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0865 - Kosmische Irrfahrt

Titel: 0865 - Kosmische Irrfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hotrenor-Taak wegen der Ortungsgefahr verzichtet.
    Der Lare nickte seinem Freund zu, dann knüpfte er ein Seil auf und ließ es hinab. Das obere Ende war fest um die mittlere Grif fstange gebunden.
    Pyon Arzachena lächelte schief und zuckte die Schultern.
    Der Lare begriff. Er zog sein Messer und schnitt die Sicherungsleine des Prospektors durch. Nachdem Pyon an dem Seil bis zum Schachtboden gehangelt war, schnitt Taak seine eigene Sicherungsleine durch und folgte dem Prospektor.
    Kaum standen beide Männer unten, hörten sie es über sich krachen und knacken. Sie blickten hinauf. Das Schott hatte sich zu neun Zehnteln geschlossen und dabei das Drachengestänge zusammengedrückt. Die Überreste des stolzen Flugdrachens blockierten die Verschlußmechanik des Schottes.
    „Ob ein Notsignal an den Kaiser abgeht?" fragte Pyon.
    „Und wenn schon!" gab Hotrenor-Taak zurück. „Wir verfolgen keine bösen Absichten - und es soll mir eine Freude sein, den Kaiser und seine Helfer an der Nase herumzuführen, bevor wir gefaßt werden."
    Pyon grinste.
    „Wer hat eigentlich wen beeinflußt: das Konzil die Terraner oder die Terraner das Konzil? Wenn ich Sie höre, wie Sie mit terranischen Redewendungen um sich werfen, glaube ich fast, daß Sie der Lehrling waren, Taak."
    Hotrenor-Taak nickte ernst.
    „Gelernt habe ich - und zwar sehr viel, Pyon. Aber die feststehenden terranischen Redewendungen lernte ich nur, weil sie bei Verhandlungen mit Menschen eine sehr wirksame psychologische Waffe sind."
    „Benutzen Sie sie auch gegen mich als Waffe?"
    Der Lare lachte kurz.
    „Nein, aber inzwischen habe ich mich an sie gewöhnt und finde Spaß daran, sie zu benutzen."
    Pyon kicherte, hörte aber auf, als er das sorgenvolle Gesicht des Laren sah.
    „Was stört Sie, Taak?" erkundigte er sich.
    „Die Möglichkeit, daß der Strudel zusammenbrechen und die Schlammmassen herabstürzen könnten, obwohl das Schott nicht ganz geschlossen ist", antwortete Hotrenor-Taak. „Beeilen wir uns lieber!"
    Er berührte eine bestimmte Stelle der Schachtwand. Etwas zischte.
    Das, was am Rand des Bodens lag und wie ein zerknitterter Schlauch aussah, bewegte sich und blähte sich auf.
    Allmählich formte es sich zu einem Ballon.
    Als der Ballon aufstieg, packten Pyon und Taak je eine Seite des Doppelgriffs der Haltestange, die der Ballon aufgerichtet hatte. Sie lösten damit eine Automatik aus. Die beiden Hälften des Bodens klappten nach unten weg.
    Hotrenor-Taak suchte und fand den Sensorpunkt an seinem Haltegriff.
    Zischend entwich Heliumgas aus dem Ballon, und er sank mit seiner Last langsam tiefer - in jenen Teil des Schachtes, der den unteren Teil der Schlammasse durchstieß und danach siebzig Meter tief durch massives Felsgestein führte.
    „Primitiv aber genial!" sagte Pyon Arzachena. „Wo es keinen meßbaren Energieverbrauch und demnach auch keine meßbare Energieproduktion gibt, da spricht auch keine Energieortung an. Allmählich begreife ich, warum Sie und Ihre Leute immer vergeblich nach dem subolympischen Reich Argyris' gesucht haben."
    „Nicht immer", widersprach der Lare. „Wir haben zwar diesen Eingang in die Unterwelt niemals entdeckt, aber an anderen Stellen sind unsere Truppen in den Vorhof der Hölle eingedrungen." Er machte ein finsteres Gesicht.
    „Ehrgeizige Kommandeure wollten immer neue Truppen angreifen lassen, obwohl von den ersten fünf Hundertschaften nur zwei Mann zurückkamen. Ich bin froh, daß ich damals ein- für allemal verboten habe, die Unterwelt des Freifahrerkaisers anzugreifen."
    Als die Füße den Grund des Bal-lonlif tschachts berührten, ließen die beiden Männer die Haltegriffe los. Sie schwangen sich nacheinander durch eine Öffnung in der Schachtwand und rutschten in einer mit Fluorplastik beschichteten trogförmigen Rinne mehrere Minuten mit hoher Geschwindigkeit abwärts, bis die Rutschbahn an Gefalle verlor und sich schneckenhausförmig krümmte.
    Am unteren Ende der Bremsspirale landeten die beiden Männer mit den Füßen auf dem Boden einer schwach beleuchteten Halle, deren Wände mit Stahlplastik verkleidet waren.
    „Die Unterwelt des Stählernen!" flüsterte Hotrenor-Taak beeindruckt.
    „Wie, bitte?" fragte Pyon Arzache-na.
    „Es ist nichts", erwiderte der Lare. „Trüge ich einen Hut, würde ich ihn vor Anson Argyris ziehen, der das alles geplant hat - und ich würde ihn auch vor den Gys-Voolbeerah ziehen, die es fertigbrachten, in die hermetisch abgeriegelte, lückenlos bewachte und mit

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