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086 - Das grüne Phantom

086 - Das grüne Phantom

Titel: 086 - Das grüne Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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vor sich hin.
    Er wurde in die Krankenkabine gebracht, und Bootsmann Enders, der als Sanitäter ausgebildet war, kümmerte sich um ihn. Der Kapitän wollte wegen Schmidt nicht umkehren, und so nahm er ihn in den nächsten Hafen, nach Christchurchs, Neuseeland, mit.
    Jede Nacht tobte Schmidt und tagsüber schrie er oft, weil er Alpträume und Visionen hatte. Man konnte nicht aus ihm herausholen, was in der Zeit seines Verschwindens mit ihm passiert war. Nur manchmal schrie er wirre Sätze, aus denen keiner klug wurde.
    „Das Narbengesicht mit den glühenden Augen. Nein, nein, Erbarmen! Feuerschein und Getrommel! Sie kommen, sie kommen! Ich werde gefressen! Arrgggh! Finstere, lichtlose Welt, in der es nur Fressen und Gefressenwerden gibt. Kälte. Tod. Ich bin dein Sklave, Tohunga."
    In Christchurch ließ der Kapitän des Senator Burmester Werner Schmidt ins Tropenkrankenhaus einliefern. Der Frachter lief nach Sidney aus.
    Sechs Wochen lag Schmidt auf der psychiatrischen Station. Die Ärzte probierten alles mögliche mit ihm aus. Dann besserte sich sein Zustand abrupt. Die Ärzte schrieben das ihrer Kunst zu. Sie wußten nicht, daß eine Phase abgeschlossen war und jetzt die nächste begann. Werner Schmidt wurde als geheilt entlassen. Was damals auf Rarotonga mit ihm vorgefallen war, sagte er noch immer nicht. Etwas hinderte ihn daran, eine mächtige magische Barriere in seinem Geist.
    Die Reederei bezahlte Schmidt den Heimflug von Wellington aus. In Hamburg musterte er ab und kehrte nach Schössen zurück, seinem Heimatort.
    Werner Schmidt hatte sich verändert. Zur See fahren mochte er nicht mehr. Er war düster und in sich gekehrt. Nachts hatte er noch immer Alpträume und Schweißausbrüche. Er begann, in seinem Inneren Veränderungen wahrzunehmen. Seine Organe arbeiteten anormal, und manchmal hatte er starke Schmerzen; und ständig hatte er einen Fischgeschmack im Mund, so als hätte er die Fischteile immer noch im Magen, die er auf Rarotonga hatte schlucken müssen.
    Er konnte sich niemandem anvertrauen, konnte nur Andeutungen über sein allgemeines Befinden machen. Jene Schreckensnacht auf Rarotonga hatte sein Bewußtsein verdrängt. Wenn er einmal daran dachte, erschien sie ihm nebelhaft und unwirklich, so als hätte er alles nur geträumt.
    Er spürte, daß mit ihm etwas nicht in Ordnung war, aber er wußte nicht, was es war. Werner Schmidt konnte nicht ahnen, daß er dem Dämon Te-Ivi-o-Atea selbst in die Hände gefallen war und den Keim des Bösen in sich trug - die Saat zu einer grauenvollen Metamorphose. Te-Ivi-o-Atea hatte sie gelegt, und er würde bestimmen, wann es soweit war.

    Olivaro, der mächtige alte Dämon, der große Intrigant im Hintergrund, war noch immer wütend.
    Nur knapp war er dem Anschlag des Hermes Trismegistos entkommen, als der sich in München an Hekate II. für die auf Madagaskar erlittene Niederlage rächte.
    Olivaro hatte sich auf sein magisches Atoll in der Südsee zurückgezogen, um allein zu sein und nachzudenken. In ihm kochte es. Diesmal war Hermes Trismegistos, der sagenumwobene und geheimnisvolle Begründer der Weißen Magie, entschieden zu weit gegangen. Und Hekate, die Herrin der Finsternis, das Oberhaupt der Schwarzen Familie der Dämonen, ging nach Olivaros Meinung nicht kompromißlos genug gegen ihn vor.
    Besonders hatte Olivaro Hekate, die frühere Hexe Alraune, nie gemocht. Ihr Thron wackelte. Olivaro sann darüber nach, wie er die Auseinandersetzung zwischen Hermes Trismegistos und Hekate forcieren könnte.
    Olivaro war der Dämon der Falschheit, der große Meister der Intrige. Er liebte es, seine Kämpfe von anderen austragen zu lassen. Bald keimte ein Plan in seinem dämonischen Gehirn.
    Er brauchte einen Verbündeten, denn direkt einzugreifen hätte seinem Naturell widersprochen; das tat er nur, wenn es unumgänglich war. Nach seinem Sturz als Fürst der Finsternis und Oberhaupt der Schwarzen Familie hatte Olivaro viel an Macht und Einfluß eingebüßt und viele Verbündete verloren. Hekate hatte bei seinem Sturz wohl nachgeholfen, ihn aber nicht verursacht; daran trugen andere Umstände die Schuld. Dennoch hatte Olivaro für Hekate überhaupt nichts mehr übrig. Wenn er schon nicht selbst Fürst der Finsternis sein konnte, hätte er zumindest gern jemanden auf dem Thron gesehen, den er beeinflussen und lenken konnte.
    Olivaro wollte sich an Te-Ivi-o-Atea wenden, den Herrn der Südsee. Er nahm auf seine übliche Art und Weise mit dem polynesischen Dämon Kontakt

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