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0861 - Manege der Hölle

0861 - Manege der Hölle

Titel: 0861 - Manege der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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und über allem thronte der scharfe Eigengeruch der Raubtiere.
    Die größte Show unter dem toten Himmel der Hölle!
    Es würde nun nicht mehr lange dauern. Für einen Moment lang glaubte Nybbas schon den ersten Tusch der Premierenkapelle zu hören.
    Wirklich nicht mehr lange…
    ***
    »Ihren Cadillac habe ich in Lyon gefunden. Robin hat mir da tatkräftig geholfen - kleine Fahndung an alle Streifen - der Wagen ist ja auch nicht eben unauffällig.«
    Dalius Laertes sah die Sorgenfalten auf Professor Zamorras Stirn. Nicole Duval, die Lebenspartnerin des Parapsychologen, war nun mehr als 24 Stunden verschwunden. Natürlich war Nicole das Vorzeigeexemplar der selbstständigen Frau, die es absolut nicht nötig hatte, sich bei wem auch immer abzumelden.
    Doch genau das war der Punkt!
    Wäre es nicht um Nicole Duval gegangen, hätte selbst ein vorsichtiger Beamter wie Pierre Robin kaum so schnell die Pferde scheu gemacht. Es ging hier um alles andere als die eifersüchtigen Versuche eines Mannes, seine Partnerin zu kontrollieren.
    Das hatte Professor Zamorra nicht nötig - und das wusste der auch ganz genau.
    Doch Nicole Duval zählte nun einmal zu den meist gejagten, den meist verhassten Feinden der Schwarzen Familie. Viel Feind, viel Ehr' - es gab noch zahlreiche weitere » Außerhöllischei«, die der schönen Französin nur zu gerne die Krallen gestutzt hätten. Die DYNASTIE DER EWIGEN war da nur eine der denkbaren Adressen.
    Dalius Laertes fragte sich nicht zum ersten Mal, warum bei jeder seiner Stippvisiten auf Château Montagne gerade dunkle Wolkenberge aufzogen… oder das Chaos gerade ausgebrochen war? Zufall oder nicht, das spielte keine Rolle. Im Grunde war er nur zu einem kurzen Datenabgleich mit Zamorras Computer hier aufgetaucht; jede Neuigkeit in Sachen Armakath, der weißen Stadt in den Schwefelklüften, war schließlich auch für ihn von großem Interesse. Die Ahnung, dass seine eigentliche Heimatwelt - Uskugen - in irgendeiner Form etwas mit den weißen Städten zu tun hatte, wollte ganz einfach nicht aus Laertes' Denken verschwinden.
    Die Sorgen standen Zamorra ins Gesicht geschrieben, nein, gemeißelt, denn Dalius erkannte tiefe Falten, die sich um die Augen des Professors gelegt hatten.
    »Du denkst sicher an Stygia und ihr neues Machtstreben, nicht wahr?«
    Zamorra beantwortete die Frage mit einem kurzen Nicken. Was genau die Fürstin der Finsternis plante, war ihm bislang verborgen geblieben, doch es schien wirklich so, als habe sie einen neuen Abschnitt in ihrer Karriere in Angriff genommen.
    »Stygia… immer wieder Stygia. Ich hätte große Lust ihr mächtig in die Suppe zu spucken. Aber das muss warten, bis ich Nicole wieder sicher hier habe.« Er atmete tief durch, sah Laertes direkt an. »Wäre sie in großer Gefahr, hätte Nicole sicher Merlins Stern zu sich ge rufen. Es sei denn…«
    Er musste den Satz nicht beenden, denn der hagere Vampir wusste auch so, was Zamorra sagen wollte. »Ich denke, du würdest es fühlen, wenn Nicole nicht mehr am Leben wäre.« Es war ein Versuch den Parapsychologen zu trösten, mehr nicht.
    Laertes betrachtete konzentriert seine eigenen Fingerkuppen. Ein deutliches Zeichen für seine Unsicherheit. Es wollte ihm kein Weg einfallen, Zamorra bei der Suche tatkräftig zu unterstützen. Wo sollten sie mit der Suche beginnen? Wenn man sie tatsächlich in die Schwefelklüfte verschleppt hatte, wo sollte dann dort die Suche starten? Wer kannte die wahre Größe dieser Welt ohne Sonne und Sterne? Wer kannte deren Schlupfwinkel, die sich praktisch in jeder Sekunde verschieben, verändern - ja, verschwinden konnten?
    »Ich habe es lange nicht mehr getan, doch nun muss es wohl wieder einmal sein.«
    Laertes sah Zamorra an, der mehr zu sich selbst, als zu seinem Besucher gesprochen hatte. »Wovon redest du? Was hast du lange nicht mehr getan?«
    Zamorra schien aus einer Trance zu erwachen, als er die Fragen vernahm. »Komm mit mir, Dalius. Ich möchte dich mit einem alten Freund bekannt machen.«
    Irgendetwas in Zamorras Stimme sagte Laertes deutlich, dass der Ausdruck »Freund« wohl nicht so vollkommen ernst gemeint sein konnte.
    Der Vampir folgte Zamorra dennoch… direkt in das größte Badezimmer, das in Château Montagne zu finden war.
    ***
    »Was, wenn ich fragen darf, ist das?«
    Laertes lebte seit sehr langer Zeit auf dem Planeten Erde und kannte die Verhaltensregeln seiner Bewohner recht gut. Allerdings hatte er sich mit ganz bestimmten Bereichen nie intensiv

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