0866 - Aura des Unheils
für sich, meine Herren! Greifen Sie nicht in den normalen Ablauf der Geschichte ein, wenn es nicht unbedingt notwendig ist!"
„Wie meinen Sie das?" fragte Hotrenor-Taak aggressiv. „Fragen Sie nicht mich, sondern Ihren logisch arbeitenden Verstand Hotrenor-Taak", erklärte der Hüter des Lichts gelassen. „Ich kann mir vorstellen, daß Sie wieder einmal vom Jagdfieber gepackt sind, aber bedenken Sie bitte, daß Kaiser Argyris Sie niemals zur BASIS fliegen lassen wird."
„Lesen Sie meine Gedanken?" fragte Hotrenor-Taak wütend.
Tengri Lethos nahm die Wut des Laren nicht zur Kenntnis. „Ihr Partner besitzt das, was man auf Terra früher Bauernschläue nannte", sagte er. „Ich konnte mir ausrechnen, daß er die wahre Identität des Akonen durchschaut hatte und daß er Sie früher oder später unterrichten würde. Und da Sie immer noch die fixe Idee haben, Molekülverformer jagen zu müssen, war es leicht, mir Ihre Reaktion darauf vorzustellen."
„Ich verbitte mir, daß Sie so mit mir sprechen!" begehrte der Lare auf. „Ich spreche so mit Ihnen, wie es mir notwendig erscheint, Hotrenor-Taak!" erklärte der Hüter des Lichts mit ruhiger Bestimmtheit. „Sie haben in der Vergangenheit schwere Fehler begangen, weil Sie die Voraussetzungen falsch einschätzten und später nicht mehr zurückkonnten beziehungsweise glaubten, es gäbe kein Zurück. Aber nachdem Sie als Verkünder der Hetosonen gescheitert waren und das, was Sie lange vorher fühlten und dachten, auch in die Tat umsetzten, begehen Sie schon wieder einen Fehler.
Die Gys-Voolbeerah jagen ihrem Traum vom herrlichen Tba nach - und Sie wollen die Gys-Voolbeerah jagen. Das kann doch für einen intelligenten und gebildeten Laren keine Lebensaufgabe sein. Es wäre anders, wenn Sie die Gys-Voolbeerah im Auge behielten und versuchten, ihnen heimlich bei der Suche nach ihrem Tba zu helfen ..."
„Aber sie sind Feinde ...", stammelte Hotrenor-Taak. „Sie sind Suchende und Verlorene, die manchmal auf Abwege gerieten und geraten", sagte Lethos. „Woher wissen Sie das alles, Lethos?" fragte der Lare. „Wissen Sie vielleicht auch, was aus dem herrlichen Tba der Molekülverformer geworden ist?"
„Nein, ich weiß nichts darüber", antwortete der Hüter des Lichts. „Aber ich würde danach suchen, wenn ich nicht auf Kontakt mit ES wartete."
Hotrenor-Taak schluckte. „ES - gibt es wirklich? Die Geschichten von dem vergeistigten Kollektivwesen sind keine Märchen oder Sagen? Dann sind Sie von ES gesandt?"
Tengri Lethos schüttelte den Kopf. Er äußerte sich nicht weiter, sondern wandte sich an Anson Argyris, der soeben eintrat. „Ich habe eine Bitte an Sie. Mir ist da eine Idee gekommen, aber um sie gründlich durchleuchten zu können, benötige ich eine hochwertige Biopositronik ..."
Bevor Anson Argyris antworten konnte, sagte Hotrenor-Taak: „Ich würde mich freuen, wenn ich Ihnen den Feldcomputer meines Schiffes anbieten dürfte."
Tengri Lethos blickte von Argyris zu Hotrenor-Taak und meinte: „Das ist freundlich von Ihnen, aber da ich Argyris gefragt hatte ..."
„Ich bin nicht beleidigt, wenn Sie Taaks Computer benutzen, Hüter des Lichts", sagte der Freifahrerkaiser. „Die Laren haben die besseren Computer, sonst hätten sie niemals die Völker der Milchstraße unterwerfen können, die ihnen zahlen- und materialmäßig haushoch überlegen waren. Folglich werden Sie mit Taaks Computer besser bedient sein als mit meinem."
„Ich nehme selbstverständlich an", erklärte Tengri Lethos. „Ach, da fällt mir noch etwas ein!
Mister Arzachena wäre gern mit einem Transmitter zur BASIS befördert worden. Er ist an jemandem aus der GAVÖC-Kommission interessiert."
„An Miß Ilma von Rohan, soviel ich weiß", warf Hotrenor-Taak ein.
Der alte Prospektor bekam feuerrote Ohren. „Warum nicht?" meinte der Freifahrerkaiser. „Ich wünsche Ihnen viel Glück, Mister Arzachena. Aber vergessen Sie nicht, daß wir den Ynkelonium-Handel noch perfekt machen müssen -und daß Sie eine Firma gründen wollen!"
Pyon Arzachena schüttelte seine Verlegenheit ab, tippte sich an die Stirn und erwiderte: „Darin ist alles gespeichert, Majestät. Keine Sorge, ich vergesse niemals etwas, das ich nicht ausdrücklich vergessen will."
„Das glaube ich Ihnen", sagte Anson Argyris.
Er schaltete sein Armband-Funkgerät ein und sagte: „Fürst Wolfe-Simmer, bitte!"
Als sich der Olympische Rat für Sicherheit nach einiger Zeit meldete, sagte der Freifahrerkaiser:
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