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0850 - Weltensterben

0850 - Weltensterben

Titel: 0850 - Weltensterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Im Moment gab es Wichtigeres zu tun, als darüber nachzudenken und sich Vorwürfe zu machen. Draußen hämmerten die Flugzwerge gegen die Tür des »Zauberzimmers«, rammten immer wuchtiger dagegen, und Zamorra konnte sich an den Fingern einer Hand abzählen, in wie vielen Minuten sie die Tür aufsprengen würden.
    Er saß in der Falle. Eine Falle, in die er selbst gerannt war. Er konnte jetzt nur noch hoffen, dass er unter den zahlreichen Hilfsmitteln eines fand, das er gegen die Unheimlichen verwenden konnte.
    Sein Amulett richtete jedenfalls nichts aus. Die Strahlwaffe versagte. Überhaupt hatte alles, was irgendwie mit moderner Technik zu tun hatte, aufgehört zu funktionieren. Und das seit genau dem Augenblick, in dem Château Montagne unter dem Beschuss des Meegh-Spiders von der Erde hierher versetzt worden war!
    Zumindest ging Zamorra davon aus. Er war zwar für eine nicht mehr bestimmbare Zeitspanne bewusstlos gewesen, aber das spielte in diesem Fall wohl keine Rolle. Im ganzen Château gab es keinen Strom mehr, und Zamorra hoffte, dass die in der Computeranlage gespeicherten Daten nicht verloren waren für den Fall, dass es gelang, irgendwie wieder an Strom zu kommen oder sogar zur Erde zurückzukehren.
    Noch mehr hoffte er jetzt aber, mit den Flugzwergen fertig zu werden.
    Die waren einfach aus dem Nichts erschienen. Kleine, dürre Gestalten mit Krallenfüßen, mit Armen, die zu Flügeln wurden, und mit Gesichtern, die fast nur aus Zähnen bestanden und ansonsten starke Ähnlichkeit mit Totenschädeln besaßen. Sie trugen eng anliegende Trikots mit Kapuzen.
    Und sie waren aggressiv und mörderisch. Sie griffen alles an, was sie sahen. Nicht nur Zamorra, sondern auch die beiden noch paralysiert am Boden hegenden Amulettwesen-Taran und Shirona. Allerdings hatten sie sich an diesen magischen Wesen die Zähne abgebrochen.
    Verdammt, wenn die beiden doch nur aufwachen würden! Sie besaßen sicher Möglichkeiten, diese Flugzwerge zu erledigen!
    Aber da sie noch paralysiert waren, musste Zamorra sehen, dass er allein mit ihnen fertig wurde.
    Hastig überflog sein Blick die zahlreichen Töpfchen, Tiegel und Fläschchen mit den verschiedensten magischen Substanzen. Nichts davon sah danach aus, als ließe es sich verwenden. Und die Gemmen, Fetische und sonstiges Kleinzeug waren wohl auch nicht dafür gemacht.
    Zamorra murmelte eine Verwünschung.
    Wieder krachte es gegen die Tür.
    Diesmal splitterte das Holz.
    Noch zwei, drei Rammstöße, und die Flugzwerge waren im Zimmer.
    Einen letzten Versuch wagte Zamorra noch. Einmal mehr setzte er das Amulett ein, diesmal in Verbindung mit Merlins Machtspruch. »Anal'h natrac'h - ut vas bethat -doc'h nyell yenn vvé…«
    Aber auch das zeigte keine Wirkung. Ob es am Amulett lag oder daran, dass Merlin sich nicht in dieser Welt befand, wagte Zamorra nicht abzuschätzen. Hinzu kam auch, dass sich Merlin in seiner Regenerationskammer befand. Ob er überlebte, war mehr als ungewiss. Der Erzdämon Lucifuge Rofocale hatte ihm die Kehle durchgeschnitten. Zamorra war zu spät gekommen, um das zu verhindern; er hatte nur noch versuchen können, dem Zauberer das Leben zu retten, indem er ihn zurück in seine Burg und dort in die Regenerationskammer brachte. Was nun geschah, lag nicht mehr in seiner Hand.
    Nun gut, die Sache mit dem Machtspruch war ein letzter Versuch gewesen. Er hatte nicht funktioniert. Jetzt blieb nur noch, den Flugzwergen die Fäuste um die Ohren zu schlagen. Und sich umbringen zu lassen.
    Und da flog die Tür des »Zauberzimmers« bereits auseinander. Da kamen sie schon herein, geifernd und fauchend, und stürmten auf Zamorra zu…
    ***
    Vor Lucifuge Rofocale tanzten drei Amulette ihren gespenstischen Reigen. Drei andere besaß er bereits, hielt sie in seinen Händen. Das siebte, das sich in Professor Zamorras Besitz befand, würde er wohl kaum so einfach bekommen. Wahrscheinlich blieb ihm nur die Möglichkeit, darum zu kämpfen, indem er die ersten sechs Amulette gegen das siebte einsetzte.
    Dann würde sich zeigen, was an der alten Legende der Wahrheit entsprach, die besagte, entweder seien die ersten Amulette gemeinsam stärker als das siebte - oder umgekehrt.
    Bislang war es noch niemandem gelungen, das herauszufinden. Sämtliche Versuche waren gescheitert.
    Aber Lucifuge Rofocale wollte die Sache jetzt durchziehen, und zwar endgültig. Immerhin hatte er lange genug auf diese Chance gewartet. Er hatte geplant, hatte Zamorra zu seinem Werkzeug gemacht, ohne dass

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