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0853 - Heimat der Menschen

Titel: 0853 - Heimat der Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Was habe ich getan! Ich habe das Ministerium verlassen, nur um diesen Mann, den ich nie zuvor gesehen habe, über Volther Throynbee zu informieren."
    Was hatte ihn dazu veranlaßt, so etwas zu tun? Wer oder was hatte ihn gezwungen, zum Verräter zu werden?
    Er zweifelte nicht daran, daß Throynbee ein Mutant war. Anders war nicht zu erklären, daß er seinen Verfolgern immer wieder entkommen war.
    Was aber war Boyt Margor? War er auch ein Mutant?
    Von einer Sekunde zur anderen vergaß Juta Kosan, worüber er nachgedacht hatte. Er erinnerte sich an die beiden Morde, die er begangen hatte, Schuldgefühle überfielen ihn und verdrängten alles andere. Er drehte sich um und verließ den Raum, ohne sich umzusehen. Boyt Margor hielt ihn nicht auf.
    Der Sekretär s'türmte zum Anti-gravschacht, stieg hinein und stürzte in die Tiefe. Schreiend versuchte er, sich an den Wänden zu halten, als er merkte, daß die Antigravgeräte nicht eingeschaltet waren.
    Er blickte nach oben und sah, daß Boyt Margor sich in den Schacht beugte. Dann schlug er auch schon auf, und es wurde für immer dunkel um ihn.
     
    *
     
    Boyt Margor kehrte in den blauen Raum zurück. Er passierte ihn und geriet in einen weiteren Raum, der noch schlechter beleuchtet war. In dem matten Licht, das von den Dekkenplatten ausging, waren zehn Männer und fünf Frauen zu erkennen, die in Sesseln saßen. Die meisten von ihnen verfolgten eine Rede von Julian Tifflor, die von Gäa-TV übertragen wurde. „Dieser Volther Throynbee ist ein Problem, das wir lösen müssen", sagte Boyt Margor, nachdem er mit knappen Worten berichtet hatte, was er erfahren hatte. „Wir müssen ihn beseitigen", erklärte ein junges Mädchen, das in seiner Nähe saß. Es sprach ruhig und ohne jede Spur von Erregung, so als ging es nicht um ein Menschenleben, sondern um eine Sache. „Er hätte sich uns anschließen müssen", sagte ein dunkelhaariger Mann. Er erhob sich aus seinem Sessel und schaltete das Fernsehgerät aus. „Wir können nicht zulassen, daß ein Mann wie er unabhängig arbeitet. Er ist eine zu große Gefahr für uns und unsere Pläne."
    Boyt Margor nickte beifällig. Er ließ sich in einen Sessel sinken. „Sie sehen das Problem völlig richtig", sagte er zustimmend. „Uns bleibt keine andere Wahl. Die vor uns stehenden Aufgaben sind so groß und umfassend, daß wir uns einen Störfaktor wie Throynbee nicht leisten können. Es überrascht mich, daß wir nicht schon früher auf ihn aufmerksam geworden sind. Hätten wir ihn hier auf Gäa erwischt, wäre alles einfacher gewesen."
    „Er ist jetzt wahrscheinlich schon auf der Erde", sagte das Mädchen, das sich zuerst geäußert hatte. „Er hat also einen beträchtlichen Vorsprung."
    „Wir werden spätestens morgen Gäa verlassen, also werden wir ihm auf den Fersen bleiben. Er wird uns nicht entkommen", antwortete Boyt Margor. Er lehnte sich in den Polstern zurück und schloß die Augen. Die anderen schwiegen. Einige Minuten verstrichen. Dann erhob sich Margor. „Wir werden nicht warten, bis wir auf der Erde sind", erklärte er. „Schon auf dem Flug zur Erde werden wir mit unserer Arbeit beginnen. Ich werde dafür sorgen, daß die Schiffsführung in unserem Sinne tätig wird. Mit an Bord werden viele Menschen sein, die für uns geeignet sind. Für uns kommt es darauf an, sie entsprechend vorzubereiten. Das bedeutet, daß wir auf der Erde bereits einen erheblichen Vorsprung vor den anderen haben werden."
    „Ist das nicht verfrüht?" fragte ein fülliger Mann aus dem Hintergrund. „Noch wissen wir nicht, welche politische Struktur für die Erde vorgesehen ist. Wie können wir unter diesen Umständen Vorbereitungen mit dem Ziel treffen, die politische Entwicklung zu manipulieren?"
    „Es ist nicht zu früh", widersprach Boyt Margor. „Wir müssen bereits eine ausreichende Basis haben, wenn wir die Erde betreten."
    Die Tür öffnete sich. Ein dunkelhaariger, schlanker Mann trat ein. „Ich habe soeben erfahren, daß wir mit der GUSTO fliegen werden", berichtete er. „Der Kommandant der GUSTO ist Henry Obool."
    Boyt Margor zuckte zusammen, als er diesen Namen hörte. „Henry Obool kennt mich. Er weiß zwar nichts von meinen Fähigkeiten, aber ich glaube, er ahnt etwas. Wenn er erfährt, daß ich an Bord der GUSTO bin, könnte er die Gelegenheit nutzen..."
    Er hüstelte und brach ab. Nachdenklich blickte er vor sich hin. Keiner der anderen wagte es, ihn anzusprechen und in seinen Gedanken zu stören. „Steht schon

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