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0865 - Kosmische Irrfahrt

Titel: 0865 - Kosmische Irrfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Informationen aus unterschiedlichsten Bereichen zusammengelaufen", antwortete der Freifahrerkaiser. „Freihändler arbeiteten im Untergrund und sorgten dafür, daß Informationen, die sie dabei erhielten, nicht wieder verlorengingen - jedenfalls nicht so leicht-, indem sie sie einfach in die nächste erreichbare Stationspositronik einspeicherten.
    Auch Laren hielten alle Informationen, die ihrer Meinung nach wichtig waren, in Speicherbänken fest. Dazu kamen die Überschweren, denen die Verwaltung Olymps praktisch überlassen gewesen war. Sie rechneten bis zum vorigen Jahr nicht damit, daß die Konzilsherr-schaft je beendet werden könnte. Deshalb betrachteten sie Olymp schon als ihren neuen Zentralplaneten, von dem aus sie die Milchstraße regieren würden, sobald es ihnen gelungen war, sich in den Besitz einer genügend großen Anzahl SVE-Raumer zu setzen und alle Laren innerhalb kurzer Zeit festzusetzen.
    Zumindest die Überschweren dürften also insgeheim nach Möglichkeiten gesucht haben, ihre Beu-te-SVE-Raumer auch ohne Hilfe der Laren und der Mastibekks zu .betanken' - und wo könnten sie die betreffenden Informationen versteckt haben? Doch auf der Welt, von der aus sie bald zu herrschen gedachten!"
    „Das klingt logisch, Majestät", erwiderte Tengri Lethos. „Aber Sie haben die Molekülverformer nicht erwähnt, obwohl diese Lebewesen sich ebenfalls längere Zeit auf Olymp aufhielten."
    „Ich erwähnte sie nicht, weil der Lare sie mir gegenüber auch nicht erwähnte", sagte Anson Argyris. „Er muß aber davon wissen, daß hier Gys-Voolbeerah waren."
    Tengri Lethos brauchte nicht zu überlegen, um zu wissen, daß der letzte Satz des Robotkaisers unvollständig war, weil Argyris nicht zu sehr durch das Zu-Ende-Denken einer logischen Schlußkette auffallen wollte, da es eventuell Verdacht erregt hätte, daß er kein ausschließlich organisches Gehirn besäße.
    Aber der Hüter des Lichts war davon überzeugt, daß Argyris den Satz in Gedanken folgendermaßen abgeschlossen hatte: Und wenn der Lare davon weiß und es nicht bei der Aufzählung seiner Gründe anführte, so kann das nur heißen, daß er an den Aufzeichnungen der anderen Parteien gar nicht interessiert ist, sondern nur an Informationen über die Molekülverformer.
    Das sagte allerdings noch nichts über Hotrenor-Taaks Motiv oder Motive aus - und das zu erfahren, reizte den Hüter des Lichts und riß ihn aus seiner Lethargie.
    Zu Anson Argyris sagte er davon jedoch nichts, denn er wollte den alten Laren nicht grundlos bei dem Robotkaiser, der ihn ohnehin argwöhnisch ansah, nicht noch mehr in Mißkredit bringen.
    Deshalb meinte er leichthin: „Er wird kaum annehmen, daß Molekülverformer sich Gedanken über die Energieversorgung von SVE-Raumern gemacht haben, Majestät. Ich werde noch ein wenig draußen Spazierengehen, wenn Sie nichts dagegen haben."
    „Sie sind mein Gast!" wehrte der Kaiser ab. „Verfügen Sie über mich und diesen Planeten, wie es Ihnen beliebt."
    „Danke!" meinte Lethos. „Es ist schon eine Wohltat, die Luft eines Planeten wie Olymp atmen zu dürfen - und ich genieße jeden Atemzug in der freien Natur, denn bald wird der Ruf des Kollektivwesens von Wanderer kommen und mich für lange Zeit kreuz und quer über die Abgründe zwischen den Sternen jagen."
    Hotrenor-Taak und Pyon „Kaktus" Arzachena hingen an den Plastikstreben des großen Flugdrachens und steuerten das luftige Fahrzeug mit aufeinander abgestimmten Bewegungen in Richtung des Trap-Ozeans.
    Der Lare hatte zusätzlich damit zu tun, seinen SVE-Gleiter mit Hilfe eines Fernsteuergeräts nach Westen zu steuern, damit die Bodenbeobachter keinen Verdacht schöpften.
    „Lieber fliege ich ein Raumschiff durch eine Sonnenkorona!" brüllte Arzachena durch das Heulen des Fahrtwinds und das Knarren und Knattern von Gestänge und Bespannung.
    Hotrenor-Taak lächelte mit geschlossenen Lippen. Auch er bekam es jedesmal mit der Angst zu tun, wenn der selbstgebaute Flugdrachen von einer Bö hochgeschleudert wurde oder in eine abwärts gerichtete Luftströmung geriet und scheinbar in ein Luftloch von mehreren hundert Metern Tiefe stürzte. Dennoch hätte er das Abenteuer um keinen Preis des Universums missen mögen. Die Gefahr und seine Fähigkeit, die drohende Katastrophe immer wieder abzuwenden, waren starke Sti-mulantien für ihn.
    „Zwei alternde Männer reiten ,zu Fuß' über die Wolken!" schrie er zurück und mußte im nächsten Moment seinen Körper verrenken, um gegen

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