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086 - Das grüne Phantom

086 - Das grüne Phantom

Titel: 086 - Das grüne Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Geld für die Gemeinde und ist ein Sonderling geworden. Er strolcht im Moor herum und redet kaum mit jemandem."
    Dorian war sehr interessiert. Er fragte nach Schmidts Adresse und erhielt sie.
    „Er hat sich für heute krank gemeldet", sagte der Bürgermeister, „aber er ist im Lüneburger Krug gesehen worden. Wenn er so weitermacht, wird er seinen Posten bei der Gemeinde los."
    „Hat er sich äußerlich verändert?" fragte Dorian.
    „Nein, aber in seiner ganzen Art. Früher ließ er die Puppen tanzen, und wo er auftauchte, war Jubel, Trubel, Heiterkeit. Jetzt macht er das Maul kaum noch auf und schaut finster drein. Er tut niemandem etwas, aber manchen Leuten ist er unheimlich."
    „Sonst sind Ihnen keine Vorkommnisse im Moor bekannt?"
    Der Bürgermeister schüttelte den Kopf.
    Dorian und Thomas Becker bedankten sich. Becker erwähnte, daß er in Schössen übernachten würde, da er erst am nächsten Tag in Bremen erwartet würde. Nach dem Austausch einiger Höflichkeitsfloskeln gingen die beiden Männer.

    Peter Plank war inzwischen aufgewacht und stöhnte über die Hitze. Sie fuhren gleich zu dem Haus, in dem Werner Schmidt wohnte. Es war ein recht ansehnliches Haus in dem zum Moor hin gelegenen Ortsteil. Schmidt lebte mit seiner Mutter dort. Sein Vater war vor Jahren gestorben. Der Bruder arbeitete in Bremen auf einer Werft und wohnte auch dort. Die Schwester hatte geheiratet und war weggezogen. In einem kleinen Vorgarten blühten Blumen.
    Dorian und Thomas Becker gingen ins Haus und fragten nach Werner Schmidt. Er war zu Hause und empfing die beiden Männer im etwas altertümlich eingerichteten Wohnzimmer. Dorian sah seine Mutter, eine ältere Frau, aus dem Haus gehen, um Einkäufe zu machen.
    Thomas Becker erzählte wieder seine Geschichte, nach der Dorian Hunter ein Parapsychologe und Historiker war, der ein Buch über das Teufelsmoor schreiben wollte.
    Schmidt hörte ohne viel Interesse zu.
    „Was hat das mit mir zu tun?" fragte er.
    Er war sehr erleichtert. Im ersten Moment, als er die beiden Männer sah, hatte er geglaubt, es seien Kriminalbeamte.
    „Ich habe gehört, Sie halten sich viel im Moor auf', sagte Dorian Hunter. „Und ich habe außerdem von einem Hexenkult gehört. Vielleicht können Sie mir darüber etwas sagen. Ich versichere Ihnen, ich werde Ihre Angaben vertraulich behandeln."
    „Ich weiß nichts. Überhaupt nichts. Und ich will mit solchen Dingen auch nichts zu tun haben. Gehen Sie und lassen Sie mich in Ruhe!"
    Dorian lächelte. Er zog unter seinem Hemd eine gnostische Gemme hervor. Sie bestand aus einem Halbedelstein und zeigte einen Abraxas - einen Krieger mit Hahnenkopf und Schlangenfüßen und alexandrinische Schriftzeichen. Dorian ließ die gnostische Gemme an der Lederschnur vor Werner Schmidts Augen baumeln.
    „Haben Sie so etwas schon einmal gesehen? Sehen Sie es sich genau an!"
    Dorian verstand viel von Weißer und Schwarzer Magie und beherrschte einige Fähigkeiten, unter anderem die der Hypnose. Dämonische Kräfte besaß er nicht.
    Werner Schmidt starrte auf die Gemme, und Dorians grüne Augen schauten scharf in die seinen. Ein paar Schweißtröpfchen erschienen auf Schmidts Stirn, dann saß er ruhig und entspannt da. Dorian hatte ihn hypnotisiert. Er steckte die Gemme weg.
    „Rede!" sagte er. „Gehörst du zum Hexenkult, und wem ist er geweiht?"
    „Ich gehöre nicht zu dem Zirkel. Er ist der Herrin Hekate geweiht."
    „Was weißt du über den Zirkel?"
    „Gestern fand eine Schwarze Messe statt, auf der Moorinsel. Schwarze Vögel flogen über den Himmel und verkündeten Unheil. Blitze zuckten, der Donner krachte, und der Regen peitschte über das Moor. Der Keim des Bösen. Das grüne Scheusal stieg aus dem Sumpf, und zwei von Hekates Getreuen starben."
    Schmidt schwieg.
    „Weiter!" drängte Dorian. „Erzähle weiter! Was ist noch alles geschehen?"
    Schmidt lief der Schweiß in Strömen übers Gesicht. Sein Körper war angespannt, und er bebte. Er wollte reden, aber er brachte kein Wort mehr heraus.
    „Sprich!" sagte Dorian. „Ich befehle dir, zu sprechen!"
    „Ich kann nicht. Es ist unmöglich."
    „Was hindert dich daran?"
    „Ich kann es nicht sagen. Eine starke dämonische Kraft. Schwarze Magie. Die Trommeln und die glühenden Augen. Heute nacht wird es wieder geschehen, und keine Macht der Welt vermag es zu verhindern. Das grüne Scheusal! Das grüne Scheusal!"
    Schaum trat vor den Mund des blonden Mannes. Er stürzte zu Boden, und seine Glieder zuckten.

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