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0864 - Karas grausame Schwester

0864 - Karas grausame Schwester

Titel: 0864 - Karas grausame Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dann hörten wir wieder die Schüsse. Ob die Kugeln getroffen und Wirkung gezeigt hatten, konnten wir nicht sagen, aber das Stöhnen stammte nicht von Roya, sondern von unserem Kollegen.
    Zugleich regnete es Blut!
    Ein Schwall drang aus dem Nichts hervor, und Suko huschte zur Seite, um von diesem makabren Regen nicht getroffen zu werden.
    Dem Blut folgte Flint Morgan!
    Tot schlug er beinahe dort auf, wo auch der Torso seines Kollegen McNeill lag.
    Er war auf die Seite gefallen, und wir konnten gegen seine Brust schauen, die nur aus einer einzigen Wunde bestand. Dort war er von der Schwertklinge getroffen worden.
    Der zweite Tote.
    Roya räumte auf. Karas angebliche Schwester kannte bei Menschen kein Pardon. Ich war sicher, daß sie gegen uns auch nicht anders vorgehen würde.
    Aber sie hielt sich zurück. Wahrscheinlich hielt sie uns unter Kontrolle. Sie hockte in ihrer Dimension, wo sie sicher war, und Suko, der für einen Moment neben dem Toten gekniet hatte, stand auf, hob die Schultern und schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid, John, aber da ist wirklich nichts mehr zu machen.«
    Ich nickte nur.
    Auf einmal fühlte ich mich noch hilfloser. In mir tobte eine Hölle. Ich hätte am liebsten eine Bombe genommen und sie zwischen die verdammten Steine geschleudert, denn indirekt gab ich Stonehenge die Schuld am Tod der zwei Kollegen. Seine Magie sorgte eben für die Brücke zwischen den Zeiten, und dafür, daß eine Person wie Roya, Karas angebliche Schwester, ein derartig grausames Regime aufbauen konnte.
    Mir wollte es nicht in den Kopf. Auch deshalb nicht, weil es Kara und Myxin ebenfalls anging.
    Aber wo steckten sie?
    Keiner der beiden hatte sich blicken lassen. Geschickt hatten sie sich zurückgezogen, bestimmt nicht aus Feigheit, und ich nahm mittlerweile an, daß sie von gewissen Vorgängen gar nichts wußten.
    Uns blieb nichts anderes übrig, als darauf zu warten, daß sich Roya auch mit uns beschäftigte. Mit Flint und McNeill hatte sie es getan, sie waren in ihr Gebiet eingedrungen und in die magische Brücke hineingeraten.
    Wir standen ebenfalls darin, aber mit uns hatte sie sich noch nicht beschäftigt.
    Suko holte seine Dämonenpeitsche hervor. Einmal den Kreis schlagen, darauf warten, daß die drei Riemen hervorrutschten, dann war es für ihn okay.
    »Glaubst du, daß es Sinn hat?« fragte ich ihn.
    Er verzog die Lippen. »Man kann es mal versuchen, John.«
    »Ja, es ist wohl die beste Waffe gegen unsere Freundin.«
    Meine letzten Worte waren versickert. Auch Suko sagte nichts mehr, und so standen wir da und warteten.
    Die Hitze hatte sich regelrecht in die Steine hineingebrannt, und sie strahlten die Wärme jetzt wieder ab, so daß die Umgebung zu einem Backofen wurde, der sich immer mehr aufheizte. Woher die Fliegen gekommen waren, wußten wir nicht. Aber sie waren da und umschwirrten die Blutlachen auf dem Boden.
    Es war eine Pause eingetreten. Hier wurde nicht nach unseren Regeln gespielt, da führte eine andere Person Regie, aber die ließ sich nicht blicken.
    So mußten wir warten.
    Beide konnten wir uns nicht vorstellen, daß sie uns einfach laufenlassen würde. Wir waren in ihr Gebiet eingedrungen, schon einmal hatte sie uns auf ihre Toteninsel geholt, und ich fragte mich, ob sie, wenn sie erschien, wieder einen derartigen Weg beschreiten würde.
    Etwas rann über meinen Körper. Auch Suko hatte dieses Gefühl. Er sprach zwar nicht darüber, aber ich sah, wie er die Stirn runzelte, als hätte ihn etwas unangenehm berührt.
    »Was ist?«
    »John, da kommt…«
    Auf einmal war sie da. Sie hatte sich irgendwo auch materialisiert. Wir sahen ihren Körper noch für einen Moment nachflimmern, dann aber stand sie vor uns, hielt zwei Schwerter in den Händen, und beide Klingen waren blutig.
    Auch die goldene…
    ***
    Das bereitete mir Sorgen, denn ich kannte das Schwert. Es war für eine gerechte Person geschmiedet worden, eben für Kara, und nur wenige außer ihr konnten es führen, ich eingeschlossen. Daß Roya die Klinge überhaupt halten konnte, wo sie doch auf der anderen Seite stand, wollte mir nicht in den Sinn.
    Sie starrte uns an. Es war derselbe Blick, wie wir ihn schon einmal erlebt hatten. Gefüllt mit einer unbeugsamen Härte. Pupillen wie Flintsteine, hinzu kam ihr harter Gesichtsausdruck, der sich mit dem halbnackten Körper so gar nicht vertrug. Hier paarten sich Erotik und Erbarmungslosigkeit, und den Schauer auf meinem Rücken spürte ich nicht, weil ich viel Haut von ihr sah.
    Roya

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