0854 - Mutanten von Gäa
öffnete ihn und holte einen Aktenordner heraus. „Ich habe Aufzeichnungen über Traliopa", erklärte er. „Ich bin mir dessen ganz sicher."
Die anderen, die sich in seiner Kabine eingefunden hatten, ließen ihn in Ruhe suchen. Da waren neben dem Blue Tewarc noch der Ertruser Darman Kontell, der neben der Tür an der Wand lehnte. Er setzte sich nicht, weil in der Kabine Garbers kein geeignetes Sitzmöbel für einen Riesen wie ihn vorhanden war. Neben ihm saß der Ära Jasker El-Fa-gron auf einem Stuhl. Er war ein stiller, wortkarger Mann. „Hier ist es", sagte Huft Garber. „Traliopa. Stützpunkt der Laren mit gefangenen Terranern, Akonen, Aras, Neu-Arkoniden, Blues und Er-trusern. Vermutlich sind noch andere Gruppen über Traliopa verstreut."
Er blickte auf und legte den Ordner in den Schrank zurück. „Ich denke, wir werden etwas zu tun bekommen", sagte er. „Vielleicht ist dies die erste wirklich ernste Aufgabe."
„Sie sind zu pessimistisch", entgeg-nete der Ära. Sein hageres Gesicht straffte sich. „Für alle ehemaligen Gefangenen sind nach dem Abzug der Laren bessere Zeiten angebrochen. Ich bin davon überzeugt, daß die verschiedenen Gruppen sich zusammengetan haben und gemeinsame Aufbauarbeit leisten."
„Das wäre dann ganz im Sinn der GAVÖK-Idee", bemerkte der Akone Sande-Rafkor spöttisch. „Trautes Miteinander aller miteinander konkurrierenden Gruppen. Wir brauchen gar nicht erst einzugreifen."
„Sie können sich Ihre Ironie sparen", sagte der Ertruser mit abgrundtiefer Baßstimme. „Sie ist unangebracht.
Man würde uns Resider gar nicht erst für unsere spezielle Aufgabe abgestellt haben, wenn überall eitel Sonnenschein herrschen würde. Das ist jedoch leider nicht der Fall. Das wissen Sie ebensogut wie ich."
„Warten Sie doch erst einmal ab, bis wir auf Traliopa gelandet sind", empfahl ihm der Akone. „Dann werden wir ja sehen, was los ist."
Die fünf Männer gehörten zu der neugebildeten Organisation der Resider, die unter dem Kommando von Aktivatorträger Ronald Tekener stand.
Die Sammlerschiffe hatten nicht nur den offiziellen Auftrag, die in der Milchstraße verstreuten Menschen aufzunehmen und zur Erde zu bringen, sondern noch einen zweiten, geheimen Auftrag. Dieser ergab sich daraus, daß bei weitem nicht alle Menschen den Planeten verlassen wollten, auf dem sie geboren waren und auf dem sie sich wohl fühlten. Aber auch daraus, daß nicht auf allen Planeten nur Menschen, sondern die Vertreter der verschiedenen GA-VÖK-Völker lebten.
Daher befand sich an Bord eines jeden Sammlerschiffs eine GAVÖK-Crew. Offiziell hieß es, daß es Beobachter der anderen Mitgliedsvölker der GAVÖK waren. Inoffiziell aber hatten diese Sonderdelegationen, zu denen jeweils auch ein Terraner gehörte, einen anderen Auftrag: Sie sollten für die positiven ursprünglichen Ziele der GAVÖK arbeiten, also die Vereinigung aller Sternen-völker in der Milchstraße vorantreiben und überall dort eingreifen, wo es nötig war.
Auf diese Weise sollten die Sammlerschiffe dazu beitragen, die GAVÖK-Idee überall in der Milchstraße zu verbreiten und Widerstände gegen diese Idee zu beseitigen. Der Auftrag für die Resider war gerade deshalb so schwierig, weil sie unauffällig und vor allem unaufdringlich arbeiten sollten. Spektakuläre Aktionen waren ihnen strikt untersagt. „Ich gehe jetzt in die Hauptleitzentrale", sagte Huft Garber. „Begleiten Sie mich, Tewarc?"
Der Blue war einverstanden. „Die anderen werden erst aktiv, wenn die Lage klar ist", befahl der Terraner. „Ich hoffe, Sie haben keine Einwände?"
„Keine Einwände", antwortete der Ertruser.
Huft Garber verließ zusammen mit dem Blue die Kabine. Im Anti-gravschacht schwebten sie nach oben, und wenig später betraten sie die Hauptleitzentrale. Auf dem Hauptbildschirm konnten sie verfolgen, daß die QUARTOR gerade in diesen Sekunden außerhalb einer Stadt landete.
Yesgo Damlander wandte sich Huft Garber und dem Blue zu. „Wir haben Funkkontakt gehabt", erklärte er. „Allerdings nur mit ei-nem Ertruser. Das Gespräch hat mir den Eindruck vermittelt, daß wir einen Kosmopsychologen wie Sie gut gebrauchen können."
Die QUARTOR setzte auf. „Diese Stadt wird von einem radioaktiven Gürtel eingefaßt", berichtete Damlander. „Eine teuflische Falle, die sich die Laren da haben einf allen lassen. Niemand kann heraus aus diesem Kessel, ohne sich eine tödliche Strahlendosis zu holen. Wir sind innerhalb des Gürtels gelandet."
Huft
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