0866 - Aura des Unheils
nahe genug am Solsystem befanden, um die Transmitterstrukturschocks orten zu können.
Irgendwann später würden er und Ytter Dun ja Varenczy durch diesen Transmitter auf die CHCHAN-PCHUR schicken.
Selbstverständlich wußte Nchr, daß die Transmitterschocks auch von den Ortungsanlagen Imperium-Alphas geortet und angemessen werden würden. Zwar konnten die terranischen Computer die Schocks nicht als Signale deuten - und wenn, würden sie die darin verborgene Information nicht entschlüsseln -, aber es würde nicht lange dauern, bis eine zweifellos vorhandene zentrale Kontrollstelle feststellte, daß die betreffenden Transmissionen nicht angemeldet und demnach nicht genehmigt waren.
Deshalb schaltete Nchr den Transmitter so, daß er seine Arbeit erst eine halbe Stunde später aufnehmen würde; danach kehrte er in sein Quartier zurück und wartete solange, bis die Energieversorgung wieder funktionierte.
Danach rief er über Interkom den Leiter der Kommission, Mutoghmann Scerp, an und beschwerte sich über den Ausfall der Energieversorgung. Er provozierte einen heftigen Streit und steuerte ihn so, daß Mutoghmann Scerp und er sich am Ende wieder vertrugen und beschlossen, sich trotz der vorgerückten Stunde im nächsten Robo-Restaurant zu treffen und ihre Versöhnung bei einem guten Tropfen zu besiegeln.
Damit hatte er zwei Weichen gestellt, und niemand außer Ytter und ihm selbst ahnte etwas davon...
Etwa zur gleichen Zeit wurde eine andere Weiche gestellt.
Zuerst erschrak Payne Hamiller fast zu Tode, als er einen Hyperkomanruf aus Imperium-Alpha erhielt und im Trivideokubus des Geräts neben Roi Danton Demeter stehen sah.
Es ist alles aus! dachte er. Wenn Demeter sich in der Hand Dantons befindet, kommt Boyt Margor nicht an sie heran - und wenn er es dennoch versucht, wird er mich daf ür opfern.
Und muß Danton nicht bereits Verdacht geschöpft haben, wenn Demeter ihm berichtet hat, was sie seit ihrem Erwachen erlebte?
Aber Roi Dantons freundliches Lächeln überzeugte Hamiller davon, daß der Oberste Terranische Rat ihm noch immer vertraute. Danton lächelte jemanden, dem er argwöhnte, niemals freundlich an.
Falschheit lag ihm nicht. „Wie geht es dort oben?" fragte Danton. Er meinte mit „dort oben" scherzhaft die BASIS, in der Payne Hamiller arbeitete. „Wir kommen gut zurecht", antwortete Hamiller erleichtert. „Das freut mich", erklärte Roi Danton. „Da ist übrigens Miß Dunja Varenczy. Sie hat mich gebeten, ihr den Aufenthalt in der BASIS zu ermöglichen. Unter Wahrung der Sicherheitsvorschriften will ich ihr diesen Wunsch erfüllen. Aber ich kann sie dort oben natürlich nicht sich selbst überlassen. Deshalb wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie sie unter Ihre Fittiche nehmen würden."
Innerlich bebend erwiderte Hamiller: Ich werde selbstverständlich so gut für Miß Varenczy sorgen, als wäre ich ihr Vater - so gut es meine Arbeit erlaubt."
Roi Danton lachte unbekümmert. „Ich kenne Sie. Deshalb weiß ich, daß Miß Varenczy bei Ihnen gut aufgehoben ist. Danke!
Ich melde mich noch einmal, bevor ich die Dame zu Ihnen schicke."
Payne Hamiller starrte in den erloschenen Trivideokubus und fühlte, wie seine Handflächen feucht wurden. Er verfluchte seine Abhängigkeit von Boyt Margor und wußte doch, daß er, wenn es darauf ankam, wieder dessen Interessen vertreten würde.
Und Roi Danton vertraute ihm ausgerechnet Demeter, hinter der Boyt Margor her war wie der Teufel hinter der armen Seele, zu treuen Händen an. 6. Demaskierung „Sind Sie sicher, Pyon?" fragte Hotrenor-Taak aufgeregt. „Absolut!" erklärte Arzachena. „Pedar von Margulien ist ein Molekülverformer - und er ist mit der Kommission zur Erde gereist und wird von dort zur BASIS gehen!"
„Die BASIS wäre, nach allem, was wir bisher über sie hörten, für die Gys-Voolbeerah das ideale Instrument zur Suche nach dem verschollenen Tba", sagte der Lare. „Das meine ich ja", erwiderte Pyon Arzachena aufgeregt. „Wir müssen etwas unternehmen, Taak!"
Das ungleiche Paar befand sich noch immer im kaiserlichen Palast. Anson Argyris hatte ihnen zwei Gästezimmer zur Verfügung gestellt. Deshalb dauerte es nur knapp drei Minuten, bis Hotrenor-Taak die Fürstenhalle erreicht hatte, gefolgt von Pyon Arzachena.
Aber Anson Argyris befand sich nicht hier. Nur Tengri Lethos stand neben dem Kamin und blickte sinnend in die Flammen.
Er wandte sich um, als der Lare und der Prospektor eintraten, und sagte freundlich: „Behalten Sie es
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