Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0854 - Mutanten von Gäa

Titel: 0854 - Mutanten von Gäa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
alt Boyt Margor war, doch er konnte sich keine Antwort auf diese Frage geben. Das Gesicht war glatt wie das eines noch jungen Menschen. Er konnte zwanzig oder dreißig Jahre alt sein - vielleicht aber auch achtzig.
    Boyt Margor ging lächelnd an ihm vorbei zum Fenster und blickte hinaus. Das Licht fiel auf sein Haar. Es war türkisfarben und schimmerte metallisch, machte jedoch einen kraftlosen Eindruck auf den Wissenschaftler.
    Als er sich Hamiller wieder zuwandte, bemerkte dieser das Amulett, das Margor auf der Brust trug. Es hatte einen metallischen Türkis-Farbton, so wie das Haar Margors. Das Amulett war etwa so groß wie eine Walnuß. Payne Hamiller fühlte sich von dem Gebilde, das an einem dünnen Reif hing, seltsam angezogen. Als er es etwa zehn Sekunden lang angesehen hatte, schien es sich plötzlich zu verändern. Aus den rohen Konturen schälte sich ein zartgebautes, freundlich lächelndes Lebewesen heraus.
    Der Wissenschaftler blickte das winzige Wesen fasziniert an. Es wurde immer deutlicher und trat mehr und mehr aus seiner schemenhaften Umgebung heraus. Die rechte Hand hielt es wie zum Gruß erhoben.
    Plötzlich schloß sich die Hand Margors um das Amulett. Das lächelnde Wesen verschwand. Payne Hamiller fuhr erschreckt zusammen. Er blickte auf.
    Das Gesicht Boyt Margors hatte sich nicht verändert. Es war gleichbleibend freundlich. Nur der Ausdruck der Augen (erschien Hamiller etwas strenger.
    Der Wissenschaftler drehte sich um und ging zum Getränkeautomaten. „Möchten Sie etwas trinken?" fragte er.
    Boyt Margor schüttelte den Kopf. „Nun gut", sagte Hamiller voller Unbehagen. „Sie sollten wissen, daß ich mich entschlossen habe, nicht zu kandidieren. Ich ziehe meine Kandidatur zurück."
    Das Lächeln Margors vertiefte sich. „Natürlich tun Sie das nicht", erwiderte er. „Sie kandidieren."
    Hamiller schüttelte den Kopf. „Ich will nicht mehr", erklärte er energisch. „Auf gar keinen Fall. Wie komme ich überhaupt dazu, das zu tun, was Sie wollen? Wer sind Sie? Ich habe überall nach Ihnen gesucht."
    „Ich weiß", bemerkte Margor milde. „Sie wissen es?" fragte Hamiller verblüfft. „Sie wissen, daß ich Sie gesucht habe, aber Sie haben es nicht für notwendig befunden, sich zu melden?"
    „So ist es", erklärte Boyt Margor. Er setzte sich in einen Sessel. Hamiller hatte den Eindruck, daß Margor ihn nicht ernst nahm und daß er ihm gar nicht zuhörte. „Wer sind Sie? Wollen Sie es mir nicht sagen? Man kennt Sie nirgendwo. Einen Mann namens Boyt Margor scheint es überhaupt nicht zu geben. Unter welchem Namen leben Sie? Ich muß es wissen für den Fall, daß ich Sie dringend sprechen muß."
    „Machen Sie sich keine Sorgen", erwiderte Margor milde. „In einem solchen Fall werde ich da sein."
    Payne Hamiller füllte sich etwas Wasser ins Glas und trank. Er schüttelte den Kopf. „Wozu unterhalte ich mich mit Ihnen?" fragte er. „Das hat ja doch keinen Sinn. Gehen Sie, Boyt Margor. Sie haben mich lange genug aufgehalten."
    Die großen Augen blickten ihn an. Payne Hamiller hatte das Gefühl, den Kontakt zur Wirklichkeit zu verlieren. Der Raum um ihn herum schien zu versinken.
    Boyt Margor sprach mit leiser Stimme auf ihn ein. Der Mutant hatte eine dunkle, angenehm klingende Stimme.
    Margor war fest entschlossen, Payne Hamiller zu halten. Dieser Mann war ein Glücksfall für ihn.
    Schon oft in seinem Leben hatte der Mutant Menschen getroffen, zu denen er eine PSI-Af finität besaß. In seiner Jugend hatte er damit nichts anfangen können. Seine Fähigkeiten waren kaum entwickelt. Sie waren jedoch von Jahr zu Jahr stärker geworden und wuchsen immer noch.
    Er hatte gelernt, Menschen mit Hilfe seiner besonderen Gaben zu beeinflussen. Bei einigen war das aufgrund der bestehenden PSI-Aff i-nität besonders leicht, einige waren unbeeinflußbar gewesen. Doch die Zahl derer, die seinen Parakräften widerstanden, wurde immer geringer.
    Ein Mann wie Payne Hamiller aber war ihm noch nie begegnet. Da er geniale Männer wie ihn dringend brauchte, hatte er sich voll auf ihn konzentriert.
    Boyt Margor hatte die Fähigkeit, PSI-Kräfte anzupeilen, sie danach in sich zu sammeln und zu speichern, bis er sie benötigte. Wenn er sich danach auf einen Menschen konzentrierte, mit dem eine spionische Identifikation möglich war, strahlte er diese Energie wieder ab - und erzeugte damit ein willenloses Opfer, einen Menschen, der ihm völlig ergeben war. Boyt Margor bezeichnete sich selbst als parasensiblen

Weitere Kostenlose Bücher