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0856 - Leas Hexenladen

0856 - Leas Hexenladen

Titel: 0856 - Leas Hexenladen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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um an unser erstes Ziel zu gelangen. Den Schatten des Waldes sah ich an der rechten Seite, und Maureen hatte genickt. »Da ist es passiert.«
    »Und es gibt einen Weg?«
    »Ja, nur keine Straße.« Sie war mit dem Tempo runtergegangen. »Wir müssen achtgeben.«
    Die grüne Umgebung erinnerte mich an ein erstarrtes grünes Meer. Das Gras wuchs saftig und dicht.
    Da konnten die Kühe vor Freude mit ihren Eutern schwingen, aber auch einige Schafherden entdeckte ich. Das war noch Natur pur, abgesehen von den Abgasen der Autos.
    Den Hexenladen hatte Maureen auch noch nicht gesehen. Deshalb war sie ebenso gespannt auf ihn wie ich.
    Plötzlich zog sie den Jaguar nach rechts. Ich kippte leicht zur Seite, sah sie lächeln und hielt mich mit einer Bemerkung zurück. Ein schmaler Weg, mehr eine Piste für Traktoren und Pferdegespanne, führte durch die Wiesen auf das Waldstück zu.
    Am Himmel stand eine herrliche Frühlingssonne. Einige helle Restwolken bildeten kleine Inseln inmitten des unendlich erscheinenden Blaus. Vögel zogen ihre Kreise. Die kleineren aufgeregt und manchmal hektisch, die größeren Greifvögel in einer majestätischen Erhabenheit hoch über den Raben oder Amseln.
    Der Wald rückte näher.
    Nicht nur Tannen, auch Laubbäume bildeten ihn. Er wirkte wie eine geschlossene Einheit, und kein Mensch befand sich in der Nähe. Wir rollten allein schaukelnd über den schmalen Weg, der als solcher kaum zu erkennen war.
    »Wie fühlst du dich?« fragte Maureen.
    »Warum willst du das wissen?«
    Sie antwortete und lachte dabei. »Du bist schließlich so etwas wie ein Geisterjäger. Ich habe einen Fachmann neben mir sitzen und würde gern erfahren, wie er mit sich selbst zurechtkommt, wenn er vor einem bestimmten Ziel steht.«
    »Ich warte ab.«
    »Keine Spannung?«
    »Noch nicht.«
    »Dazu hast du wahrscheinlich zu viel erlebt, nehme ich mal an.«
    »Das kann sein.«
    Wir mußten halten, denn querliegendes Holz versperrte uns den Weg.
    Der Motor erstarb. Nur das Gezwitscher der Vögel war noch zu hören.
    Ich war als erster ausgestiegen und reckte mich. Tief saugte ich die würzige Luft ein. Die Sonne schien mir auf den Rücken. In meiner leichten Lederjacke würde mir bald zu warm werden.
    Auch Maureen war sportlich gekleidet. Eine karierte Bluse, darüber eine rote Jeansjacke und eine graue Hose zeigten an, daß sie nicht vorhatte, auf ein Fest zu gehen.
    Maureen hatte einen Zettel aus ihrer Beuteltasche geholt. Sie faltete ihn auseinander, schaute darauf und verglich das, was sie sah, mit der Wirklichkeit. »Wenn mir deine Kollegen keinen Bären aufgebunden haben, John, müßte sich der Weg dort befinden.« Sie deutete nach links, wo allerdings kaum etwas zu sehen war, denn auch dort wuchs das Unterholz sehr dicht.
    »Dann laß uns mal nachschauen.« Es gab einen Weg. Er war erst zu sehen, als wir dicht davor standen.
    Maureen drehte den Kopf. »Sollen wir los?«
    »Aber immer.«
    Diesmal ließ Maureen mir den Vortritt. Ich räumte einige sperrige Hindernisse zur Seite, gab auch auf Wurzeln acht, die leicht zu Stolperfallen werden konnten, und hörte hinter mir die Stimme der Frau.
    »Immer dem Weg nach, John.«
    »Ist schon okay.«
    Maureen atmete schwer. Als ich einmal den Blick wandte, sah ich, wie ihre Lippen zuckten. Es war auch für sie nicht einfach, den Platz zu besuchen, wo ihr Bruder ums Leben gekommen war, mochte er ein Gauner gewesen sein oder nicht. Immerhin war er ihr Bruder.
    Sie holte mich ein. Vor einer kleinen Mulde blieben wir stehen. Sie war mit altem Laub gefüllt, das aussah wie ein dicker Teppich. Maureen schaute wieder auf den Zettel. Durch die Lücken im frischen Laub der Bäume sickerte das Sonnenlicht und hinterließ eine gefleckte Zeichnung auf dem Erdboden.
    »Wir können die Mulde an der rechten Seite umgehen«, sagte sie. »Dann müssen wir in sehr kurzer Zeit auf eine Lichtung treffen, wo mein Bruder gefunden wurde.«
    »Wer hat ihn überhaupt gefunden?«
    »Ein Forstgehilfe, der sich auf seinem Kontrollgang befand.«
    »Gehen wir.«
    Diesmal übernahm Maureen die Führung. Sie wich den Bäumen aus, sie duckte sich geschickt unter Zweigen hinweg. Ihre in Turnschuhen steckenden Füße verschwanden im Gras.
    Wir sahen die Lichtung schon vorher, denn dort, wo sie lag, war der Wald heller. Die Sonnen hatte genügend Raum, um den Erdboden zu erreichen. Je näher wir dem Ziel kamen, um so unruhiger wurde Maureen. Sie bat sogar darum, meine Hand nehmen zu dürfen, was ich ihr gern

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