Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0850 - Weltensterben

0850 - Weltensterben

Titel: 0850 - Weltensterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
dem man die Flügel gestutzt hat.«
    »Ja, es war eher eine Notlandung«, gestand Tendyke. »Aber halb so wild. Kobylanski hat's nicht im Griff gehabt, weil er mehr auf die Schadensmeldungen geachtet hat als auf den Landeanflug. Vielleicht hat er die Sache auch nicht ganz ernst genommen und geglaubt, mit dem Schattenschirm weich aufgefangen zu werden, indem die SR02 notfalls ein wenig in den Boden eintaucht. Nur geht das momentan nicht. Da sind ein paar Dinge durchgeschmort. Wir können derzeit froh sein, den Schattenschirm überhaupt eingeschaltet zu halten. Er hat allenfalls noch eine optische Wirkung. Die STERNENJÄGER hat ihn mit ihrem Dauerbeschuss ein wenig überlastet. Da müssen wir noch erheblich dran arbeiten.«
    »Kommt ihr dann überhaupt noch wieder ins Spinnennetz , in den nach unten führenden Schacht hinein?«
    Der Abenteurer und Konzernchef zuckte mit den Schultern. »Irgendwie sicher. Gewalt bricht Eisen, heißt doch das schöne Sprichwort. Notfalls schießen wir uns die Schachtöffnung auf.«
    »Klar. So wie ihr Zamorras ›Zauberzimmer‹ aus Château Montagne herausgeschnitten habt«, sagte Nicole spöttisch.
    »Richtig. Genauso machen wir's da auch«, erwiderte Tendyke trocken.
    »Du hast 'nen Vogel«, sagte Nicole. »Und zwar vom Format Albatros.«
    »Mit Kleinigkeiten gebe ich mich erst gar nicht ab.«
    In diesem Moment spürte Zamorra eine Art Ruck. Der ging von seinem Amulett aus, und in seinem Bewusstsein schrie eine lautlose Stimme auf. »Hilf mir!«
    ***
    Spiegelwelt:
    Es war jene, die Zamorra und Nicole als Erste von allen kennengelernt hatten. Die Welt, der auch Lucifuge Rofocale entstammte. Die Welt, in welcher Nicoles negative Doppelgängerin Zamorras Doppelgänger erschoss. [3] Die Mörderin hatte Zamorra in seine Originalwelt begleiten wollen. Aber er hatte es nicht zugelassen. So musste sie dort bleiben, wo sie sich befand.
    Sie nahm Château Montagne in Besitz. Und sie begann aufzuräumen. Und das gründlich. Als Ersten tötete sie den Drachen MacFool, dieses bösartige, mörderische Ungeheuer. MacFool war ihr einfach zu gefährlich. Sie wollte das Risiko nicht eingehen, dass er sich aus seinem Kerker befreite und über sie herfiel. Einige Male hatte sie mit ansehen müssen, wie er einen von Zamorras Gefangenen fraß.
    Dieses Schicksal wollte sie nicht erleben. Um keinen Preis aller Welten. Also tötete sie ihn und verbrannte ihn zu Asche. Erst danach konnte sie vor ihm sicher sein.
    Anschließend waren jene an der Reihe, die loyal zu Zamorra gestanden hatten - Personal, Bodyguards und Killer. Auch sie stellten ein Risiko dar. Es bestand die Möglichkeit, dass einer oder mehrere von ihnen immer noch so loyal waren, dass sie Zamorras Tod rächten.
    Erst, als sie alle tot waren und Duval allein im Château lebte, fühlte sie sich einigermaßen sicher. Natürlich bestand immer noch die Gefahr, dass der andere Zamorra aus der Originalwelt noch einmal auftauchte und sie bedrohte. Das aber war etwas, womit sie einfacher fertig wurde. Sie hatte lange genug an der Seite des Negativ-Zamorras gelebt, um ihn sehr genau zu kennen. So konnte sie auch leicht einschätzen, wie er im Falle eines Falles vorgehen würde.
    Vielleicht konnte sie ihm ja sogar zuvor kommen.
    Das Weltentor, das sie früher benutzt hatten, existierte nicht mehr. Und die Regenbogenblumen im Château des positiven Zamorra waren inzwischen so abgeschirmt, dass sie sie nicht benutzen konnte. Also musste sie einen anderen Weg finden.
    Duval machte sich an die Arbeit.
    ***
    Die FACKEL DER FREIHEIT flog Planet R-986 an, eine der Stützpunktwelten des »militanten Flügels der Reformer«, wie sich die Rebellenorganisation der DYNASTIE DER EWIGEN nannte. Sie war vor geraumer Zeit von dem Beta Murat Taoln gegründet worden, um den derzeitigen ERHABENEN zu stürzen und durch einen Angehörigen der Reformer zu ersetzen. Taoln hoffte, dass er selbst der Nachfolger sein würde. Doch bisher war es ihm weder gelungen, zum Alpha befördert zu werden, noch seinen Dhyarra-Kristall entsprechend aufzustocken. Als er vor Jahren den positiv denkenden Zamorra aus der anderen Welt kennenlernte, hatte er gehofft, dass dieser ihm dabei helfen würde. [4]
    Aber seit langer Zeit hatte er nichts mehr von dem Parapsychologen gesehen und gehört. Es schien, als lebte er nicht mehr.
    Murat Taoln kommandierte die FACKEL DER FREIHEIT. Neben ihm saß sein Erster Offizier, der Epsilon Lodev Kolaris. Ein hochintelligenter Mann, absolut loyal, und scheinbar

Weitere Kostenlose Bücher