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085 - Professor Kulls Blutnixe

085 - Professor Kulls Blutnixe

Titel: 085 - Professor Kulls Blutnixe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wünschten sie ihm alles Schlechte, ohne daß sich ihr Wunsch jemals erfüllte.
    Buchanan war rücksichtslos und egoistisch. Er ging über Leichen, kaufte Journalisten, bestach Politiker, schmierte hohe Beamte und vergrößerte auf diese unsaubere Weise sein Vermögen von Jahr zu Jahr.
    Er war knapp fünfzig, hatte schütteres Haar und einen schweren Bauch. Seine Physiognomie hatte Ähnlichkeit mit einer Bulldogge, und er sah immer so aus, als wollte er gleich zubeißen. Freundlich erlebte man ihn nie. Wozu sollte er freundlich sein? Er war reich, das genügte. Man hatte vor ihm auf dem Bauch zu liegen.
    Dieser Chuck Buchanan machte zum erstenmal Urlaub auf den Bahamas, und er benahm sich so, als wollte er die Inseln kaufen. Manchmal führte er sich sogar so auf, als gehörten ihm die Inseln bereits.
    Da er nicht allein reisen wollte, hatte er Amanda Stone mitgenommen, ein hübsches dunkelhaariges Dummchen mit Traummaßen. Zu ihr war er wenigstens dann nett, wenn er was von ihr wollte. Was nicht zu selten vorkam.
    Sie trug die heißesten Shorts, die er für sie hatte auftreiben können. Wenn er ihre süßen Pobacken darunter hervorlugen sah, wurde er immer ganz kribbelig.
    Buchanan wollte alles sehen, alles auskosten. Er hatte gehört, daß die Wildschweine auf Abaco und Andros das ganze Jahr über gejagt werden durften, und diesen Spaß wollte er sich nicht entgehen lassen. Mit dem Glasbodenboot waren sie schon gefahren, und Golf gespielt hatten sie auch schon.
    Und nun waren sie hier auf Great Exum Island, um sich die tolle Hai-Show anzusehen.
    Buchanan drückte dem Mädchen, das um zwanzig Jahre jünger war als er, einige Banknoten in die Hand und sagte: »Hier, Süße. Geh und besorge zwei Tickets. Aber ich will nur ganz vorn sitzen.«
    »Vielleicht gibt's Tickets fürs Haibecken«, sagte Amanda kichernd.
    »Du gehst mir mit deinen idiotischen Witzen auf den Geist«, brummte Chuck Buchanan unfreundlich.
    »Nicht jeder kann so 'ne Intelligenzbestie sein wie du«, konterte das Mädchen.
    »Du, sei nicht frech, sonst gibt's was aufs Maul.«
    Amanda blickte sich schnell um, um sich zu vergewissern, daß das niemand gehört hatte. »Du wirst es nie lernen, wie man sich einer Lady gegenüber benimmt.«
    »Ich höre immer Lady, kann aber weit und breit keine sehen.«
    »Meine Freunde haben recht, wenn sie sagen, daß ich verrückt bin, wenn ich mich mit dir abgebe.«
    »Lohnt es sich für dich vielleicht nicht? Soll ich dir vorrechnen, was ich im vergangenen Jahr alles in dich investiert habe?«
    »Nicht nötig, das hast du mir erst heute morgen beim Frühstück vorgehalten. Was bezweckst du damit? Daß ich von dir nichts mehr nehme?«
    »Das schaffe ich nie, denn dafür bist du viel zu habgierig.«
    »Scheint so, als hätte ich das von jemandem gelernt«, erwiderte Amanda schnippisch.
    »Hol endlich die Tickets, bevor ich ungemütlich werde«, sagte Buchanan und kniff sie schmerzhaft in die Kehrseite. »Los, mach 'ne Fliege, Süße. Und vergiß nicht: Ganz vorn will ich sitzen.«
    Sie holte die Tickets, und Buchanan erzählte ihr, wie toll er die Hai-Show aufziehen würde, wenn sie ihm gehörte. Hungern lassen würde er diese gefährlichen Killer erst mal eine Weile, und dann würde er ein ganzes Schwein ins Bassin werfen.
    »Da würde es rund gehen«, sagte er und lachte rauh. »Touristen mit schwachen Nerven würden die Show aufm Zahnfleisch verlassen. Der Mensch ist 'ne Bestie. Er ist genauso schlimm wie der Hai. Er will so etwas sehen.«
    »Ich nicht«, sagte Amanda und schüttelte sich schaudernd.
    »Klar, Baby, du nicht. Du gehörst zu den Zartbesaiteten, die nach der Vorstellung unter der Bank liegen.«
    Sie begaben sich in das Gebäude, in dem die Show gezeigt wurde. Die Sitzreihen waren wie in einem modernen Kino angeordnet. Statt der Leinwand gab es eine riesige gebogene Glaswand, und Salzwasser dahinter. Es wurde kein Film gezeigt, sondern richtiges Leben. Doch im Moment war der Vorhang noch geschlossen, das Grauen verbarg sich dahinter.
    Jenes kalkulierte Grauen, das die Plakate verkündeten.
    Erste Reihe, Mitte, da nahm Chuck Buchanan Platz.
    »Bist du mit deinem Platz zufrieden?« fragte Amanda.
    »Wenn ich es nicht wäre, würde ich mich nicht scheuen, es dir zu sagen.«
    Der Zuschauerraum füllte sich langsam.
    »Verdammt, wann kriegt man denn hier endlich was zu sehen?« maulte Buchanan.
    »Sie warten, bis alle Plätze besetzt sind.«
    »Ich hätte alle Plätze kaufen sollen, dann liefe die Show jetzt

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