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0853 - Tanz der Skelette

0853 - Tanz der Skelette

Titel: 0853 - Tanz der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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denke, in Zanhaka tritt jetzt Ruhe ein.« Er sah Nicole an. »Fährst du uns zurück nach Rio? Ich sehe unser Hotelzimmer vor mir und darin ein großes bequemes Bett…«
    Nicole erhob sich aus ihrem Sessel und griff nach Zamorras Arm, um ihm aufzuhelfen. »Wir lassen von uns hören, Kommissar…«
    ***
    »Wie lange habe ich geschlafen?«, fragte Zamorra und reckte sich. Er fühlte sich wieder einigermaßen erholt.
    »Gut achtzehn Stunden am Stück.«
    Er erhob sich und verschwand im Bad. Als er zurückkam, hatte Nicole sich aufs Bett gesetzt und lächelte ihn an. Sie trug ein Longshirt und eine neue Perücke. Von den blutigen Kratzern, die ihr die Skelette verpasst hatten, war nichts mehr zu sehen. Die waren komplett verheilt.
    Ein Blick aus dem Fenster zeigte nur Dunkelheit. Es war knapp vor zehn Uhr abends.
    »Irgendwelche neuen Katastrophen?«, wollte er wissen.
    »Nein. Aber am Mittag kam ein Anruf von Rolando. Man hat die Flötenspielerin gefunden.«
    »Und?«
    »Sie lag draußen vor dem Friedhof und war sehr tot. So tot, dass sie den Leuten, die sie in den Zinksarg legen wollten, in den Händen zerbröselte. Damit dürfte dieses Problem endgültig erledigt sein.«
    »Brrr…« Zamorra schüttelte sich bei der Vorstellung des »Zerbröselns«, wie Nicole es in ihrer flapsigen Art genannt hatte. Er war froh, nicht dabei gewesen zu sein. »Bleibt noch das Problem, warum Stygia die Toten entführen lassen wollte. Was mag sie sich davon versprochen haben?«
    »Vielleicht billige Arbeitskräfte für die nächste Erdbeer-Ernte.«
    »Nicole, meine Allerliebste, könntest du vielleicht mal ernst bleiben?«
    »Könnte ich. Aber dann macht mir das alles doch zu sehr zu schaffen. Sag mal, bist du noch sauer, weil ich dich überredet habe, aktiv zu werden?«
    Zamorra ließ sich neben ihr wieder aufs Bett fallen. »Wahrscheinlich würde ich mir Vorwürfe machen, wenn ich es nicht getan hätte. Ich möchte doch zu gem wissen, warum Stygia das gemacht hat.«
    »Darüber können wir später grübeln«, sagte Nicole. »Jetzt möchte ich dich eigentlich überreden, den Urlaub fortzusetzen. Du hast Erholung wirklich verdient. Außerdem findet morgen der große Umzug statt.«
    »Sag jetzt nicht, dass du mittanzen willst.«
    »Zumindest nicht auf der Straße beim Umzug. Über alles andere lässt sich reden.«
    »Nur reden?«, fragte er und rollte sich zu ihr. Sie kuschelte sich an ihn.
    »Nicht unbedingt«, hauchte sie. »Es gibt da viel schönere Dinge, die wir machen können, gewissermaßen als Einstimmung.«
    Dagegen, fand Zamorra, ließ sich nichts einwenden…
    ***
    Derweil überlegte Stygia, wie ihr nächster Versuch aussehen sollte, an Zamorra heranzukommen. Sie hatte ursprünglich beabsichtigt, ihn sich zu verpflichten, indem sie ihm in diesem Fall half. Denn ihr war klar, dass er ohne seine Ausrüstung nichts bewirken konnte - weder gegen die Flötenspielerin und die Skelette noch gegen Stygia. Dass, wie sie beobachtet hatte, sein Amulett den Dienst versagte, war ein Glücksfall.
    Aber das alles hatte nicht funktioniert. Er und seine Gefährtin waren wider Erwarten doch mit der Sache fertig geworden.
    Stygia hatte die Flötenspielerin getötet.
    Das hatte sie ohnehin beabsichtigt, eigentlich aber später. Auf eine Skelettfängerin mehr oder weniger kam es nicht an; es gab mehr als ein Dutzend von ihnen. Aber kaum jemand wusste davon. Nicht einmal Zamorra selbst hatte Informationen darüber.
    Ärgerlich war für Stygia nur, dass sie durch ihre »Hilfsaktion« Zamorra nicht hatte für sich gewinnen können.
    Sie wollte ihm einen Pakt anbieten, aber er war gefährlich. Sie konnte nicht einfach vor ihn treten und sagen: »Lass uns einen Deal machen.« Hier und jetzt hätte es wunderschön geklappt, weil er waffenlos war; sie hätte ihm das Gespräch aufzwingen und ihre »Vorleistung« präsentieren können.
    Sie wollte seine Unterstützung.
    Der Fürstenthron war ihr nicht mehr genug. Sie wollte aufsteigen, wollte Satans Ministerpräsidentin werden. Aber Lucifuge Rofocale würde seinen Thron nicht einfach räumen. Um das zu schaffen, brauchte Stygia Hilfe.
    Am besten Hilfe von außen. Und wer war da besser geeignet als Professor Zamorra?
    Ihn wollte sie vorschicken. Und kein Verdacht würde auf sie fallen, denn Zamorra und sie waren doch Todfeinde.
    Aber ihr Plan, ihn für sich zu gewinnen, war erst einmal gescheitert. Das verdross sie enorm.
    Sie musste sich etwas Neues einfallen lassen.
    Und das bald…
    ENDE
    [1] Siehe

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