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0864 - Karas grausame Schwester

0864 - Karas grausame Schwester

Titel: 0864 - Karas grausame Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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umlegst, kommen wir hier nicht mehr weg. Sie kennt die Wege, nur sie.«
    »Und Sinclair?«
    »Vergiß ihn und den Chinesen.«
    »Sei nicht so arrogant«, sagte Morgan Flint. »Hätten wir auf ihn gehört, wäre uns das nicht passiert. Geh und hol dir wenigstens eine Lanze aus dem Knochenberg.«
    »Nein, ich bleibe bei meiner Kanone.«
    »Wie du willst.«
    Die Unterhaltung verstummte, und es gab auch uns eine Gelegenheit, Luft zu schöpfen. »Wir können sie hören«, sagte Suko, »aber ich frage mich, ob sie auch uns hören können.«
    »Du willst sie rufen?«
    »Ich dachte daran.«
    »Nicht schlecht. Laß es uns gemeinsam tun.«
    Wir riefen die Namen der beiden Kollegen. Nicht nur einmal, sondern immer und immer wieder.
    Nach jedem Ruf legten wir eine kleine Pause ein, um auf Antwort zu lauschen, aber wir bekamen keine. Der Trichter war von ihnen zu uns hin offen, aber nicht in der anderen Richtung.
    Suko schüttelte den Kopf. »Das hat keinen Sinn. Roya ist einfach besser.«
    Ich sah es ein, auch wenn es mir schwerfiel. In ihrer Welt - okay, aber in unserer würde sie…
    »Sie kommt!«
    McNeill hatte gesprochen und uns damit aus den Gedanken gerissen. Wie er die Worte ausgesprochen hatte, ließ darauf schließen, daß er nicht eben begeistert gewesen war. Auf meinem Rücken breitete sich eine fließende Kälte aus, der Mund war mir plötzlich pulvertrocken geworden, und ich fürchtete, daß Roya sehr bald zu einem blutigen Ende kommen würde.
    »Jetzt hält sie zwei Schwerter in der Hand, McNeill. Eines für dich, das andere für mich.«
    »Hör auf, Morgan, mal den Teufel nicht an die Wand.«
    »Das brauche ich nicht, er ist schon da.« Dann wurde es still.
    Es war eine Stille, die uns nicht gefiel. Erwartungsvoll, gespannt und auch ängstlich. Aber sie blieb nicht, denn die schon uns bekannten Geräusche unterbrachen diese gespannte Stille.
    Knacken und Knirschen.
    Da brachen Knochen…
    Nicht von den beiden Männern, das mußte Roya sein, die ihren Weg fand, und wir erhielten auch die Bestätigung, als McNeill sprach. »Sie ist es. Sie kommt zurück. Verdammt, die geht durch die Leichen, die Knochen und Gebeine.«
    Sie ging nicht vor bis zu den beiden, sondern blieb plötzlich stehen. Wieder trat Stille ein, dann hatte sich einer der Kollegen überwunden und sprach sie an.
    »Was ist hier los? Wo sind wir hier? Wer sind Sie überhaupt?«
    »Ich bin Roya!«
    Sie redete, und wir fragten uns, ob dies ein gutes Zeichen war. »Na und?« sagte McNeill. »Diesen Namen haben wir noch nie gehört. Sie sehen aus wie eine, die soeben aus einem Kostümfilm entsprungen ist.«
    »Was ist ein Film?«
    »Schon gut, vergiß es. Aber tu uns einen Gefallen. Sag uns bitte, wohin du uns geschleppt hast? Hier wird man ja verrückt! Nichts stimmt mehr.«
    »Ihr seid auf der Toteninsel.«
    »Ach wie schön. Und die Knochen… diese Gebeine… sind das alles deine Opfer?«
    »Ja.«
    »Scheiße.«
    Ich schaute Suko an, denn es war eine Pause entstanden. Wir standen wie unter Strom. So etwas hatten wir noch nicht erlebt. Wir ahnten, daß wir Zeugen zweiter Bluttaten wurden und konnten nichts dagegen unternehmen. Diese Hilflosigkeit machte uns beide fast verrückt, und Roya verstand es vorzüglich, mit den Zeiten zu spielen und die Dimensionen als Brückenköpfe zu benutzen.
    »Warum hast du sie gekillt?« flüsterte Morgan.
    »Ich herrsche hier. Viele sind auch verhungert. Das Meer um die Insel herum ist gefährlich. Es lockt Seeleute an, und auch ich habe sie mit meinem Gesang angelockt. Ich bin die Sirene von Atlantis…«
    »W… w… wie bitte?«
    »Atlantis.«
    McNeill heulte auf. »Das darf doch nicht wahr sein. Das ist ein Witz. Soll das heißen, daß wir uns hier auf einer Insel befinden, die zu Atlantis gehört?«
    »Ja.«
    »Aber das Land ist eine Sage. Das hat es nie gegeben.«
    »Ihr irrt euch!«
    Wieder wunderten wir uns darüber, daß es keine sprachlichen Probleme gab. Diese Roya hatte sich wunderbar und perfekt angepaßt, und wir waren gespannt darauf, ob sie den beiden Männern noch einmal Gnade vor Recht ergehen ließ.
    »Also Atlantis«, flüsterte McNeill.
    »Es stimmt.«
    »Und was sollen wir hier?«
    »Sterben!«
    Eine klare Frage, die für die beiden Männer in ihrer Umgebung jedoch furchtbar hatte klingen müssen. Sterben, einfach so. Das Leben aushauchen, wie auch die anderen.
    McNeill bekam es mit der Wut.
    »Dazu gehören zwei, verflucht noch mal! Das ist…«
    »Nein, nicht!« schrie Morgan Flint.
    Aber

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