086 - Der Alptraum-Dämon
genug kriegen.
Da McEveely immer noch auf sich warten ließ, beschloß Kull, das Haus zu verlassen und sich zum Hubschrauber zu begeben. Er würde dort auf McEveely warten. Sobald der Verbündete auftauchte, würden sie abfliegen.
Nach ein paar Stunden Schlaf würde Mortimer Kull die Bahamas verlassen und darangehen, das große Geschäft mit Malas unter Dach und Fach zu bringen.
Als der wahnsinnige Wissenschaftler sich in Bewegung setzen wollte, trat jemand durch die offene Tür.
Carrasco!
Kull erstarrte…
***
»Vorsichtig, Tony, ganz vorsichtig«, sagte Noel Bannister.
Fred Arness kämpfte tapfer gegen die Schmerzen an. Wir trugen ihn, als wäre er mit Nitroglyzerin gefüllt. Trotzdem waren die Schmerzen verdammt schlimm, das sah ich ihm an.
Und wir waren noch nicht beim Boot!
Auf der Insel gab es eine Menge OdS-Agenten. Sie alle würden Jagd auf uns machen, sobald sie uns entdeckten. Wahrscheinlich würden wir um unser Leben rennen müssen.
Mit Fred!
Und wenn wir liefen, konnten wir ihn nicht so vorsichtig tragen wie jetzt.
Der spitzbärtige CIA-Agent hielt sich großartig. Noch. Aber irgendwann würde es ihm zuviel werden. Der Mensch ist nur bis zu einem gewissen Punkt belastbar…
»Wenn wir erst mal von dieser Insel runter sind…« sagte Noel Bannister.
»Und der Jadegott?« quetschte Fred Arness zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
»Zum Teufel damit!« sagte Noel.
»Seinetwegen sind wir hier.«
»Jetzt ist mir nur noch wichtig, dich in Sicherheit zu bringen«, sagte Noel Bannister. »Soll Kull mit der verdammten Figur glücklich werden. Für den Augenblick. Wenn du wieder auf dem Damm bist, jagen wir sie ihm gemeinsam ab.«
»Ich fürchte, ich werd' nicht mehr, Noel…«
»Noch so ein Wort, und ich laß' dich fallen!«
Die Glastür schloß sich, und der Lift setzte sich in Bewegung.
Wie schlimm stand es um Fred Arness? Spürte er, daß er nicht über die Runden kommen würde?
Er verlor sehr viel Blut. Bis ihm ein Arzt helfen konnte, würde viel Zeit vergehen.
Wieviel Zeit hatte Fred Arness noch?
***
Mortimer Kull kniff die Augen zusammen. Er musterte Carrasco, den dunkelhäutigen Schamanen. Er wußte nicht, wer dieser Mann war, und da Fremde auf dieser Insel nichts zu suchen hatten, reagierte das verrückte Genie mit größtem Mißtrauen.
»Wie kommen Sie hierher?« fragte Professor Kull lauernd.
»Mit dem Boot. Ich bin Carrasco.«
»Haben die Wachtposten Sie nicht angehalten und Ihnen gesagt, daß niemand diese Insel betreten darf?«
Der Schamane lächelte. »Sie haben es versucht. Jetzt sind sie tot.«
»Sie haben sie umgebracht? Was wollen Sie in meinem Haus, Carrasco?«
Carrascos Blick saugte sich am Koffer fest. »Ich weiß über alles Bescheid. Sie haben kein Recht, Malas zu besitzen. Er gehört mir, seinen Brüdern und Schwestern. Man hat ihn uns gestohlen; ein gewissenloser Dieb namens Enzo Maradona war es. Der Mann hat seine Strafe inzwischen bekommen. Wollen Sie wissen, was ihm zugestoßen ist? Die Hölle hat ihn sich geholt, und auch Sie werden dieses Schicksal erleiden, wenn Sie versuchen, Malas zu behalten. Meine Brüder und Schwestern warten auf ihn. Ich habe ihnen versprochen, unseren Gott zurückzuholen, und keine Macht dieser Welt kann mich davon abhalten. Ich weiß, wie Sie an den Jadegott kamen. Malas, mit dem ich in Verbindung stehe, ließ es mich sehen. Ich weiß von der Vampirnixe, die die Statue von Bord der ALBATROS geholt und Ihnen gebracht hat. Ich bin der Blutsaugerin gefolgt.«
»Das ist unmöglich«, sagte Kull.
»Wäre ich hier, wenn es tatsächlich unmöglich wäre?« erwiderte Carrasco. »Ich bin ein Schamane, habe mein Leben den finsteren Mächten geweiht. Ich beherrsche die Magie und verfüge über Zauberkräfte. Ich kann Sie töten, ohne Sie zu berühren! Ich warne Sie; ich werde es tun«
Mortimer Kull bleckte kampflustig die Zähne. »Glauben Sie im Ernst, ich übergebe Ihnen die Statue und sorge dafür, daß Sie die Insel unbehelligt verlassen können? Sie armer Narr! Sie wissen nicht, mit wem Sie es zu tun haben. Ich werde Ihnen die Augen öffnen: Ich bin Professor Mortimer Kull, der Mann, der schon bald die Welt beherrschen wird! Die Männer, die diese Insel bewachen, gehören meiner Organisation des Schreckens an. Das sind Leute, die weder Tod noch Teufel fürchten. Von hier kommen Sie nicht mehr lebend weg, Carrasco - weder mit, noch ohne Malas!«
Carrascos Augenbrauen zogen sich zusammen. »Ich war fair. Ich gab Ihnen eine
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