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0852 - Feuer, Asche, altes Blut

0852 - Feuer, Asche, altes Blut

Titel: 0852 - Feuer, Asche, altes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gebrannt.
    »Gab es Spuren?« fragte Suko.
    »Es waren eindeutig Brandstiftungen. Das haben die Untersuchungen ergeben.«
    »Wie kamen sie zustande?« wollte ich wissen. »Hat man Brandsätze in die Geschäfte oder Gebäude geworfen?«
    »Nein…«
    »Tatsächlich nicht?«
    Jane Collins schüttelte den Kopf. »Keine Brandsätze. Dennoch muß es Brandstiftung gewesen sein. Frage mich bitte nicht, John, wie die Experten dies herausgefunden haben. Fest steht, daß es eben dazu gekommen ist. Und damit basta.«
    »Gibt es einen Verdacht?« wollte Suko wissen.
    Jane warf Sir James einen etwas hilfesuchenden Blick zu. Der Superintendent lächelte nur und nickte ihr aufmunternd zu. »Sagen Sie, was man sich erzählt.«
    »Wer erzählt sich was?«
    »Zeugen, John.«
    »Oh, es gab Zeugen?«
    Jane nickte. »Richtig. Und zwar glaubwürdige Menschen, wie ich meine. Nur das, was sie gesehen haben und auch übereinstimmend bestätigen, kam den zuständigen Herren in der Chefetage der Versicherung nicht glaubwürdig vor. Es widerspricht in gewisser Hinsicht einer durchaus nachvollziehbaren Logik.«
    »Mach es nicht so kompliziert«, stöhnte ich.
    »Es gab da einen Mann, eine Person, die von mehreren Zeugen, an den verschiedenen Brandherden eindeutig identifiziert wurde.«
    Ich schwieg, schaute auf Suko, dem die Frage auf den Lippen lag.
    »Darf ich das so verstehen, daß dieser Mann immer zuschaute, wie die Gebäude oder Räume abfackelten?«
    »Das kommt ungefähr hin.«
    »Warum nur ungefähr?«
    Jane Collins konnte sich das wissende Lächeln erlauben, denn sie war besser informiert. »Ja, dieser Mann schaute jedesmal zu. Er wurde auch immer gleich beschrieben. Nur gibt es zwischen zuschauen und zuschauen einen Unterschied. Er schaute von innen zu.«
    »Was?«
    Diesmal lächelte sie mich an. »Ja, mein lieber John Sinclair, du hast richtig gehört. Er schaute von innen zu, aus der Flammenhölle heraus.«
    Ich warf Sir James einen Blick zu und sah nur, wie er durch sein Nicken Janes Worte bestätigte. »Das ist ein Hammer«, murmelte ich und fragte noch einmal nach. »Er stand also in den Flammen, war ein Beobachter und verbrannte selbst nicht?«
    »Exakt.«
    »Dann muß er ein Wundermann sein.«
    »Oder ein Dämon«, bemerkte Jane. »Ein schwarzmagisches Geschöpf. Ich tippe eher darauf.«
    Schwerfällig nickte ich vor mich hin. Der Begriff Feuer-Dämon schoß mir durch den Kopf. Ich überlegte schon, nach welchem Raster dieses Wesen wohl vorging, und Sukos Worte hörte ich wie aus weiter Ferne.
    »Wenn dieser Mann oder diese Person von zahlreichen Zeugen gesehen wurde, dann konnte er auch genau beschrieben werden – oder?«
    »Das stimmt.«
    »Wenn man weiß, wie er aussieht, könnte man ihn leicht fangen.«
    »Im Prinzip schon. Wenn es da nicht einige hohe Hindernisse gäbe«, sagte Jane.
    »Welche?« Diesmal hatte ich gesprochen.
    Jane machte ein nachdenkliches Gesicht. »Was ich euch jetzt sage, werdet ihr besser verstehen können als die Zeugen selbst. Jedenfalls fiel der Mann aus dem Rahmen.« Sie kaute für einen Moment auf ihrer Unterlippe, bevor sie weitersprach. »Dieser Mann war ungewöhnlich gekleidet. Er trug keinen normalen Anzug, er war auch nicht locker oder cool angezogen, wie man heute so schön sagt, er hat sich auf ein ganz bestimmtes Kleidungsstück konzentriert, als wollte er damit bewußt auffallen. Dieser unbekannte Mann war mit einem grünen Gewand gekleidet, mit einer Kutte oder einer Toga. Damit fiel er natürlich auf und besonders, weil er innerhalb der Flammen stand und ihnen immer entkam.«
    »Er hat sich also einen Fluchtweg offen gelassen«, folgerte ich.
    Jane lächelte, und sie schüttelte gleichzeitig den Kopf. »Nein, so kannst du das auch nicht sehen, John.«
    »Verflixt, wie dann?«
    »Laß mich erst noch einmal auf die Beschreibung zurückkommen, die ja bisher nichts Ungewöhnliches gezeigt hat, wenn man bedenkt, wie viele gerade extreme Typen hier in London umherwandeln. Dieser Mann trug also ein grünes Gewand, halten wir das mal fest. Übereinstimmend wurde auch gesagt, daß er ein schönes, wenn auch nicht gerade männliches Gesicht gehabt hätte. Weiche Gesichtszüge, in denen allerdings grüne Augen dominierten. Hinzu kommen seine Haare. Sie waren blond, aber nicht richtig blond, sie sahen beinahe gelb aus. So gelb wie ganz helles Feuer. Ist zwar kaum zu begreifen, aber die Zeugen haben es übereinstimmend ausgesagt. Als es brannte und er von den Flammen umspielt wurde, tanzte er

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