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0851 - Der Kult der Shada-Gor

0851 - Der Kult der Shada-Gor

Titel: 0851 - Der Kult der Shada-Gor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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hinterließen nicht mehr als ein bisschen Asche.
    »Gut gemacht, Nici«, sagte Zamorra. »Das wird Sha-Dor eine Lehre sein. Man sollte seine Kinder nie unbeaufsichtigt spielen lassen.«
    »Das Schlimmste steht uns noch bevor«, erwiderte Chin-Li. »Wir sind so gut wie da. Da vorne ist unser Ziel!«
    ***
    Sha-Dor schrie, als seine Kinder starben. Die Trauer und der Schmerz zerrissen ihn fast. Doch noch größer war seine Wut auf die Fremden, die es wagten, sein heiliges Werk zu gefährden.
    Rasend vor Zorn glitt Sha-Dor durch die engen Tunnel auf das Heiligtum seines Volkes zu. Er hatte seine Gegner unterschätzt. Diese Menschen waren nicht so hilflos wie die anderen Insekten, die ziellos auf dem Erdball herumkrabbelten. Sie hatten fremdartige Waffen mitgebracht, und sie waren mindestens so mächtig wie die Zauberer, die vor vier Jahrhunderten die Stadt verwüstet und sein Volk hingeschlachtet hatten.
    Doch diesmal würden sie den großen Plan nicht vereiteln. Das letzte Ersatzteil befand sich an seinem Platz. Die große Maschine war einsatzbereit.
    Und wenn sie einmal in Gang gesetzt war, konnte sie nicht mehr aufgehalten werden!
    ***
    Die Straße mündete in einer riesigen Freifläche, auf die alle Straßen der Stadt sternförmig zuzulaufen schienen. In der Mitte des Platzes befand sich eine kreisrunde Vertiefung von den Ausmaßen eines Fußballplatzes. Gut zehn Meter fielen die Wände steil ab, durchbrochen von unzähligen runden Öffnungen. Offenbar endeten hier die Tunnel, in denen sich der Herrscher von Shada-Gor unter der Stadt bewegte. Der Boden bestand aus glattem, schwarzem Stein. Die Vertiefung war völlig leer. Nur in der Mitte gab es ein weiteres Loch mit einem Durchmesser von etwa zehn Metern.
    »Das Zentrum von Shada-Gor«, sagte Chin-Li.
    »Anheimelnd«, meinte Nicole. »Erinnert mich an eine römische Arena. Und ratet mal, wer die Gladiatoren sind.«
    »Nur dass da unten keine possierlichen Löwen auf uns warten, sondern ein urzeitlicher Riesenwurm.«
    »Fantastische Aussichten.«
    »Das Loch in der Mitte führt zur Maschine. Wir müssen sie zerstören«, erklärte Chin-Li.
    »Dann wollen wir dem Herrscher dieser Stadt mal unsere Aufwartung machen«, sagte Zamorra und stellte seinen Blaster auf Dauerfeuer. Große Rampen führten von allen Seiten in die Vertiefung hinab. Die Dämonenjäger behielten die Tunnelöffnungen ständig im Auge, während sie die nächstliegende Rampe hinunterschritten. Ein Angriff konnte von jeder Seite kommen. Und er würde kommen, da war sich Zamorra ganz sicher. Diesmal wird er sich nicht verstecken. Er wird alles tun, um uns aufzuhalten , hatte Chin-Li gesagt. Und Sha-Dor würde sicher nicht so leicht zu besiegen sein wie seine immer noch entfernt menschenähnlichen Diener.
    Sobald sie den schwarzen Boden betraten, spürten sie ein leichtes Vibrieren, das mit jeder Sekunde stärker zu werden schien.
    »Die Maschine«, sagte Chin-Li. »Er hat sie bereits aktiviert. Uns bleibt nicht mehr viel Zeit.«
    »Dann sollten wir uns beeilen!« Zamorra wollte gerade loslaufen, als ihn ein donnerndes Geräusch innehalten ließ. Der Boden erzitterte wie bei einem Erdbeben, und dann schoss der Herrscher von Shada-Gor aus einer der unzähligen Tunnelöffnungen hervor.
    Der unförmige Körper des Monstrums war mindestens zwanzig Meter lang und über und über mit Tentakeln bedeckt. Er erinnerte an eine albtraumhafte Mischung aus einem schwarzen Pottwal und einem Riesenoktopus. Dort, wo andeutungsweise der Kopf war, öffnete sich ein gigantisches Maul mit messerscharfen Fangzähnen. Der Gestank der Kreatur war überwältigend. Sie roch nach Meerwasser, Fisch und Verwesung.
    Wie ein Zug raste Sha-Dor auf die kleine Gruppe zu. Zamorra und Chin-Li feuerten, doch die uralte Kreatur schien die nadeldünnen Laserstrahlen kaum zu spüren. Sofort errichtete Nicole mit dem Dhyarra eine Schutzmauer um das Trio. Sha-Dor brüllte, als sein massiger Körper an der transparenten, bläulich schimmernden Wand abprallte. Er fuhr herum und griff erneut an. Und diesmal durchbrach er fast den magischen Schutzwall.
    »Ich weiß nicht, wie lange ich die Mauer noch aufrechterhalten kann«, schrie Nicole. Dicke Schweißperlen standen ihr auf der Stirn. »Er ist unglaublich stark, und diese Kopfschmerzen machen mich wahnsinnig. Ich kann mich kaum konzentrieren.«
    Wortlos heftete Zamorra den Blaster an die Magnetplatte am Gürtel und holte seinen Dhyarra hervor, um Nicole zu unterstützen. Gemeinsam gelang es

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