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0863 - Die schlafende Göttin

Titel: 0863 - Die schlafende Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stahlwandung.
    „Ich will es vorwegnehmen", sagte er. „Wir befinden uns vor einem ausgedehnten Hallenkomplex. Für uns ist klar, daß diese Anlage schon zu der Zeit, als sie errichtet worden ist, unter der Erde angelegt worden ist."
    „Das ist bemerkenswert. Sie ist also nicht verschüttet worden?"
    „Nein, die Erbauer haben sich in die Tiefe gegraben und dort den Hallenkomplex ange-legt."
    „Das muß einen Grund gehabt haben", sagte Hamiller.
    „Vermutlich wollte man sich verstecken", antwortete Matzlew. Er schlug mit der Hand gegen die Stahlwandung. „Dabei war dieses Versteck für die damaligen Zivilisationen überhaupt nicht zu knacken. Dieser Stahl ist hochbeständig und terkonitähnlich. Der Schmelzpunkt liegt allerdings wesentlich niedriger. Er liegt bei etwa 9200 Grad Celsius.
    Die Legierung ist weder von den Lemurern noch von ihren mehr und mehr degenerieren-den Nachfahren erzeugt worden. Sie ist fremd und auf der Erde ungebräuchlich."
    „Moment", sagte Hamiller überrascht. „Sind Sie sicher, daß er nicht von den Lemurern hergestellt worden ist?"
    „Mit den Lemurern und ihrer Technik kennen wir uns bestens aus", wehrte Matzlew ab.
    „Es gibt keinen Zweifel, daß sie damit nichts zu tun haben. Dieser Stahl ist das Erzeugnis einer Zivilisation, die wir noch nicht kennen."
    Matzlew ging einige Stufen der Treppe hinunter und blieb bei einer Nische stehen. In dieser lagen verschiedene Gegenstände, die wie Präzisionsinstrumente aussahen. Der Archäologe nahm ein Objekt auf und drehte es zwischen den Fingern.
    „Sehen Sie her", bat er. „Dies ist ein hyperphysikalisches Rechengerät, das nicht mehr funktioniert, weil die sich zersetzenden Energiekammern das Innere zerstört haben.
    Den-noch konnten wir eindeutig ermitteln, wozu es diente. Ebenso eindeutig fanden wir aber auch heraus, daß es auf keinen Fall auf der Erde hergestellt worden sein kann."
    Er blickte Hamiller an.
    „Diese Dinge sind außerirdischen Ursprungs."
    „Zweifelsohne eine Sensation", gab der Terranische Rat für Wissenschaften zu. „Ist das aber schon alles?"
    „Keineswegs", entgegnete Matzlew lächelnd. „Zu der Sensation kommen wir gleich.
    Nur noch ein paar Schritte, dann werden Ihnen die Augen übergehen."
     
    2.
     
    „Hoppla", sagte Eawy ter Gedan. „Da wäre beinahe etwas passiert."
    Sie erhob sich aus dem Sessel, in dem sie gesessen hatte und blickte sich in der Woh-nung um, die sie mit Dun Vapido und Bran Howatzer teilte. Die beiden Männer befanden sich im Nebenraum, wo Vapido, der PSI-Analytiker, damit beschäftigt war, eine Wand des Wohnraums zu bemalen. Der meist verschlossene Mann bewies eine erstaunliche Phan-tasie und ein überraschendes Farbengefühl.
    „Was ist los?" fragte Bran Howatzer. Er war der älteste der drei Gäa-Mutanten. Sein grobporiges Gesicht rötete sich, da er glaubte, das Relais werde etwas über Boyt Margor berichten. Er haßte Margor und war entschlossen, ihn bei der ersten sich bietenden Gele-genheit zu töten. Dieses Ziel sah er vermutlich wesentlich klarer als Eawy ter Gedan und Dun Vapido, die Boyt Margor zwar auch erbittert bekämpften, aber ihre Auseinanderset-zung mit ihm noch nicht bis zur letzten Konsequenz durchdacht hatten.
    „Hamiller wird Terrania City verlassen und nach Kreta fliegen", erklärte das Relais.
    Eawy ter Gedan war erst 18 Jahre alt. Dennoch wußte sie sehr gut, was sie von Boyt Margor zu halten hatte. Sie war ein auffallend schönes Mädchen mit dem Gesichtsschnitt einer Eura-sierin. Mit ihren ungewöhnlichen Fähigkeiten war sie für die kleine Gruppe der Mutanten besonders wichtig. Sie konnte mit reiner Geisteskraft alle Funksendungen empfangen und größtenteils auswerten, solange diese Sendungen nicht an Kabel gebunden waren. Ihre Aufgabe war es, Hamiller mit diesen geistigen Fähigkeiten zu überwachen. Die Mutanten wußten, daß Hamiller von Boyt Margor abhängig war, und sie hofften, durch ihn zu Margor geführt zu werden.
    „Nach Kreta?" fragte Dun Vapido und ließ den Pinsel sinken. „Was will er da? Fliegt er etwa der Ausgrabungen wegen dorthin?"
    „Ich glaube ja", antwortete Eawy. „Ich weiß es nicht genau. Das ist es ja gerade. Ich ha-be wohl für einen Moment nicht aufgepaßt. Deshalb habe ich nur einen Teil des Gesprächs erwischt."
    Dun Vapido kam zu dem Mädchen. Er lächelte begütigend.
    „Macht nichts", sagte er. „Hauptsache ist, daß wir wissen, wohin er geflogen ist. Ich wür-de vorschlagen, daß wir ihm folgen. Wir müssen

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