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086 - Und nachts kam der Vampir

086 - Und nachts kam der Vampir

Titel: 086 - Und nachts kam der Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank deLorca
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jetzt.«
    Schwerfällig wälzte sich das Tier auf den Reporter zu, der inzwischen selbst dem Wahnsinn nahe war.
    ***
    In diesem Augenblick näherte sich über der Höhle laut und deutlich Hundegebell. Der Vampir blieb wo er war und lauschte offensichtlich. Auch Kreger starrte gegen die Decke, über die Füße trampelten.
    »Such, Rex!« kam es durch.
    Und wieder bellte ein Hund.
    »Hier muß es sein.«
    Wilkin erkannte die Stimme Högls.
    »Aber hier ist nichts.«
    Wilkin fand seine Stimme wieder.
    Er riß den Mund auf und schrie, so laut er konnte:
    »Hier unten bin ich! Reißt den Schlehenbusch aus!«
    Der Wahnsinnige zuckte zu ihm herum. Er wollte sich auf den Reporter stürzen. Doch das Tier war im Weg. Kreger stolperte über die riesige blutsaugende Fledermaus und schlug der Länge nach hin.
    Instinktiv wehrte sich das Tier gegen den vermeintlichen Angriff. Dazu wurde oben noch ein kreisrundes Loch aus der Decke gerissen, durch das hell das Tageslicht strömte.
    Die Fledermaus sah nichts mehr.
    Sie stieß ein kreischendes Piepsen aus. In ihrer Verwirrung krallte sie sich an das, was ihr am nächsten lag.
    Und das war Herrman Kreger.
    Ein unmenschlicher Schrei brach sich Bahn aus seiner Kehle, bevor die Krallen des Vampirs sich in seine Haut bohrten.
    Der Vampir klammerte sich fest, ließ nicht mehr los.
    Kregers Schrei erstarb mit einem Röcheln.
    Das Loch in der Ecke wurde wieder dunkler, als Högl sich hindurchzwängte. Sofort wurde auch die Fledermaus wieder aktiv. Sie kletterte von ihrem blutigen Opfer, das einmal Herrman Kreger gewesen war, herunter und wandte sich aufs neue dem Reporter zu.
    »So schießen Sie doch!« keuchte Wilkin mit letzter Kraft. »Das Ding killt mich.«
    Klaus Högl reagierte sofort. Er hatte die Situation mit einem Blick überschaut. Die Dienstpistole lag ohnehin schon entsichert in seiner Hand.
    Er nahm kurz Maß, dann krachte es ohrenbetäubend. Die Mündungsflamme fauchte auf das Tier zu, das von der Wucht der Treffer gegen die Wand geschleudert wurde, wo es noch einmal müde flatterte.
    Högl drückte wieder ab. Wieder und immer wieder, bis das Magazin seiner Waffe leer war und das Tier sich nicht mehr bewegte. In einem dünnen Rinnsal floß das Blut aus seinem Körper, floß auf Herrman Kreger zu, vermischte sich mit dessen Blut.
    Der Kriminalbeamte half dem Reporter auf die Beine.
    »Alles in Ordnung?«
    »Gerade noch. Sie sind keine Sekunde zu früh gekommen.«
    »Ich hatte mir schon gedacht, daß irgendeine Schweinerei im Gange ist, als wir vor der Steilwand plötzlich keine Papierschnitzel mehr fanden. Zum Glück hatten wir einen Hund dabei. Er hat eure Spur aufgenommen.«
    Högl holte umständlich ein Taschenmesser heraus und begann Wilkins Fesselung damit zu durchschneiden.
    »Nichts als Schwierigkeiten hat man mit euch Presseleuten«, knurrte er und war froh, daß dem Reporter nicht mehr passiert war als ein Schock, den er ihm im übrigen von Herzen wünschte. Warum mußte er sich auch in die Angelegenheiten der Polizei mischen?
    »Was blieb mir anderes übrig?« fragte Ferdy Wilkin. »Ich wollte’ es nicht auf dem Gewissen haben, daß aus Ihrer nächsten Beförderung nichts wird.«
    Sie lachten beide, während ein Teil der übrigen Polizisten mit Handscheinwerfern hinabstieg und ungläubig auf den Körper des Tieres und auf den zerfetzten Herrman Kreger schauten.
    ***
    Wie schon das letzte Mal hatten sich Klaus Högl und der Reporter auch diesmal zum Abschied im Ratskeller von Georgenburg zusammengefunden.
    »Noch eine Runde!« rief Klaus Högl. Er war an diesem Abend wieder ganz privat unterwegs, und seine Stimme klang dementsprechend unsicher.
    Die Bedienung kam an den Tisch.
    »Nochmals zwei Klare für mich und meinen Freund«, bestellte er und wandte sich wieder Ferdy Wilkin zu, der nicht weniger unsicher aus roten Augen in das gemütliche Lokal schaute.
    »Jawohl«, sagte er. »Zwei doppelte Klare für mich und meinen Freund. Den zweiten bezahle ich.«
    »Keiner bezahlt.«
    Der Reporter und der Kriminalbeamte schauten auf.
    Gustl Weiland, der Besitzer des Ratskellers, war an ihren Tisch getreten.
    »Heute geht die ganze Rechnung auf Kosten des Hauses. Ich möchte, daß die beiden Helden des Tages ein wenig mehr von ihrem Erlebnis haben, als schnell verblassenden Ruhm. Einverstanden?«
    »In den Zeitungen habe ich ja manches von den Mordfällen gelesen. Besonders Ihre Berichte in der NACHTDEPESCHE fand ich äußerst informativ, Herr Wilkin.«
    Fred Wilkin verbeugte

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