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0857 - Amoklauf der Werwölfe

0857 - Amoklauf der Werwölfe

Titel: 0857 - Amoklauf der Werwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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dass jemand dir einfach eine Freude machen will, Oli?«, fragte Nicole zurück.
    »Aber du kennst mich doch gar nicht… oder doch?«
    »Spielt das eine Rolle? Behalte das gute Stück gleich an und lass dir deine alten Sachen einpacken, oder gib sie in die Altkleidersammlung.«
    »Zu kalt zum Anbehalten«, seufzte Olivia und verschwand wieder in der Kabine. Derweil wählte Nicole ein paar Teile und zog sich um. Jeans, die eng wie eine zweite Haut saßen und an den Seiten geschnürt wurden, ein breiter. Nietenbesetzter Gürtel und eine nicht gerade jugendfrei tief ausgeschnittene Bluse… »Klasse!«, kommentierte Olivia. Dann wurde sie blass, als sie die Preisschilder sah.
    Im Gegensatz zu ihr behielt Nicole die Sachen gleich an. Ihr war es darin nicht zu kalt. »Neu friert nicht«, hatte ihre Mutter zeitlebens immer gesagt.
    An der Kasse legte Nicole die Kreditkarte vor, dann verließen die beiden die Boutique. Ihre alten Sachen hatte sie einpacken lassen und darum gebeten, die zum Château Montagne zu schicken.
    »Wie wäre es noch mit einem Kaffee?«, schlug sie vor.
    »Den bezahle aber ich«, bestimmte Olivia.
    Um diese Uhrzeit fanden sie gerade noch einen freien Tisch.
    ***
    Spurensicherung, Protokolle… die Zeit verging schneller als gedacht. Vendell hatte Robin und Zamorra zu Robins Dienstwagen fahren lassen, weil der schnauzbärtige Chefinspektor zu faul war, den ganzen Weg zu Fuß noch einmal zu bewältigen. Sie fuhren zurück zum Polizeipräsidium. Robin warf den zerknautschten Mantel lässig über den dabei beinahe umkippenden Kleiderständer und scheuchte François Brunot, seinen anderen Assistenten, von seinem Sessel. Grummelnd nahm der kahlköpfige Brunot am zweiten Schreibtisch Platz.
    »Da war ein Anruf aus der Klinik«, sagte er in seiner abgehackten, hastigen Sprechweise. »Jo geht's einigermaßen gut. In zwei Wochen wollen sie ihn wieder auf die Menschheit loslassen.«
    »Dann geht es ihm aber gar nicht so gut, wenn sie zwei Wochen brauchen, um ihn wieder auf die Hinterhufe zu stellen«, seufzte Robin. »Bei seinem guten Heilfleisch…«
    »Da sind wohl etliche Knochen gebrochen«, sagte der hagere, hoch aufgeschossene Brunot, der immer nach der neuesten Mode gekleidet war. »Sie haben ihn erst mal ruhig gestellt, damit die Knochen eine Chance haben, wieder zusammenzuwachsen. Mann, den armen Teufel muss es ja richtig böse erwischt haben.«
    Robin legte die Füße auf den Schreibtisch und begann seine Pfeife zu stopfen.
    »He - Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden, Chef!«, mahnte Brunot.
    »Sie können mich ja verhaften. Dann müssen aber Sie sich mit Zamorra und einem Rudel Werwölfe herumschlagen.«
    »Och nöh«, stöhnte Brunot. »Geht das denn schon wieder los?«
    Robin zuckte mit den Schultern. »Schon möglich«, sagte er. »Haben Sie eine Idee, wie man die unschädlich machen könnte? Ich meine jetzt nicht, Fallen aufstellen mit Chappidosen als Köder…«
    Brunot winkte ab. »Ich weiß schon, was Sie meinen. Aber ein unkompliziert denkendes Polizistenhirn wie meines ist damit überfordert. Fragen Sie doch den Professor, der ist der Experte.«
    »Der Experte ist da vorerst mit seinem Latein am Ende. Gegen ein ganzes Wolfsrudel anzugehen, ist eine größere Aktion, das schaffe ich allein wohl nicht. Aber wir können uns auch nicht hinsetzen und warten, bis jeder dieser Wölfe wieder ein Opfer reißt…«
    »Ich kann«, sagte Robin und sog an seiner Pfeife. »Ich habe gleich Feierabend. Aber ich werde mal im Computernetzwerk nachfragen, ob es gleichartige Fälle irgendwo in der Republik gegeben hat. Vielleicht können wir daraus ein Verhaltensmuster stricken. François, Sie haben heute später angefangen, da können Sie auch länger hierbleiben und die Ergebnisse der Anfrage auswerten.«
    »Sie sind doch sonst nicht so auf Ihren Feierabend versessen«, wunderte sich Brunot.
    »Sonst werde ich ja auch nicht von einem Auto angefahren. Zamorra ist ebenfalls angeschlagen, und Jo liegt immerhin im Krankenhaus. Mir reicht's für heute.«
    Er erhob sich wieder und ging zum Kleiderständer, wo er sich seinen Knautschmantel überstreifte, während er die Pfeife zwischen den Lippen wippen ließ.
    »Bevor du zu deiner Diana heimfährst«, sagte Zamorra, »kannst du mich vielleicht noch zu Nicole bringen.«
    »Du bleibst nicht hier?«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Ich brauche mehr an Ausrüstung«, sagte er. »Habe ja nicht damit gerechnet, dass ich es außer mit der Simulation auch noch mit

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