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086 - Der Alptraum-Dämon

086 - Der Alptraum-Dämon

Titel: 086 - Der Alptraum-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Narichos unternehmen würde. Wahrscheinlich würde er sich nicht selbst um den Griechen kümmern, der für Mortimer Kull den Strohmann gespielt hatte, aber er würde mit Sicherheit dafür sorgen, daß der Reeder nicht ungeschoren blieb. Wer mit Kull paktiert hatte, durfte nicht leer ausgehen.
    Noel legte die Maschinenpistole weg und beugte sich über Fred Arness. »Du schaffst es, Junge«, sagte er eindringlich zu dem schwer verletzten Freund und Kollegen. »Ich bin ganz sicher, daß du's schaffst. Du bist zäh. Die paar Kugeln bringen dich nicht um. Hast du gesehen, wie wir's ihnen gegeben haben? Tüchtig eingeheizt haben wir den Brüdern. Daran werden sie noch lange denken. Die Organisation des Schreckens kannst du vergessen. Und Mortimer Kull ist auch tot. Wir können stolz auf das sein, was wir erreicht haben, Fred. Auch du hast großen Anteil an diesem Erfolg.«
    Ein dünnes Lächeln zuckte um die Lippen des CIA-Agenten. »Was… hab' ich schon… Großartiges getan?«
    »Hör mal, du warst Tony und mir eine große Hilfe. Nicht wahr, Tony?«
    »Klar«, sagte ich.
    Wieder lächelte Fred. »Du bist ein Lügner, Noel. Und ein miserabler noch… dazu… Ihr habt durch mich verdammt in der Klemme gesteckt… Fast hättet ihr meinetwegen euer Leben verloren… Und du behauptest, ich wäre euch… eine große… Hilfe gewesen…«
    »Was willst du denn? Du hast dich doch wacker gegen die Kull-Cyborgs geschlagen.«
    »Und was ist… mit dem Jadegott?« fragte Arness.
    »Den kriegen wir auch noch, das ist gar kein Problem«, behauptete Noel Bannister. »Kulls Helikopter ist in den Bach gefallen. Folglich liegt die Statue jetzt abholbereit auf dem Meeresgrund. Ich brauche nur ein paar Taucher runterzuschicken, und schon hab' ich die Figur, deretwegen wir soviel Ärger hatten. Im Moment ist nur wichtig, daß du auf 'nen Operationstisch kommst. Man muß dir die Kugeln herausschneiden und die Löcher zustopfen. Ich sorge dafür, daß du anschließend vier Wochen Genesungsurlaub bekommst. General Mayne wird zwar murren, aber ich reiße ihm die vier Wochen raus, darauf kannst du dich verlassen. Wo möchtest du sie verbringen?«
    »Nicht auf den… Bahamas.«
    »Das kann ich verstehen. He, wie wär's mit Korfu? Da soll es um diese Jahreszeit besonders schön sein.«
    »Ich bin so… müde…«
    »Hast du große Schmerzen?«
    »Nicht mehr…«
    »Wir haben's nicht mehr weit«, sagte Noel. Er warf mir einen besorgten Blick zu. Seine Augen flehten mich an, schneller zu fahren, aber ich gab bereits Vollgas. Mehr war einfach nicht drin.
    »Die… neue Abteilung, Noel… Das ist eine gute… Sache.«
    »Und du bist mein bester Mann«, sagte Bannister.
    »Das habe… ich noch nicht… bewiesen…«
    »Du brauchst es nicht zu beweisen. Ich weiß es.«
    »Mir… ist… kalt…«
    Noel zog seine Jacke aus und deckte Fred Arness damit zu. Fred klapperte trotzdem mit den Zähnen. »Bald wird die Sonne aufgehen«, sagte Noel. »Die Welt wird den ersten Tag ohne Professor Kull erleben.«
    »Wird es hell?«
    »Allmählich, ja.«
    »Ich… kann… es nicht… sehen…«
    »Du hast die Augen geschlossen«, sagte Noel Bannister, doch das stimmte nicht. Fred Arness hatte die Augen weit offen.
    Wir wußten, was das bedeutete: Es ging mit ihm zu Ende. Er hielt nicht durch. Auch mir war auf einmal verdammt kalt, aber das hatte nichts mit der Temperatur zu tun. Es war eine Kälte, die von innen kam, weil ich tatenlos zusehen mußte, wie dieser großartige Mann starb.
    »Korfu«, flüsterte Arness. »Ja, warum nicht… K-o-r-f-u…«
    Das war das letzte, was Fred Arness sagte. Mit einem verklärten Lächeln auf den Lippen schlief er für immer ein…
    ***
    Wir befanden uns wieder auf der Narichos-Insel. Rußgeschwärzt ragte die Ruine des einstigen Traumhauses hinter uns auf. Sämtliche OdS-Agenten hatten sich dünne gemacht. Kein Mitglied der berüchtigten Organisation war zurückgeblieben. Die Ereignisse schienen sie in alle Winde zerstreut zu haben.
    48 Stunden waren seit unserer Flucht von der Insel vergangen. Fred Arness hatte den Heimflug in einem Sarg angetreten; auf Narichos machte inzwischen Interpol Jagd, und wir warteten auf das Ergebnis, das der Einsatz der Taucher bringen würde.
    Ich fühlte mich nicht besonders, obwohl der Tag herrlich war.
    Ich kam mir innerlich leer vor, und so ausgebrannt wie Narichos' Haus.
    Ich mußte immer wieder an Fred Arness denken. Er hatte mit einer großen Zukunft gerechnet, war mit Elan und Begeisterung bei

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