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0850 - Weltensterben

0850 - Weltensterben

Titel: 0850 - Weltensterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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eigentlich? Das ist ein einstimmig demokratischer Beschluss.«
    »Einstimmig, ja«, maulte Fooly. »Mit einer Stimme beschlossen, nämlich deiner.«
    »Wir fesseln und knebeln nur jemanden, der singt«, versprach Nicole.
    »Nachdem das geklärt ist«, sagte André Goadec, größter Weinbergpächter der Gegend, »dürfen wir vielleicht mal erfahren, was hier heute gefeiert wird.«
    »Einmal unser Überleben«, sagte Zamorra. »Beinahe wäre es uns nämlich in der vergangenen Nacht an den Kragen gegangen, und beinahe wäre Château Montagne zerstört worden. Davon habt ihr erfreulicherweise nichts mitbekommen.«
    »Erzähl mal mehr darüber«, verlangte Gerard Fronton.
    »Später«, versprach Zamorra. »Wenn wir alle gesättigt und volltrunken sind.«
    »Wir alle?« Rhett grinste erwartungsfroh. »Das hört sich doch gut an!«
    »Für dich gilt nur gesättigt«, bremste Lady Patricia ihn.
    »Keiner gönnt mir was!«, protestierte er.
    »Erstens bist du zu jung und zweitens ein schottischer Lord. Adlige besaufen sich nicht«, tadelte Patricia.
    »Und was sind die anderen zehn Gründe für das Fress-und-Saufgelage?«, wollte Goadec nun wissen.
    »Mein neues Auto - zumindest, was sich so neu nennt. Also mein neues altes Auto.«
    »Hab's schon da draußen gesehen«, sagte Goadec. »Da hast du dich motorisch ja verbessert. Zwölf statt acht Zylinder, ein Liter Hubraum mehr als bisher… hast du auch die passende Tankstelle dazu gekauft?«
    »Aus dir spricht doch nur der Neid der Besitzlosen. Ich werde die Pacht erhöhen müssen. Außerdem fällt die Speisung von euch Banausen heute eher karg aus. Mostache, wo bleibt das Essen?«
    Aus der Küche ließ sich die Stimme des Wirtes vernehmen. »Wird gleich serviert. Mein zänkisches Weib - aua! Lass das! -brauchte so lange, den blöden Vogel gar zu bekommen!«
    Nur Augenblicke später betrat er den Schankraum, ein-Tablett mit einem großen, abgedeckten Topf balancierend, das er auf dem Montagne-Tisch absetzte. Er nahm die Abdeckung beiseite.
    »Voilà - hier sehen Sie den Suppenhahn, den Sie noch gestern huppen sah'n.«
    Zamorra ahnte etwas. »Müsste das nicht eher Suppenhuhn heißen?«
    »Ja und nein. Es handelt sich um ein Huhn, das uns jahrelang zum Narren hielt, wie ein Hahn krähte und das Eierlegen standhaft verweigerte.«
    »Du meinst doch nicht etwa Bert?«
    »Ich meine das Huhn Bert, diesen beknackten Gummiadler. Spielt sich als Hahn auf, obwohl er Huhn ist… das hat er nun davon.«
    »Sie«, korrigierte Nicole. »Das hat sie nun davon.«
    »Meinetwegen sie«, seufzte Mostache. »Also nicht der Huhn, sondern die Huhn.«
    »Das Huhn«, korrigierte Nicole. »Es heißt das Huhn.«
    »Mach mich nicht verrückt!«, lamentierte Mostache. »Ist doch völlig egal, ob die, der oder das Huhn. Schnappt euch das Messer und das Gabel und futtert das Viech weg!«
    »Da bleibt aber nicht viel für jeden«, sagte Tendyke.
    »Danach gibt's ja auch Wildschwein«, verriet der Wirt. »Gefüllt mit Wildschwein.«
    »Bitte nicht nur für jeden eins! Das ist nämlich entschieden zu wenig«, behauptete Goadec.
    »Klappe halten und essen!«, knurrte der Wirt. »Oder du kommst in die Suppe.«
    »Aber bitte gefüllt mit Wildschwein!«
    Zamorra und Nicole sahen sich an.
    »Ich glaube, wir sollten uns still und heimlich verabschieden, bevor das hier noch ausufert.«
    »Und Huhn Bert und Wildschwein Frederic kalt werden…«
    ENDE des Zweiteilers
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 777 »Die dritte Tafelrunde«, und folgende
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 844 »Meegh-Jagd«
    [3] Siehe Professor Zamorra Nr. 810 »Stirb in einer anderen Welt«
    [4] Siehe Professor Zamorra Nr. 700 »Para-Hölle Spiegelwelt«, und folgende

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