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0863 - Die schlafende Göttin

Titel: 0863 - Die schlafende Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wissen, was er da auf Kreta zu tun hat."
    „Unsere Warnung scheint nicht gewirkt zu haben", bemerkte Bran Howatzer unzufrieden. „Es hätte doch etwas passieren müssen."
    „Wir dürfen nicht ungeduldig sein", entgegnete das Mädchen. „Wer sagt denn, daß Julian Tifflor sofort reagiert? Vielleicht läßt er Hamiller beobachten, um Beweise zu sammeln? Vielleicht setzt er Mutanten auf ihn an."
    „Die Mutanten richten bei Hamiller überhaupt nichts aus", erklärte Dun Vapido. „Boyt Margor weiß genau, daß er niemanden mehr zu fürchten hat als die PEW-Mutanten.
    Des-halb hat er bei Payne Hamiller einen parapsychischen Block errichtet, der ihn gegen die PEW-Mutanten schützt. Soviel Voraussicht müssen wir Margor schon zutrauen."
    „Lassen wir das", schlug Bran Howatzer vor. „Wir sind uns über diese Dinge im Grunde genommen längst einig. Wie steht es mit unseren Finanzen?"
    „Schlecht", antwortete Dun Vapido trübsinnig. Er hatte ein langes Gesicht mit einem brei-ten Kinn, einer kräftigen Nase und schmalen Lippen. Die dunklen Augen lagen tief in den Höhlen und wurden durch besonders dichte Augenbrauen beschattet.
    Dun Vapido war ein PSI-Analytiker, der die Gabe hatte, aus wenigen Hinweisen exakte Rückschlüsse auf die Hintergrundereignisse ziehen zu können. Er hatte ein Gedächtnis, mit dem er die anderen immer wieder verblüffte. Jetzt schien er darunter zu leiden, daß seine besonderen Fähigkeiten ihm zugleich auch deutlich machten, welche Konsequenzen ihre finanziellen Schwierigkeiten hatten.
    „Wenn nicht bald etwas geschieht, müssen wir die Jagd auf Boyt Margor zumindest vo-rübergehend einstellen und arbeiten. Wir brauchen Geld."
    „Haben wir denn wenigstens noch soviel, daß wir einen Ferngleiter nach Kreta nehmen können?" fragte Howatzer.
    Vapido schüttelte den Kopf.
    „Selbst wenn wir sämtliche Kreditmöglichkeiten ausschöpfen, die wir noch haben, reicht es gerade noch für zwei Tassen Kaffee, die wir uns dann teilen müssen", erklärte er.
    „Ach, du meine Güte", sagte Eawy ter Gedan seufzend. Sie ließ sich in einen Sessel sin-ken. „Da verläßt man sich auf zwei ausgewachsene Mannsbilder, und was passiert?
    Der eine bemalt die Wände, und der andere sitzt den ganzen Tag vor dem Fernseher und sieht sich Filme über die Erde an."
    „Ich habe nicht mehr als eine halbe Stunde vor dem Gerät gesessen", protestierte Bran Howatzer.
    „Wir können leider nicht kontrollieren, ob du wirklich Hamiller überwacht hast", stellte Dun Vapido trübsinnig fest. „Wahrscheinlich hast du Fernsehbilder empfangen, während wir glaubten, daß du hart arbeitest."
    Eawy ter Gedan lachte.
    „Was streiten wir uns?" fragte sie erheitert. „Wie wäre es, wenn wir mal überlegten, wie wir zu Geld kommen?"
    „Ich hätte schon eine Idee", entgegnete Bran Howatzer.
    „Laß hören", forderte Vapido.
    „Als ich vor dem Fernseher saß, habe ich mich keineswegs nur unterhalten lassen. Es interessiert mich nun mal, wie es draußen aussieht. Ich muß sagen - chaotisch", führte der Pastsensor aus. „Leider gibt es eine Reihe von kriminellen Elementen, die diese Situation ausnützen. Während die Regierung sich die allergrößte Mühe gibt, Ordnung zu schaffen, machen Kriminelle ihre Geschäfte. Lagerhäuser werden geplündert, Luxusgüter werden gestohlen und Computerprogramme ausgetauscht oder verfälscht.
    Diese Elemente, die sich mit Computern befassen, richten den größten Schaden an."
    „Verständlich", bemerkte Dun Vapido.
    „Ich habe vorhin gehört, daß eine Gruppe von Computerspezialisten versucht hat, sich einen neuentstandenen Industriekomplex im Wert von mehr als siebenhundert Millionen anzueignen. Experten der Regierung vertraten die Ansicht, daß dieser gigantische Diebstahl vielleicht erst nach Monaten oder Jahren bemerkt worden wäre. Die Diebe hätten in der Zwischenzeit aber den größten Teil der Vermögenswerte durch weitere Computerma-nipulationen verschwinden lassen können. Dann wäre alles zu spät gewesen."
    „Ich hoffe, du willst uns nicht vorschlagen, daß wir die Kreditcomputer manipulieren sol-len", sagte Eawy ter Gedan.
    „Natürlich nicht", wehrte Howatzer entsetzt ab. „Ich meine etwas ganz anderes. Wir müß-ten uns mit einem der vielen Verwaltungsgebäude in Terrania-City befassen.
    Vielleicht könnten wir vorher ein wenig bei der Polizei herumhorchen. Falls irgendwo ein Verdacht besteht, könnten wir gezielter vorgehen."
    „Aha, ich verstehe", sagte Eawy. „Du

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