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0850 - Weltensterben

0850 - Weltensterben

Titel: 0850 - Weltensterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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fertig mit der Welt. Da ist übrigens noch etwas, das ich spüren kann.«
    »Und was ist das, kleiner Freund?«, wollte Zamorra wissen.
    »Welten sterben wie Fliegen«, sagte Fooly. »Die Spiegelwelten. Sie lösen sich einfach in Nichts auf, und das mit einem ungeheuren Tempo. Ich glaube, schon in ein paar Minuten gibt es keine einzige mehr.«
    Zamorra starrte ihn fassungslos an. »Ist das dein Ernst?«
    »Ich gehöre nicht zu denen, die andere hereinlegen. Es ist mein Ernst. Das Spiegelwelten-Problem ist damit vorbei. Für alle Zeiten.«
    »Und das - das ist durch die Zerstörung der Amulette ausgelöst worden?«
    »Möglicherweise«, sagte Fooly.
    »Aber was geschieht mit den Menschen, die darin wohnen? Das sind doch… so unglaublich viele… Allein auf unserer Erde dürften etwa sechseinhalb Milliarden leben. Und das mal Anzahl der Spiegelwelten…«
    »Wie viele mögen das sein?«, überlegte Nicole.
    »Ich zähl's lieber nicht nach«, murmelte Zamorra. »Ich glaube auch kaum, dass sich diese Zahl noch erfassen lässt. Denken wir lieber nicht mehr daran.«
    »Das ist eine gute Idee«, sagte Nicole. »Ich schätze, dass wir in den nächsten Tagen und Wochen mehr erfahren werden. In der Zwischenzeit gibt es hier einiges aufzuräumen. Wisst ihr was, Freunde? Ich bin froh, dass das alles vorbei ist.«
    Dann sah sie Zamorra an.
    »Und bevor du mich wieder küsst, kommt erst dein Kratzbart ab!«
    »Denkste«, murmelte Zamorra. »Jetzt bleibt er erst recht dran.«
    ***
    In Höllentiefen vernahm auch Stygia, die Fürstin der Finsternis, Lucifuge Rofocales wütendes Gebrüll. Es gefiel ihr, dass dem Erzdämon etwas so gründlich in die Hose gegangen war, dass er tobte wie ein Tyrannosaurus Rex, dem jemand auf den Schwanz getreten war.
    Ausgerechnet Zamorra hatte ihm also eine Niederlage beigebracht, die ihresgleichen suchte!
    Dass dabei auch die Spiegelwelten vernichtet worden waren, störte Stygia nicht im Geringsten. Sie sah das eher als einen willkommenen Nebeneffekt. Selbst hatte sie mit diesen Welten zwar noch nicht viel zu tun gehabt, aber sie waren ihr irgendwie unheimlich.
    Ihr Entschluss, mit Zamorra gegen Lucifuge Rofocale zu paktieren, verstärkte sich. Der Meister des Übersinnlichen war zwar auch ihr Todfeind, aber wenn es gegen Lucifuge Rofocale ging, war er durchaus ein brauchbarer Verbündeter.
    Stygia beschloss, so bald wie möglich mit ihm zu reden.
    ***
    In den frühen Morgenstunden startete die SR02 und flog zurück nach El Paso, Texas, zum Spinnennetz. An Bord befand sich der immer noch erschöpfte Asmodis. Tendyke und die Zwillinge blieben auf Zamorras Einladung hin noch im Château.
    Gegen Mittag brachten Mitarbeiter der in Roanne ansässigen BMW-Niederlassung »Barbaret S.A.« Zamorras Neuerwerbung, den metallicsilbernen 750i, der als Ersatz für den zerstörten 740i diente. Zwar nicht das aktuelle Modell, sondern ein älteres Gebrauchtfahrzeug, aber entsprechend günstig im Preis. Anstelle der Typenbezeichnung befand sich am Heck ein schlichtes »VI2«, das Bauweise und Zylinderzahl des Motors angab.
    Für den Abend war dann eine Feier im besten, weil einzigen Lokal des kleinen Dorfes angesagt, über dem sich Château Montagne am Berghang erhob. »Zum Teufel« hatte Wirt Mostache die Gaststätte genannt, in Anspielung auf Zamorras Aktivitäten als Dämonenjäger.
    »Es gibt einiges zu feiern«, sagte Zamorra, als sie den Montagne-Stammtisch in Beschlag nahmen. Da es diesmal ein paar Gäste mehr gab, hatte Mostache noch zwei Tische »angebaut«. Die Freunde aus dem Château waren ebenso hier versammelt wie die aus dem Dorf. Sogar Rhett Saris war anwesend - in Begleitung seiner Mutter Patricia als Erziehungsberechtigter, damit dem Jugendschutzgesetz Genüge getan wurde - unter normalen Umständen hielt sie sich von den Gelagen fern. Aber in Anbetracht dessen, dass diesmal auch Rhett mit dabei sein wollte und sollte, blieb ihr natürlich nichts anderes übrig, als ihren Sohn zu begleiten.
    »Wie in dem kleinen gallischen Dorf an der bretonischen Küste«, schmunzelte Robert Tendyke. »Da wird doch auch nach jedem heil überstandenen Abenteuer gefeiert.«
    »Aber hier fehlt uns Troubadix, der geknebelt und an einen Baum gefesselt wird«, stellte Zamorra fest.
    »Ich hätte da eine Idee«, schlug Rhett vor. »Wir ernennen Fooly zum Troubadix ehrenhalber.«
    »Ich lasse mich aber nicht knebeln und an einen Baum fesseln!«, protestierte der Jungdrache. »Bäume sind meine Freunde!«
    »Wer fragt dich

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