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086 - Das grüne Phantom

086 - Das grüne Phantom

Titel: 086 - Das grüne Phantom
Autoren: Dämonenkiller
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Che-Guevara-Kopf auf der Brust.
    „Laß ihn schlafen, Thomas!" sagte Dorian. „Wenn er aufwacht, soll er auf uns warten."
    Sie hatten während der Fahrt darüber gesprochen, wie sie in Schössen vorgehen wollten. Dorian reckte und streckte sich. Er war ein großer Mann - ein Meter neunzig - mit schwarzem Haar und einem über die Mundwinkel herabgezogenen Oberlippenbart. Dieser und die grünen Augen gaben ihm ein etwas Dämonisches Aussehen. Dorian Hunter, der Dämonenkiller, war alles andere als ein Durchschnittsmensch.
    Thomas Becker war zwanzig Jahre älter als Dorian Hunter, also um die Fünfzig. Er war mittelgroß, trug das schon etwas schüttere Haar kurz und war hager und drahtig. Er wirkte intelligent und sehr vital. Ein Wissenschaftler, der über die Dynamik und das Organisationstalent eines Topmanagers verfügte. Dorian war froh, ihn als Bundesgenossen zu haben.
    Sie betraten das Rathaus, und eine Gemeindeangestellte meldete sie an.
    Für Professor Thomas Becker aus Frankfurt und den Londoner Parapsychologen Dorian Hunter hatte der Bürgermeister natürlich Zeit. Er war ein beleibter Mann mit gesunder Gesichtsfarbe, einer Glatze und einem Doppelkinn. Wenn er lachte, blitzten seine Goldzähne.
    Professor Becker erzählte, daß er auf dem Weg nach Bremen wäre, wo er an der Universität zu tun hätte.
    Bei der Gelegenheit wollte er auch mit seinem alten Freund, dem Innensenator, zusammentreffen. Der Bürgermeister war von dem alerten Professor Becker beeindruckt. Becker erklärte ihm, sein Freund Dorian Hunter sei ein bekannter Londoner Parapsychologe und Historiker und wolle das Teufelsmoor studieren. Er habe vor, ein Buch über die Gegend zu schreiben.
    Der Bürgermeister meinte, das würde er begrüßen. Worum es denn dabei ginge?
    „Mich interessieren speziell das Brauchtum der Gegend und parapsychologische Phänomene", sagte Dorian. „Besonders interessiert mich, ob es in dieser Gegend auch in der neueren Zeit noch irgendwelche Hexen- oder Zauberkulte gegeben hat oder noch gibt. Existieren Personen, die sich mit so etwas beschäftigen? Mit Spökenkieken vielleicht? Sind Leute als Hexen oder Hexer verschrien? Oder sind Ihnen vielleicht irgendwelche Vorkommnisse besonderer Art im Moor bekannt?"
    Dorian bemerkte, daß der Bürgermeister unangenehm berührt war.
    „Hier im Dorf leben lauter ganz normale Menschen. Sie sprechen übrigens sehr gut Deutsch, Mr. Hunter."
    Dorian ließ sich nicht ablenken. „Irgend etwas muß es hier doch geben. Die Gegend ist bekannt dafür."
    „Ich fürchte, ich muß Sie enttäuschen. Es gab eine alte Frau, die angeblich die Gabe des zweiten Gesichts gehabt haben soll. Sie ist aber vor drei Jahren gestorben. Das Teufelsmoor hat zwar einen theatralischen Namen, aber von seiner Tücke und Gefährlichkeit abgesehen, ist nichts daran. Im Sommer stinkt es, und im Herbst und im Winter ist es trist und trostlos."
    Dorian bluffte. „Wir haben gehört, daß hier gewisse Dinge vorgefallen sind. Von Vorkommnissen im Moor. Sie können unbesorgt sein. Es handelt sich um ein rein wissenschaftliches, Buch. Keine Sensationsmache."
    Der Bürgermeister verzog das Gesicht. „Das ist alles dummes Geschwätz. Verleumdungen. Sie meinen sicher den Hexenkult?"
    „Ja"
    „Nun, es heißt, daß ein paar Leute einen absonderlichen Kult betreiben. Hexerei, Schwarze Magie - Sie wissen Bescheid. Derzeit ist so etwas an vielen Orten der Welt im Schwange, besonders in England und den USA, wie ich mir habe sagen lassen. Man hat im Teufelsmoor bei Nacht Feuer gesehen und Gesänge gehört. Aber es gibt keinen Beweis dafür, daß es sich wirklich um einen Hexenkult handelt. Und wenn es tatsächlich einen gibt, dann sind es ein paar Spinner."
    „Kennen Sie vielleicht ein paar Leute, die dazugehören? Ich will nur mit ihnen reden. Und ich sage nicht, daß ich die Information von Ihnen habe."
    Der Bürgermeister sprach über dieses Thema nicht gern. Dorian und Professor Becker brachten schließlich aus ihm heraus, daß über den Gastwirt Hinnerk Ohm allerlei gemunkelt wurde; und über Werner Schmidt, der des Nachts öfters im Moor gesehen worden war.
    „Dieser Schmidt ist ein merkwürdiger Kandidat", sagte der Bürgermeister. „Neunundzwanzig Jahre alt. Ein Kerl wie ein Baum. Seit seinem fünfzehnten Lebensjahr ist er zur See gefahren. Vor acht oder zehn Wochen kam er nach Schössen, völlig verändert. Seine Freunde erkannten ihn kaum wieder. Er hat bei der Reederei abgemustert, arbeitet jetzt für wenig
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