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0868 - Die Toten-Krypta

0868 - Die Toten-Krypta

Titel: 0868 - Die Toten-Krypta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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echte.«
    »Ja, ich denke schon.«
    Der Mann war ebenfalls durcheinander. Er war stehengeblieben und schüttelte den Kopf. Dann streckte er den beiden seinen Arm entgegen. »Nein, das ist kein Trugbild. Das… das ist die Wahrheit. Das muß einfach die Wahrheit sein…«
    »Erkennst du mich?« fragte Emily.
    Absalom nickte zögernd. »Es war auf der Seine-Brücke. Ich habe dich bewundert.«
    »Stimmt. Auch ich habe es nicht vergessen. Du hast Eindruck auf mich gemacht.« Sie deutete gegen ihren Kopf. »Und ich habe alles behalten. Ich habe dein Aussehen in meinem Gehirn gespeichert und habe es abgerufen, als ich es brauchte.«
    »Dann hast du einen Killer gemalt. Eine Person, die mit den Ratten gut zurechtkam und…«
    »Ja, ich wollte es so.«
    »Und wer hat den Killer getötet?«
    »Ich!«
    Absalom schlug die Hände vor sein Gesicht. Er schüttelte dabei noch den Kopf und keuchte durch eine Lücke zwischen den Handballen hervor. »Ich glaube es nicht, ich kann es nicht glauben, obwohl ich weiß, daß es stimmt.«
    Zebulon mischte sich ein. Was vergangen war, das war vergangen. Er wollte die alten Geschichten nicht noch einmal aufrühren und fragte Absalom danach, ob er sich schon in der Krypta aufgehalten hatte.
    »Nein, nein, ich hatte Angst. Ich weiß, daß hinter den Mauern etwas lauert, aber die drei anderen sind darin. Und es ist auch dort etwas passiert.«
    »So, was denn?«
    Absalom deutete mit seinem Zitterarm auf das Dach. »Dort oben. Da ist es geschehen. Da war das Licht…«
    Zebulon wollte alles genau wissen, und seine ruhige Stimme blieb nicht ohne Wirkung auf Absalom. Er schaffte es, darüber zu berichten, was er gesehen hatte. Aber er wußte nicht, wie er es einordnen sollte, deshalb auch seine Angst.
    »Wird es jetzt vorbei sein?« fragte er zum Schluß.
    »Ich fürchte nein«, erwiderte Zebulon, und er hatte es durchaus ernst gemeint…
    ***
    »Das Mondlicht«, flüsterte Shao. »Das Mondlicht hat La Luna geholt. Es hat sie zerstört. Warum?«
    Darauf konnte ihr keiner eine Antwort geben, aber mir hatte das letzte Wort nicht gefallen. »Zerstört«, wiederholte ich leise und nachdenklich, »muß sie zerstört worden sein?«
    »So sah es zumindest aus, John, oder hast du eine andere Meinung?«
    »Ja und nein. Ich denke eher, daß die Kraft des Mondes sie aus unserer Reichweite geschafft hat. La Luna ist eine Mondgöttin. Ihr Beschützer brachte sie in Sicherheit.«
    Ich erhielt von beiden keine Antwort. Sie dachten über meine Worte nach, während ich auf das Podest kletterte, den Kopf schief legte und in die Höhe schaute.
    Über mir sah ich die Kuppeldecke. Ich sah auch das Loch oder das es ausfüllende Glas, in dem sich zwar Mondlicht fing und es wie eine Lampe aussehen ließ, aber ich konnte nicht erkennen, welchen Weg La Luna genommen hatte. Und wenn ich ehrlich war, spürte ich persönlich nichts von der Kraft des Mondes. Da mußte man wohl eine besondere Beziehung dazu haben, um darauf zu reagieren.
    Jedenfalls tat sich dort oben nichts.
    Keine Spur von der Person, die sich La Luna genannt hatte und in einer besonderen Beziehung zum Tod stand.
    Ich kletterte wieder vom Podest herab, stemmte die Hände in die Hüften und hob die Schultern.
    »Nichts, keine Spur mehr. Sie hat es geschafft, uns zu entwischen.«
    »Bestimmt nicht grundlos«, sagte Suko.
    Shao meinte: »Ich glaube nicht, daß es uns gelingt, sie zu finden. Sie hält sich meiner Ansicht nach nicht in dieser Welt versteckt. Die ist woanders, ganz woanders, daran glaube ich fest. Sie kann gar nicht in dieser Welt mehr sein.«
    »Bleibt Zebulon, wenn es stimmt, was du dir ausgedacht hast«, meinte Suko.
    »Er müßte schon hier sein!« behauptete Shao.
    Um das bestätigt zu bekommen, mußten wir die Krypta verlassen. Wieder knarrte und quietschte die Tür, als Suko sie öffnete. Auch jetzt ging er vorsichtig zu Werk, aber keiner von uns erlebte eine unangenehme oder gefährliche Überraschung, obwohl es nicht ruhig blieb, denn vor uns hörten wir Tritte und sahen auch die Umrisse dreier unterschiedlich großer Gestalten.
    Zebulon, Absalom und Emily waren da!
    ***
    Sie hatten sich schon auf dem Weg befunden, um die Krypta zu betreten, das war nun nicht mehr nötig. Wir konnten ihnen einen Bericht geben. Bevor es soweit war, schaute ich mir Emily an. Beim ersten Hinsehen machte sie einen für sie normalen Eindruck auf mich, auch wenn sie Anstalten traf, sich zurückzuziehen, als ich ihr direkt in das Gesicht blickte. Sie schien sagen

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