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0853 - Tanz der Skelette

0853 - Tanz der Skelette

Titel: 0853 - Tanz der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Staatsanwalt rede und mir einen Haftbefehl für Sie ausstellen lasse. Selbs' wenn Sie sich aus der Sache wieder herausreden können, haben Sie doch eine Menge Ärger. Sind Sie sicher, dass Sie diesen Ärger wollen?«
    Zamorra lächelte. »Ich werde keinen Ärger haben. Sie können mich aucl nicht verhaften, es sei denn, Sie erwischen mich auf frischer Tat bei einen Gesetzes verstoß. Ich weiß nämlich was was Sie nicht wissen.«
    »Und das wäre?«
    »Ich besitze diplomatische Immunität«, sagte Zamorra.
    Da Cavaneiros Gesichtszüge verhärteten sich. Er sagte nichts mehr, sonderr erhob sich und ging davon. Rolando sah Zamorra nachdenklich an, dann drückte er die erst halb gerauchte Zigarette aus. »Sie lügen doch«, behauptete er.
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Wenn Sie meinen…«
    »Zeigen Sie mir Ihren Diplomatenpass«, verlangte der Kommissar.
    »Ich zeige ihn demjenigen, der mir einen Haftbefehl zeigt«, erwiderte der Dämonenjäger.
    Nicole beugte sich zur Seite und legte Zamorra die Hand aufs Knie. »Was soll's?«, fragte sie. »Lass uns den beiden doch helfen! Mit ein paar Zombies oder einem Voodoo-Priester werden wir doch schnell fertig. Entspannen können wir uns hinterher immer noch.«
    Zamorra verzog das Gesicht.
    Nicole rückte mit ihrem Stuhl näher und kraulte Zamorras Bart. »Ich verspreche dir, auch einen Tag lang nicht über dein Gesichtsgestrüpp zu meckern.«
    Er atmete tief durch. »D'accord, wir kümmern uns um die Sache.«
    Rolando schmunzelte. »Den Überredungstrick merke ich mir.«
    »Bei Ihnen wirkt er nicht«, warnte Zamorra. »Du solltest dir aber etwas anziehen, Nici. Damit du nicht in diesem Zanhaka wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses verhaftet wirst.«
    »Der Bekleidungszustand Ihrer Begleiterin ist kein öffentliches Ärgernis, sondern eine hübsche Dekoration«, sagte Rolando.
    »Ich übe damit ja auch für meinen Auftritt beim Karnevals-Umzug. Ich vertrete die Montagne-Sambaschule.«
    »Nie von gehört«, gestand Rolando.
    »Ich auch nicht«, versicherte Nicole. »Aber es klingt gut.«
    Sie erhob sich und verschwand im Hotelgebäude. Eine Viertelstunde später kam sie zurück. Statt des durchsichtigen Schales trug sie jetzt eine offene Boleroweste, dir nur durch ein dünnes Goldkettchen daran gehindert wurde noch weiter aufzuklaffen. Außerdem hatte sie dazu passende -sehr knappe - Shorts an.
    »Fahren wir«, sagte sie.
    ***
    Während sie Rio in Richtung Säo Paulo verließen, flüsterte Nicole Zamorra zu: »Warum hast du eigentlich gelogen?«
    Sie saßen auf der Rückbank des Polizeiwagens. Nicole stellte ihre Frage so, dass sie vorne auf keinen Fall gehört werden konnte.
    »Meinst du meine diplomatische Immunität?«, fragte er ebenso leise zurück. Seine Gefährtin nickte.
    »Ich wollte die ganze Sache vereinfachen, weil sie ins Absurde abglitt«, flüsterte er.
    »Und wenn der Kommissar nicht darauf hereingefallen wäre?«
    »Ich fürchte, dann hätte es richtigen Ärger gegeben.«
    Nicole seufzte, und Zamorra begriff, dass er mit dem Bluff schon wieder in sein Siegelbuchverhalten zurückgefallen war. Ich muss darauf achten, so etwas künftig zu vermeiden , dachte er unangenehm berührt. Immerhin wollte er ein normaler Mensch sein und kein Monster, das sich den Teufel um Recht oder Unrecht scherte, um sein Ziel zu erreichen.
    »Pardon«, bat er leise.
    Etwa zwanzig Kilometer, nachdem sie Rio de Janeiro verlassen hatten, bog da Cavaneiro von der Straße nach Säo Paulo ab. Von nun an wurde der Weg holperiger. Abseits der Haupt Verkehrslinien schien Brasiliens Regierung nicht viel für den Erhalt des Straßennetzes tun zu wollen. Schlaglöcher reihten sich aneinander, und hier und da versuchten Baumwurzeln zögerlich über den Straßenrand zu wachsen. Brasiliens Wälder wucherten schnell und versuchten die Wunden, die der Mensch ihnen schlug, rasch wieder zu schließen. Zamorra entsann sich, dass einmal eine Trasse durch den Regenwald bereits wieder zugewachsen war, noch während sie Kilometer weiter von den Rodungstrupps vorangetrieben wurde. Das war zwar weit über 40 Jahre her und die Straße gab es immer noch, aber damals hatte das rasante Wachstum Arbeitsaufwand und Kosten enorm in die Höhe getrieben.
    Als er sich einmal umsah, bemerkte-Zamorra, dass ihnen ein zweites Polizeifahrzeug folgte. Natürlich, sie saßen in da Cavaneiros Dienstwagen, aber irgendwie musste Rolando ja auch nach Rio gekommen sein, und mit einem der Sammelbusse, die so lange

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