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086 - Das grüne Phantom

086 - Das grüne Phantom

Titel: 086 - Das grüne Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Ohm.
    „Wir waren alle zu Tode erschrocken", sagte Hinnerk Ohm.
    „Was sollen wir jetzt denn bloß machen?" jammerte die alte Trine Feddersen. „Drei Menschen sind tot. Oh, hätte ich doch nur nie den Namen Hekate gehört!"
    „Erzürne die Herrin nicht!" sagte Ohm streng. „Wir haben ihr Treue geschworen und ihr unser Blut gegeben. Was die drei Toten angeht, so sagen wir am besten gar nichts. Sonst werden wir alle verhaftet. Das mit dem grünen Ungeheuer glaubt uns niemand. Man wird sagen, wir hätten diese Männer bei unserer Kultfeier umgebracht."
    Alle waren sehr niedergeschlagen und bedrückt. Sie wurden sich aber rasch einig, daß Hinnerk Ohms Vorschlag das Beste war, was sie angesichts der Situation tun konnten.
    „Ich verstehe immer noch nicht, wo dieses Ungeheuer herkam", sagte eine kräftige Frau. „Ob sein Erscheinen etwas damit zu tun hat, daß Werner Schmidt in den Sumpf gerannt ist?"
    „Bestimmt nicht", meinte Hinnerk Ohm. „Schmidt ist irgendwo versunken, und man wird ihn nie finden. Was ihn angeht, bewahren wir am besten völliges Stillschweigen. Wir wissen einfach von nichts."
    Es klopfte an der Tür.
    „Was ist denn?" rief Hinnerk Ohm barsch.
    Die Tür wurde geöffnet, und Werner Schmidt trat ein. Die Anwesenden starrten ihn wie einen Geist an. Hinnerk Ohm wurde so weiß wie eine gekalkte Wand.
    „Was willst du, Satanas?" ächzte er. „Geh zurück in dein Grab im Moor!"
    Werner Schmidt lächelte freundlich.
    „Was sagst du da, Hinnerk? Guten Tag allerseits! Das freut mich, daß ich euch alle zusammen antreffe. Ich wollte euch fragen, was heute nacht vorgefallen ist."
    Alle starrten ihn stumm und entsetzt an.
    Elke Siversen faßte sich als erste. „Werner, du lebst?"
    „Natürlich. Das siehst du doch. Ich weiß nur noch, daß wir zusammen auf die Moorinsel gegangen sind und ihr mit diesem seltsamen Ritual angefangen habt. Von da an habe ich keine Erinnerung mehr. Heute morgen kam ich am Rande des Teufelsmoores zu mir. Ich war völlig verdreckt und hatte keine Kleider an. Zum Glück bemerkte mich niemand, als ich nach Hause schlich. Deshalb will ich jetzt wissen, was ihr mit mir gemacht habt."
    Hinnerk Ohm leckte sich über die spröden Lippen. „Weißt du, Werner, das ist etwas kompliziert. Heute nacht ist nämlich etwas passiert. Zwei von uns sind ums Leben gekommen. Geh doch mal für eine halbe Stunde hinüber in den Schankraum und trink ein Bier und einen Klaren! Wir müssen uns beraten."
    „Nichts da! Ich will wissen, was los war, sonst gehe ich aufs Rathaus und erstatte Anzeige." „Werner, bitte!" flehte Elke Siversen. „Laß uns allein! Wir haben nur dein Bestes gewollt, und keiner führt etwas Böses gegen dich im Schilde."
    Werner Schmidt zögerte.
    „Na gut", sagte er dann. „Aber nur wegen dir, Elke. Macht nicht zu lange!"
    „Moment mal!" sagte Hinnerk Ohm.
    Er trat zu Werner Schmidt, berührte seine Schulter, drückte fest zu, und als er Fleisch und Knochen spürte, nickte er.
    Werner maß ihn mit einem wütenden Blick und ging hinaus. Der Gastwirt schloß die Tür hinter ihm.
    „Das verstehe ich nicht", sagte er. „Er hätte im Moor ersticken müssen. Dort gibt es keinen Weg und keinen Steg."
    „Aber ich verstehe es", rief die kräftige Frau und senkte die Stimme. „Der Schmidt da, der war das Ungeheuer. Bei Tagesanbruch hat er sich wieder in einen Menschen zurückverwandelt. Er will uns in eine Falle locken und alle umbringen."
    „Dummes Zeug!" sagte Elke. „So ein Ungeheuer ist bisher noch nie im Teufelsmoor gesehen worden. Wir haben es mit unserer mißglückten Beschwörung irgendwie auf den Plan gerufen. Die Mächte der Schwarzen Magie sind gefährlich, und schon ein kleiner Fehler kann verhängnisvolle Folgen haben."
    „Irgend etwas hat Schmidt mit diesem Ungeheuer zu tun", überlegte Hinnerk Ohm. „Er war wie wahnsinnig heute nacht, und jetzt gebärdet er sich ganz normal. Und er ist am Leben, obwohl er im Moor versunken sein müßte. Mir gefällt die ganze Sache nicht. Wir müssen ihn im Auge behalten."
    „Wie sollen wir das denn machen, wenn er sich tatsächlich in das grüne Scheusal verwandelt - oder es herbeiruft?"
    Wir müssen ihn umbringen und sein Blut Hekate weihen", sagte die kräftige Frau. „Nur so können wir den Fluch abwenden, den das Ungeheuer heraufbeschworen hat."
    „Du spinnst wohl!" rief Elke Siversen heftig. „Das lasse ich nicht zu! Außerdem steht überhaupt nicht fest, daß Werner etwas mit dem Ungeheuer zu tun hat. Wir

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