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0856 - Leas Hexenladen

0856 - Leas Hexenladen

Titel: 0856 - Leas Hexenladen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ort? Hier ist jemand vom Leben in den Tod befördert worden. Er wurde umgebracht. Da kann man beim besten Willen nicht von einem heiligen Ort sprechen, denke ich.«
    Maureen Simpson war erregt. Ich hörte es an ihren schnellen, kurzen Atemstößen. »John, die wollen uns fertigmachen. Die… die halten uns zum Narren. Das lasse ich mir nicht gefallen. Vielleicht sind sie sogar die Mörderinnen meines Bruders. Verdammt noch mal, die hole ich mir, diese alten Weiber!«
    »Nein, nicht!«
    Es war zu spät. Maureen ließ sich nicht aufhalten. Sie stürzte auf die Frauen zu. Das irische Temperament war mit ihr durchgegangen, und sie ließ sich durch nichts halten. Wie eine Furie drang sie auf die drei Weiber ein, aber sie schlug sie nicht, sondern wollte Fragen stellen, packte dabei die mittlere an der Kutte, schüttelte sie durch - und schrie plötzlich auf. Gleichzeitig schnellte sie zurück und landete mit einem dumpfen Aufprall im Gras, bevor ich sie noch abstützen konnte.
    Ich sprang über die liegende Frau hinweg. So einfach wie mit Maureen würden die drei alten Weiber es mit mir nicht haben. Sie aber waren schneller, hatten sich blitzschnell gedreht und hetzten auf den Rand der Lichtung zu, wobei ihre Kutten wehten und ich den Eindruck hatte, als würde unter dem Stoff etwas klappern.
    Eine von ihnen bekam ich zu fassen. Die Finger der ausgestreckten rechten Hand drehten sich in den Stoff. Ich versuchte, die Person zurückzuzerren, was mir auch gelang, denn sie riß die Arme hoch und kippte mir dann entgegen.
    Diesmal riß sie mich um. Sie lag auf mir. Meine Hände hatten sich tief in den Stoff der Kutte vergraben. Darunter spürte ich einen Körper, der eigentlich keiner war. Ich kam mir vor wie jemand, der irgendwelche Stahlstangen umklammert hielt, härter als Knochen.
    Die Alte befreite sich mit wilden Stößen. Zudem ließ ich sie freiwillig los, denn auch ich wollte wieder auf die Füße kommen und befand mich noch in einer gebückten Haltung, als etwas aus der Deckung des Unterholzes auf mich zuhuschte.
    Ich duckte mich, drehte mich zur Seite - und wurde trotzdem getroffen. Für einen Moment war ich unfähig, mich zu bewegen, denn aus meiner Schulter ragte eine blutrote Feder hervor, vergleichbar mit einem übergroßen Dartspfeil, denn eine derartige Spitze hatte ich tatsächlich erwischt. Sie wäre auch in meine Schulter gedrungen, wenn - ja, wenn die Jacke nicht an den Schultern gepolstert gewesen wäre. Dieses Polster war auch an der rechten Seite dick genug, um den Pfeil aufzufangen, so hatte mich die Spitze nicht einmal geritzt.
    Die drei alten Weiber waren verschwunden. Wir hörten sie noch, und sie klangen ziemlich entfernt, wie sie durch den Wald brachen.
    Maureen kam zu mir. Sie ging mit ziemlich wackeligen Knien, schüttelte den Kopf, und ihr Gesicht war dabei verzerrt. »Das ist mir auch noch nicht passiert«, sagte sie kleinlaut. »Ich hatte den Eindruck, ein Gerippe zu umfassen. Ein Skelett unter der Kutte, John.«
    »Ich weiß.«
    Sie sah die Feder. »Was ist das denn?«
    »Das Ding hätte mich wohl töten sollen«, sagte ich, wickelte ein Taschentuch um meine Hand und zog den Pfeil mit der Feder behutsam aus der Polsterung hervor. Ich wußte nicht, ob das Ding vergiftet war, deshalb hatte ich es so vorsichtig angefaßt.
    Maureen schüttelte sich, als sie auf die Spitze schaute. »Die ist ja so lang wie ein Zeigefinger.«
    »Stimmt. Hätte sie mich richtig erwischt, wäre sie tief in meinem Hals steckengeblieben.«
    »Dann war das ein Mordanschlag!«
    »Stimmt auch.«
    Maureen trat einen Schritt zurück.
    Sie kriegte dabei eine Gänsehaut. »Verflucht, John, in was sind wir hier nun hineingeraten? In welch einem Misthaufen stecken wir?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Lea hat ihre Spuren hinterlassen. Ich bin sicher, daß die alten Weiber zu ihr gehören.« Sie stampfte mit dem Fuß auf. »Wir hätten sie verfolgen sollen.«
    »Beruhige dich, Mädchen. Das hätte ich auch getan, aber ich wußte nicht, was mit dir war. Zudem hatte ich den Pfeil in der Schulter. Er hätte mich auch verletzen können. Wir müssen vorsichtig sein und davon ausgehen, daß die Hexen mit allen Tricks arbeiten.«
    Maureen war wieder zu Atem gekommen. Sie schaute gegen den dunklen Waldrand und nickte. Die drei alten Weiber waren hinter den Büschen und zwischen den Stämmen wie ein Spuk verschwunden. Nicht einmal die Blätter an den Büschen bewegten sich noch.
    »Es war komisch«, berichtete Maureen, während sie das

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