Zimmer im »Grand Central« gebucht. Dieses Hotel befand sich im Zentrum von Nassau, und Noel Bannister wohnte auch dort.
    Ich freute mich auf den schlaksigen Amerikaner mit dem spleenig weiß gefärbten Haar. Als Agent war er allererste Güteklasse. Als Freund ebenfalls. Wir hatten schon einige heiße Kämpfe Seite an Seite ausgetragen und Siege errungen, die sich - bei aller Bescheidenheit - sehen lassen konnten.
    Die Landung bekam ich kaum mit, so daunenweich setzte der große Düsenclipper auf.
    Fünfzehn Minuten später stand ich dann in der Ankunftshalle wie bestellt und nicht abgeholt. Das erstaunte mich, denn Noel Bannister war ein überaus pünktlicher, zuverlässiger Mensch.
    Ihm mußte irgend etwas dazwischengekommen sein. Ich nahm meine Reisetasche auf und trug sie zur Information. Dort fragte ich das rassige dunkelhäutige Mädchen, ob jemand eine Nachricht für mich hinterlassen hätte.
    »Wie war Ihr Name, Sir?« fragte das Mädchen mit einer Stimme, die es in sich hatte. Ihr Klang ging mir irgendwie unter die Haut.
    »Ballard«, antwortete ich. »Tony Ballard.«
    Es gab keine Nachricht für mich, aber das beunruhigte mich nicht! Ich hatte mein Hotelzimmer, und Noel wußte, wo er mich erreichen konnte. Früher oder später würde er sich bei mir melden.
    Ich verließ das Flughafengebäude. Ein Taxi rollte auf mich zu und stoppte. Es kam mir gerade recht. Ich stieg ein und nannte dem Fahrer den Namen meines Hotels, und er nickte.
    Aber im »Grand Central« sollte ich nie ankommen…
    ***
    Professor Mortimer Kull lag auf der schattigen Terrasse des riesigen Bungalows. Weich und bequem war der Liegestuhl, und das wahnsinnige Wissenschaftsgenie, das eines Tages die Welt beherrschen wollte, genoß die herrliche Ruhe.
    Drinnen im Haus schlug das Telefon an.
    Augenblicke später kam ein livrierter Diener heraus und sagte vorsichtig: »Sir…« Er wußte nicht, ob Kull schlief. Der Professor hatte die Augen geschlossen.
    Jetzt öffnete er sie. »Was gibt's?«
    »Tony Ballard ist in die Falle gegangen.«
    Mortimer Kull setzte sich mit einem jähen Ruck auf. Er grinste breit. »Na wunderbar«, sagte er und nickte zufrieden. »Das klappt ja vorzüglich. Ich wußte, daß ich ihn irgendwann mal kriege. Aber ich hätte nicht gedacht, daß es so einfach sein würde, ihn für immer auszuschalten. Er hatte schon bessere Tage.«
    ***
    Ich lehnte mich zurück, kümmerte mich nicht um den Fahrer, schaute zum Seitenfenster hinaus, war völlig arglos und dachte an Noel Bannister.
    Er hatte schon an vielen Fronten gekämpft. General Mayne hatte ihn gern als Feuerwehr eingesetzt. Wenn alle anderen Agenten versagt hatten, rückte Noel, die Ein-Mann-Armee, aus und brachte alles wieder in Ordnung.
    Für solche Aufgaben würde Noel dem General von nun an aber nur noch fallweise zur Verfügung stehen. Sein Betätigungsfeld hatte sich auf ein gefährlicheres Gebiet verlagert.
    Ein Noel Bannister, der eine Verabredung nicht einhielt und keine Nachricht hinterließ… Das wollte mir nicht aus dem Kopf gehen. Hatte ich etwa doch einen Grund, mir Sorgen zu machen?
    Wir mußten an einer Kreuzung halten. Ich nahm aus den Augenwinkeln wahr, daß sich der Taxifahrer zu mir umwandte. Wollte er mir irgend etwas sagen?
    Ich schaute ihn an - und sah genau in die Düse eines K.o.-Sprays, die auf mein Gesicht gerichtet war. Bevor ich irgend etwas tun konnte, zischte es schon, und eine lähmende Wolke senkte sich in meine Lunge.
    Das Gas hätte eine besondere Wirkung. Ich wurde nicht ohnmächtig, sondern bekam alles mit, was passierte. Ich sah und hörte, konnte mich nur nicht bewegen.
    Der Taxifahrer lachte mich aus. »In die Falle gegangen - wie ein blutiger Anfänger. Tony Ballard, der Mortimer Kull schon soviel Ärger bereitet hat! Tja, mein Lieber. Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht. Du hättest nicht darangehen sollen, deine verdammte Nase schon wieder in Kulls Angelegenheiten zu stecken. Auf die Dauer konnte das ja einfach nicht gutgehen.«
    Er lachte wieder und fuhr weiter, aber nur bis zur nächsten Straßenkreuzung, dann hielt er abermals, und auf der Beifahrerseite stieg ein Mulatte

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