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0853 - Heimat der Menschen

Titel: 0853 - Heimat der Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zuzulangen. Aber das weißt du ja, oder?"
    Juta Kosan preßte die Lippen zusammen. Er legte seine Hand an den ,Gürtel. Nur wenige Zentimeter trennten sie nun noch von dem Energiestrahler. „Wollt ihr auf Gäa bleiben?" fragte er. -. „Warum nicht? Hier ist für uns das Paradies. Wir können Jahre von dem leben, was hier zurückbleibt."
    „Irrtum", sagte der Sekretär, der froh war, daß so etwas wie eine Diskussion in Gang kam. Er hoffte, die Jugendlichen dadurch ablenken zu können. „Wenn das letzte Schiff gestartet ist, wird der Strom abgeschaltet. Die Laren werden einen Teil der von uns geschaffenen Anlagen übernehmen. Das meiste wird jedoch verfallen. Die Nahrungsmittel werden bald ungenießbar sein. In den Wohnungen wird es kalt sein.
    Die Gleiter werden nicht mehr funktionieren."
    Der Junge unterbrach ihn, indem er ihm die Kette über den Arm hieb. „Wir wollen das alles nicht, hören", erklärte er ihm. „Wir wollen wissen, wie es in der Wohnung hinter dir aussieht. Geh mal zur Seite."
    Er stieß Kosan zu Boden und holte aus, um die Tür aufzutreten. Doch mitten in der Bewegung verharrte er. Dann ließ er das Bein sinken, drehte sich um und sagte: „Wir verschwinden."
    Keiner der anderen widersprach. Die Jugendlichen verloren jegliches Interesse an dem, was hinter der Tür war. Sie gingen davon, als hätten sie vergessen, was sie vorgehabt hatten.
    Juta Kosan blickte ihnen fassungslos nach. Er wußte nicht, was er von ihnen halten sollte. Als sie verschwunden waren, erhob er sich zögernd und blickte sich suchend um. Er hatte das Gefühl, daß sich überall geheime Späher verbargen, die ihn belauerten und nur darauf warteten, daß er sich eine Blöße gab.
    Er rannte zum Antigravschacht, sprang in das aufwärts gepolte Feld und kehrte in panischer Angst zu seinem Gleiter zurück. Er startete sofort. Die Jugendlichen entfernten - sich zur selben Zeit mit einer anderen Maschine in entgegengesetzter Richtung. Er ließ seinen Gleiter sogleich steil abfallen, weil er von ihnen nicht gesehen werden wollte.
    Was war geschehen? Wieso hatten die Jugendlichen sich plötzlich so seltsam verhalten? Was hatte sie dazu veranlaßt, sich von ihm abzuwenden? War es nicht so, als habe eine geheime Macht eingegriffen und ihn beschützt?
    Juta Kosan faßte sich an den Kopf. Er fühlte, wie das Blut an den Schläfen pulsierte.
    Irgend etwas stimmte nicht mit ihm.
    Der Gleiter überflog ein silbern glänzendes Hochhaus. Kosan stutzte, verzögerte und landete auf dem Dach des Hauses. Er stieg aus, ging zu einer Tür und öffnete sie. Dann blieb er stehen und blickte sich verwirrt um.
    Auf dem Parkdach stand nur sein Gleiter. Er war noch nie hier gewesen. Er wußte nicht, wo er war, und was er hier wollte, doch er spürte, daß es wichtig war, zu bleiben.
    Durch eine Tür gelangte er in einen kleinen Raum, von dem aus zwei Antigravröhren in die Tiefe führten.
    Er zögerte, bevor er in das abwärts gepolte Feld stieg. Die Erinnerung an seine Arbeit im Ministerium wurde in ihm wach. Ihm wurde bewußt, daß etwas nicht in Ordnung war.
    Er wollte umkehren, doch er schaffte es nicht. Irgend etwas Fremdes zwang ihn, sich weiterhin sinken zu lassen. Als er das untere Drittel des Gebäudes erreicht hatte, verließ er den Antigravschacht, ging einige Schritte weit und betrat einen ovalen Raum, der ganz in blauen Tönen gehalten war und nur durch eine kleine Lampe erhellt wurde, so daß er kaum etwas erkennen konnte. „Ich bin es", sagte er laut. „Juta Kosan."
    Der Mann, der aus den blauen Schatten hinter der Lampe heraustrat, war jung. Juta Kosan blickte ihn an.
    Er fühlte sich von ihm seltsam angezogen. „Sie sind Boyt Margor", sagte er mit bebender Stimme. „Ja, Sie müssen Boyt Margor sein."
    Der Mann antwortete nicht. Er lächelte nur flüchtig und trat noch etwas näher an Kosan heran. „Was haben Sie mir zu berichten?" fragte er mit gedämpfter Stimme. „Wir wissen, wo Volther Throyn-bee, der Mutant, ist", sprudelte es aus Kosan heraus. „Ich bin gekommen, um Ihnen das mitzuteilen."
    „Berichten Sie", befahl Boyt Margor.
    Juta Kosan gehorchte. Er teilte ihm alles mit, was er wußte. „Auf dem Weg zur Erde also", sagte Margor schließlich sinnend. „Es ist gut, daß Sie mich darüber informiert haben, Kosan. Throynbee ist eine Gefahr für uns alle. Wir müssen uns mit ihm beschäftigen."
    Der Sekretär blickte Boyt Margor an. Für einige Sekunden konnte er vollkommen klar denken. „Mein Gott", durchfuhr es ihn.

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