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086 - Das grüne Phantom

086 - Das grüne Phantom

Titel: 086 - Das grüne Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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können nur eines tun: wir müssen ihn nach Hamburg bringen, zu dem Haupttempel unserer Sekte. Der Oberpriester wird entscheiden, was mit ihm geschehen soll. Hekate selbst wird eingreifen."
    „Ein guter Vorschlag", meinte Hinnerk Ohm nach einigem Überlegen. „Wir müssen Werner Schmidt heute noch von hier fortbringen."
    „Das grüne Ungeheuer wird euch zerreißen, wenn ihr mit ihm allein seid", sagte die kräftige Frau. „Um keinen Preis der Welt würde ich mit ihm in einen Wagen einsteigen."
    „Aber ich", sagte Elke. „Wir werden Werner mit Schwarzer Magie einschläfern und im Zaum halten. Ich glaube, der Oberpriester und vielleicht auch Hekate werden sich sehr für diese Sache interessieren. Wir werden ihren Zorn auf uns ziehen, wenn wir Werner Schmidt nicht zu ihnen bringen." Diesem Argument konnte sich keiner verschließen. Die elf im Hinterzimmer berieten eine Weile, was sie wegen der beiden Toten unternehmen sollten. Der Gastwirt Hinnerk Ohm und Adam Raspers entschlossen sich schließlich, mit einem Gewehr zur Moorinsel zu gehen. Sie wollten die Leichname ins Moor werfen, wo niemand sie fand. Alle hatten ein schlechtes Gewissen, denn sie fühlten sich für das Auftauchen des Ungeheuers verantwortlich. Die Sache mußte so schnell wie möglich aus der Welt geschafft werden, und Hekate mußte ihren Anhängern helfen.
    Elke holte schließlich Werner Schmidt herein. Nur sie, Hinnerk Ohm und Adam Raspers blieben zu dem Gespräch mit ihm da. Adam Raspers hatte ein Klappmesser eingesteckt, das der Wirt ihm gegeben hatte. Für Hinnerk Ohm lag für alle Fälle der schwere Holzhammer bereit, mit dem er die Bierfässer anschlug.
    Hinnerk Ohm erzählte die schlimme Geschichte von dem grünen Ungeheuer. Er beobachtete Werner Schmidt dabei genau. Zuerst glaubte Schmidt, der Wirt wollte ihn auf den Arm nehmen; dann war er entsetzt.
    „Ich bin also ins Moor gerannt, und dann kam das Ungeheuer? Ich verstehe das nicht. Ich muß mehr Glück als Verstand gehabt haben, daß ich ihm nicht in die Hände fiel und aus dem Moor wieder herausgelangte."
    „Ja", sagte Ohm. „Du bist schwer krank, Werner. Du mußt mit uns nach Hamburg kommen. Nur Hekate kann dir helfen."
    „Bitte, Werner, tu es mir zuliebe!" bat Elke.
    Werner Schmidt schaute auf den Boden und nickte. „Ich werde mitkommen. Aber wegen des grünen Ungeheuers mache ich mir große Sorgen. Vielleicht hat es irgendwo im Moor geschlafen, und ihr habt es mit eurer Beschwörung geweckt.
    „Auch darum wird sich Hekate kümmern", sagte Hinnerk Ohm.
    Er vertraute auf die Zaubergöttin, von deren Existenz ihm das Sektenoberhaupt Alban Bergensson überzeugende Beweise geliefert hatte. Der Gastwirt ahnte nicht, wer Hekate wirklich war. Er glaubte an eine Zaubergöttin, die mit der Schwarzen Magie Vertraute anrufen konnte. Daß Hekate eine Dämonin und das Oberhaupt der Schwarzen Familie war, ahnte Hinnerk Ohm so wenig wie die andern.

    Dorian Hunter sah das Ortsschild mit der Aufschrift Schössen. Er gähnte. Nach der Sechsstundenfahrt von Frankfurt hierher fühlte er sich schläfrig. Das Autoradio dudelte einen Schlager. Die Fenster des Wagens waren wegen der Hitze heruntergedreht.
    In der Nacht hatte ein Gewitter über Nord- und Mitteldeutschland getobt. Man merkte nichts mehr davon. Die Sonne hatte das Regenwasser längst verdunsten lassen. Der leichte Wind wehte vom Teufelsmoor einen Hauch nach Moder und Fäulnis herüber.
    Es war halb drei Uhr nachmittags. Das Dorf Schössen schien zu schlafen. Dorian gähnte hinter der vorgehaltenen Hand.
    „Da wären wir! Jetzt werden wir uns umsehen."
    „Aber zuerst spreche ich mit dem Bürgermeister", sagte Thomas Becker.
    Er und Peter Plank begleiteten Dorian Hunter zum Teufelsmoor, wo es laut dem Faust-Geist zu unheimlichen Vorkommnissen kommen sollte. Natürlich wollte Dorian an Ort und Stelle sein. Sie hatten Beckers Wagen benutzt, um nach Schössen zu kommen.
    Becker vertraute darauf, daß ein Mann wie er - Professor und Duzfreund von Prominenten - in einem Dörfchen wie Schössen im höchsten Ansehen stand. Er wollte den Bürgermeister über die Verhältnisse in der Gegend aushorchen. Dorian sollte als ein Londoner Parapsychologe und Historiker vorgestellt werden, der im Teufelsmoor besondere Studien machen wollte.
    Becker fand das Rathaus ohne Schwierigkeiten. Er parkte den Mercedes und stieg mit Dorian aus. Der rothaarige Peter Plank lag auf dem Fondsitz und schlief. Er trug ein blaues T-Shirt mit einem bärtigen

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