Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0854 - Sklavendämonen

0854 - Sklavendämonen

Titel: 0854 - Sklavendämonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
Vom Netzwerk:
gegenüberstand. »Der bin ich. Doktor Langlois?«
    Sie schüttelten sich kurz die Hände. Die des Kanadiers waren schweißnass, wie Zamorra registrierte. Seine Aufregung war nicht gespielt. Offenbar war er wegen des Fundes ganz aus dem Häuschen. Mit einer fahrigen Bewegung strich sich Langlois übers Gesicht, wandte sich um und murmelte etwas, das entfernt nach »Folgen Sie mir, folgen Sie mir!« anhörte.
    »Auf Wiedersehen«, sagte Katrina.
    »Sie kommen nicht mit?«
    »Mein Schreibtisch ist voller Arbeit, die sich nicht selbst erledigt. Rufen Sie mich an, falls ich Ihren Flug umbuchen soll.«
    »Das glaube ich kaum.« Zamorra nickte ihr zu. »Sie schulden mir einen Espresso.«
    Er beeilte sich, zu Langlois aufzuschließen. Der Archäologe ging am Ende der Station eine Treppe neben den Schienen hinunter und öffnete eine Tür, die ihrer Aufschrift nach nur Personal den Zutritt gestattete. Ein Arbeiter kam ihnen entgegen, grüßte knapp und drängte sich an ihnen vorbei. Die beiden Akademiker passierten einen schmalen Gang, der von Lampen spärlich erhellt wurde. Sie nahmen eine Treppe nach unten und erreichten eine tiefer gelegene Ebene mit weiteren Schienen. Die Lichtverhältnisse änderten sich schlagartig. Grelle Arbeitsleuchten fluteten den Bauabschnitt und tauchten den Schacht in einen unnatürlichen Glanz. Einige behelmte Arbeiter hielten sich vor einer Absperrung auf und diskutierten. Unter ihnen befand sich auch eine Frau, die mit verschränkten Armen vor der Brust immer wieder einen Blick auf ihre Uhr warf. Als sie Langlois erblickte, verdrehte sie demonstrativ die Augen.
    Langlois trat an die Gruppe heran und deutete hastig auf einen Mann und stellte ihn als den Vorarbeiter David McArthur vor.
    »Und das ist die Leiterin des Bauamtes, Suzan Borgé.«
    »Madame«, Zamorra reichte ihr die Hand.
    »Nennen Sie mich Suzan.« Ihr Händedruck war ungewöhnlich kräftig. »Und Sie sind…«
    »Zamorra. Professor Zamorra.«
    Borgés Stirn umwölkte sich. Offensichtlich hielt sie ihn für unhöflich, da er ihr nicht seinen Vornamen nannte. Sie enthielt sich jedoch eines Kommentars.
    »Sie sollten sich das sofort ansehen«, beharrte Langlois und eilte an den anderen vorbei, unter dem Absperrband her bis zu der Wand vor der ein schwerer Bergbaubohrer platziert war.
    Borgé seufzte und blickte Zamorra an. »Tun Sie's nur. Je eher Sie Ihren Segen dafür geben, dass wir es hier nicht mit einem bedeutenden Fund zu tun haben, desto schneller können wir weiterarbeiten.«
    Der Professor zuckte die Achseln und folgte Langlois. Unbewusst berührte er das Amulett unter seinem Hemd, doch er spürte nur die Kühle des Metalls auf seiner Haut. Keine Anzeichen, die auf Magie schließen ließen. Er trat an die Wand heran und betrachtete sie im Schein der Arbeitsleuchten eingehend, während der Archäologe vor ihm wild gestikulierend über die Bedeutung des Fundes referierte.
    »Sehen Sie es? Sehen Sie es?« Langlois wirkte hektisch, doch Zamorra ließ sich von ihm nicht aus der Ruhe bringen. Alles was er bisher sah, war eine metallene Wand, die zwischen dem Gestein und Erdreich freigelegt worden war.
    »Wo sind diese Schriftzeichen, von denen Ihre Assistentin gesprochen hat?«
    Langlois hielt verdutzt inne. Er streckte einen Arm aus und deutete auf den oberen Bereich der Wand. Zamorra folgte seinem Wink, sah jedoch nur glänzende Reflexionen der Arbeitsleuchten. Das Metall schien absolut glatt zu sein.
    Zamorra ging näher heran und stieg auf die Trittleiter, die jemand direkt vor die Metallwand gestellt hatte. Doch so sehr er sich bemühte, irgendetwas zu erkennen, es gab dort nichts.
    »Ich verstehe offen gestanden nicht«, sagte der Parapsychologe.
    »Was denn?«
    Zamorra klopfte gegen die Wand. »Hier? Hier sollen Schriftzeichen zu sehen sein?«
    Langlois runzelte die Stirn. »Ja… sehen Sie sie denn nicht?«
    Zamorra blickte nochmals auf die Wand. Schließlich gab er es auf, stieg von der Leiter und kehrte zum Absperrband zurück, wo die ungeduldigen Arbeiter bereits darauf warteten, ihren Job fortsetzen zu können.
    »Und, ist es irgendetwas, das die Bauarbeiten verzögert?«, fragte Suzan Borgé.
    Zamorra zuckte die Achseln und rieb sich den Nacken. »Ich weiß nicht. Doktor Langlois behauptet, Schriftzeichen auf der Wand zu sehen.«
    »Nun, da sind welche«, sagte David McArthur.
    Der Parapsychologe hatte befürchtet, dass der Vorarbeiter das sagen würde. Nur wegen der Inschriften war das Bauvorhaben überhaupt lahm

Weitere Kostenlose Bücher