Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0857 - Amoklauf der Werwölfe

0857 - Amoklauf der Werwölfe

Titel: 0857 - Amoklauf der Werwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
was sie machen.«
    Er tauchte wieder in die Halbtrance ein und ließ die Zeitschau weiterlaufen.
    Nicht weit entfernt heulte in einer Seitenstraße der Motor eines Autos auf, das mit durchdrehenden Rädern aus der Parklücke auf die Fahrbahn raste.
    ***
    Er war nicht sonderlich weit gegangen. Er verschwand einfach in einem Hauseingang. Natürlich bestand das Risiko, dass die Jäger oder einer von ihnen ihm als Erstem folgten, aber er vertraute dem Autoknacker, dass der schnell genug zuschlug.
    In der Tat hörte er das Aufheulen eines Motors und das Kreischen durchdrehender Reifen. Genau rechtzeitig in dem Moment, in welchem die drei Jäger ihr Gespräch beendeten.
    Sie achteten nicht darauf, bemerkten nicht die heranjagende Gefahr. Da bog der Wagen mit aberwitzig hohem Tempo in die Straße ein, schleuderte und rutschte querkant auf die drei Menschen zu. Einer von ihnen schrie noch auf, dann flogen zwei von ihnen durch die Luft. Der dritte wurde voll erfasst. Der Wagen raste weiter, schrammte an der Flanke eines anderen Fahrzeugs entlang und verschwand so schnell, dass niemand sich das Kennzeichen merken oder eine brauchbare Beschreibung abgeben konnte.
    Sie verfolgten ihn jetzt nicht mehr. Sie hatten Wichtigeres zu tun.
    Er sah zu, dass er so schnell wie möglich verschwand. Das Zusammentreffen mit dem Rudel war recht nützlich gewesen, aber nun wollte er nichts mehr mit dieser Wandersippe zu tun haben.
    Er musste zwar nach wie vor wachsam bleiben, aber es sah so aus, als würde er nun vor seinen Verfolgern Ruhe haben. Er konnte also weitermachen wie geplant und sich auch an diesem Tag wieder sättigen.
    Wer sollte ihn nun noch daran hindern?
    ***
    »Achtung!«, schrie Robin auf und wollte Zamorra und Wisslaire mit sich zur Seite reißen, nur klappte das nicht mehr. Das heranrasende Auto erwischte sie mit seiner Breitseite alle. Wisslaire wurde voll erwischt und einige Meter mitgeschleift. Zamorra und Robin flogen durch die Luft. Robin konnte sich abrollen, Zamorra musste Sturz und Aufprall brutal hinnehmen. Immerhin war er trainiert genug, sich nicht die Knochen zu brechen. Aber wenn er nicht gerade in seiner Halbtrance versunken gewesen wäre, hätte er sich besser abfangen können.
    Der Aufprallschock riss ihn in die Normalität zurück. Mühsam richtete er sich auf. Im Augenblick gab es kein Körperteil, das nicht schmerzte.
    Passanten waren stehen geblieben und gafften, machten aber keine Hilfeleistung. Zamorra sah, wie der Chefinspektor zu Wisslaire hinkte und nach seinen Verletzungen sah. Der Assistent blutete aus mehreren Wunden. Mit schmerzverzerrtem Gesicht versuchte er ein krampfhaftes Grinsen.
    »Wenn's einen erwischt, dann grundsätzlich immer mich«, ächzte er. »Mal werde ich angeschossen, dann fast erdolcht, jetzt das hier… Ich glaube, die Welt hat sich gegen mich verschworen!«
    »Können Sie Ihre Finger und Zehen bewegen, Jo?«, fragte Robin.
    »Sogar zählen«, versicherte Wisslaire. »Elf Zehen, neun Finger… stimmt doch so, oder?«
    Er hustete.
    »Blut spucken Sie auch nicht«, stellte Robin fest. »Sieht so aus, als wäre die Welt Verschwörung gescheitert.« Er griff nach seinem Mobiltelefon und rief Notarzt und Krankenwagen. »Und schickt ein Mannschaftsfahrzeug und Kollegen in Uniform, um die Gaffer wegen Behinderung und unterlassener Hilfeleistung festzunehmen.« Letzteres sagte er sehr laut, damit die Schaulustigen es mitbekamen.
    »Bist du selbst eigentlich in Ordnung?«, fragte Zamorra, der zu den beiden Männern getreten war.
    »Ja. Wenn du glaubst, dass ich gleich zu Jo in den Krankenwagen klettere, bist du bei deiner Einbalsamierung falsch gewickelt worden und findest garantiert in keinem Ägyptergrab gastliche Aufnahme. - Und, brauchst du selbst frische Bandagen?«
    »Sehe ich so aus?«
    »Ja. Du hast da 'ne hässliche Schramme an der Stirn.«
    »Da lasse ich mir auch 'nen Bart drüberwachsen«, seufzte Zamorra. »Wenn gleich der Medizinmann auftaucht, sage ich ihm, du hättest mich verprügelt.«
    »Dann verprügele ich dich«, drohte Robin.
    Wenig später kamen die Blaulichtfahrzeuge. Wisslaire wurde verladen, der Rettungswagen mit dem Notarzt an Bord verschwand in Richtung Krankenhaus. Die angerückten Polizisten begannen tatsächlich mit Festnahmen, und der größte Teil der Gaffer verzog sich rasch.
    Zamorra betrachtete kopfschüttelnd das Chaos. »Meinst du nicht, dass du damit etwas zu weit gehst?«
    »Offiziell wird das eine Zeugenvernahme«, grinste Robin. »Damit komme

Weitere Kostenlose Bücher