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0853 - Heimat der Menschen

Titel: 0853 - Heimat der Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gebrauchsrechten, Edelsteine und Besitzurkunden über Grundstücke und Gebäude im Zentrum von Terrania-City an Bord bringen lassen", stellte der Kontrolloffizier fest. „Dabei hat sie das Gewichtslimit um zehn Prozent überschritten. Wir haben diese Abweichung akzeptiert und genehmigt."
    Die Frau riß ihre Hände förmlich zurück. Ihre Augen flammten zornig auf. Temperamentvoll schleuderte sie dem Offizier das Kurzschwert vor die Füße. „Ersticken Sie daran", rief sie und eilte an Kommandant Obool vorbei ins Schiff. Einige Männer und Frauen, die in der Schleuse darauf warteten, kontrolliert und eingelassen zu werden, lachten schallend.
    Der Kommandant verzog keine Miene.
    Der Kontrolloffizier grinste breit. „Komisch", sagte er zu Obool. „Es sind immer die Reichsten, die versuchen, noch mehr mitzunehmen. Dabei sind die Patente schon viele Millionen wert."
    „Ich habe Sie nicht um Ihre Meinung gebeten", sagte Obool kühl. Er ging zum Ersten Offizier, der sich ebenfalls in der Schleuse befand. „Ich habe noch eine Besprechung mit Graff", sagte er. „Ich bin in einer Stunde wieder hier. Übernehmen Sie solange."
    Der Erste Offizier bestätigte und führte den Kommandanten zu einem bereitstehenden Gleiter. Diese Besprechungen mit den Kommandanten anderer Großraumschiffe waren üblich und fanden in dem besten Restaurant von Sol-Town statt, das noch immer geöffnet hatte. Es war eines jener Restaurants, die trotz aller Perfektion positronischer Steuerungstechnik noch immer mit einem Koch arbeiteten und nicht mit einer Robotküche.
    Obool verließ die GUSTO an jedem Tag zur gleichen Zeit, solange er auf Gäa war. Er betrat auch das Restaurant zur gleichen Zeit wie sonst, und an den Tischen saßen die gleichen Kommandanten wie sonst. Er setzte sich zu Graff, der im Konvoi mit ihm zur Erde fliegen sollte.
    Ein Roboter brachte ihm einen leichten Wein. Wie an jedem Tag. Obool setzte sich, nachdem er Graff begrüßt hatte, und trank das Glas aus. „Das ist das einzige, was ich vermissen werde", sagte er lächelnd. „Diesen einzigartigen Wein, diesen unvergleichlichen Geschmack. So ein Wein wird auf keiner anderen Welt angebaut, und auch auf Terra wird es ihn nicht geben."
    Er bestellte sich ein weiteres Glas Wein. „Ich habe gehört, daß es auf Terra früher noch weitaus bessere Weine gegeben hat", erwiderte Graff, ein untersetzter Mann, der zur Fülle neigte. Er beobachtete Obool lächelnd, während dieser genußvoll das zweite Glas leerte.
    Commander Obool setzte das Glas ab und griff sich an die Brust. Er murmelte etwas. „Fühlen Sie sich nicht gut?" fragte Graff besorgt. „Mir geht es ausgezeichnet", erwiderte der Kommandant der GUSTO. Seine Augen wurden starr, der Kopf neigte sich nach vorn, und dann kippte Obool über den Tisch.
    Von einem der anderen Tische kam ein Arzt. Er untersuchte den Kommandanten und versuchte, ihn wiederzubeleben. Es gelang ihm nicht. Auch eine Medoeinheit, die wenig später eintraf, konnte Obool nicht mehr retten. „Akutes Herzversagen", stellte der Arzt fest. „Wir konnten nichts mehr für ihn tun."
    Ungefähr zur gleichen Zeit betrat ein junges Mädchen einen Raum im Zentrum von Sol-Town. Boyt Margor, der an Stapeln von beschrifteten Papieren arbeitete, erhob sich und kam ihr entgegen. „Wir haben vollen Erfolg gehabt", berichtete sie stolz. „Ich weiß nicht, wie Sie es gemacht haben, daß für uns alles so gut lief, aber das ist wohl auch nicht wichtig."
    „Dann ist Obool tot?" fragte Margor. „Die GUSTO braucht einen neuen Kommandanten", bestätigte sie. „Wir haben alles genauso gemacht, wie Sie befohlen haben, und alles ging wie von selbst. Er hat den Wein getrunken, und kein Arzt konnte feststellen, daß etwas nicht in Ordnung war."
    Er legte dem Mädchen die Hand um die Schulter und zog sie leicht an sich.
    „Ich bin, glücklich, daß ich solche Mitarbeiter habe", sagte er.
    Sie blickte strahlend zu ihm auf. „Auch die Sache mit der Kartei ist in Ordnung", berichtete sie dann. „Wir werden nicht mit der GUSTO fliegen, sondern mit der MOON-LIGHT. Sie startet zehn Stunden später als die GUSTO." 5.
    Julian Tifflor schaltete aufatmend das Videogerät in seinem Büro aus.
    Es wurde allmählich ruhig auf Gäa. Millionen Menschen hatten die Dunkelwolke nun schon verlassen und befanden sich auf dem Weg zur Erde, um dort neu zu beginnen. Damit war der organisatorisch schwierigste Teil des Unternehmens Pilgervater bereits bewältigt. Alles Weitere, so meinte Tekener,

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