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0868 - Diener des Bösen

0868 - Diener des Bösen

Titel: 0868 - Diener des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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wieder so eine Sauerei«, grummelte er. Zum Glück waren sie diesmal weit genug entfernt gewesen, sodass sie von Blut und herumfliegenden Fetzen nicht getroffen worden waren. »Alles in Ordnung?«, fragte er. »Niemand verletzt?«
    »Nur meine Ehre«, seufzte Monica. »Ich habe zu spät nach seinen Gedanken gesucht.«
    »Wir waren zu abgelenkt«, sagte Uschi.
    Zamorra setzte sich in Richtung Lexus in Bewegung. »Ich glaube, wir haben hier nichts mehr verloren.«
    Per Autotelefon rief er dann bei Vice an. Er nannte die Adresse und fuhr fort: »Hier ist mál wieder einer explodiert. Diesmal handelt es sich um Ihren Beamten Thomas. Holen Sie ihn ab, ehe den Gaffern übel wird.«
    »Bleiben Sie vor Ort.«
    »Denkste.« Zamorra legte auf. »Und jetzt weg hier, so weit wie möglich. Wir brauchen eine kleine Denkpause, am besten bei Kaffee und Kuchen oder ähnlichen Schlankmachern.«
    Monica saß wieder am Lenkrad. Sie gab Vollgas und überschritt für gut einen halben Kilometer die innerörtliche Höchstgeschwindigkeit von 35 mph um glatt das Doppelte.
    Damit wollte sie vermeiden, dass sich jemand das Kennzeichen des Wagens merkte. Sie hatte Glück, es lauerte auch kein Polizist mit der speed gun , der Radarpistole. Das hätte die Sache erst recht auffliegen lassen und auch noch eine Menge Geld gekostet.
    Aber es klappte, und Monica fädelte sich in Sachen Tempo wieder in den restlichen Verkehr ein. Einige der Autofahrer, an denen sie vorbeigezischt war, hupten wild, andere zeigten ihr den Stinkefinger. Es ließ sie kalt.
    Schließlich fanden sie im Stadtteil Hialeah in der Okeechobee Road ein Café, das sich als relativ teuer erwies, zur Zeit aber auch gähnend leer war. Das entsprach durchaus Zamorras Vorstellungen; so konnten sie sich ungestört unterhalten. Sie besetzten zu viert einen kleinen Zweiertisch im Hintergrund und fischten dafür die Stühle vom Nachbartisch ab. Sie bestellten Getränke, und Zamorra dazu ein Stück Erdbeer-Sahne-Torte. Die gelangweilte Bedienung konnte das Gewünschte dank fehlender anderer Gäste rasch servieren.
    »Zwei mal zwei Klone«, überlegte Nicole. »Warum nicht viermal den gleichen? Irgendwas ist da faul.«
    »Vielleicht ist es dem guten Astaroth nicht möglich, mehr als zwei von jedem Typ zu produzieren«, meinte Zamorra. »Vielleicht haben wir es aber auch gar nicht mit Astaroth zu tun, sondern mit einem ganz anderen Dämon.«
    »Aber mit wem dann? Von Astaroth wissen wir, dass er sich mit genetischen Experimenten befasst. In Lyon waren es künstlich hervorgerufene und gesteuerte Mutationen…«
    »Und das hier ist etwas ganz anderes«, sagte Zamorra. »Das passt nicht so ganz zu seinen bisherigen Versuchen. Doch was wir ebenfalls nicht wissen, aber in Erfahrung bringen sollten: warum werden diese Klone so massiv gegen uns eingesetzt?«
    Darauf gab es noch keine Antwort.
    Statt dessen geschah am bislang leeren Nachbartisch etwas, womit sie nicht gerechnet hatten. Wie denn auch? Es war einfach zu verrückt.
    Ihnen bot sich eine abstruse Szene.
    In einem Sessel, der zuvor noch nicht da gewesen war und der von seiner Bequemlichkeit her überhaupt nicht zum Gestühl des Cafés passte, saß ein rothaariges, völlig nacktes Mädchen. In der einen Hand einen brennenden Zigarillo, an dem sie bisweilen zog, in der zweiten ein Glas Champagner, in der dritten eine spanische Astra-Pistole, wie sie vorwiegend von Frauen benutzt wurde: zwar klein, aber dennoch in der Lage, unangenehme Löcher in einen Menschen zu stanzen.
    In der dritten Hand?
    Tatsächlich, das Mädchen schien über drei Hände zu verfügen, nur wechselten sich die zweite und die dritte in raschem Rhythmus ständig ab! Wie das vonstatten ging, war Zamorra ein Rätsel.
    Den anderen auch!
    Nur die Bedienung drüben an der Theke ignorierte die Szene total. So, als sei die Dreihändige für sie unsichtbar!
    »Kann sie denken?«, fragte Zamorra.
    Uschi nickte. »In Gedanken fragt sie sich, wie sie dich dazu bringen kann, mit ihr zu kommen.«
    »Wohin?«
    »Daran denkt sie leider nicht.«
    Zamorra verzog das Gesicht. Ihm gefiel diese Sache immer weniger. Am wenigsten, dass schon wieder eine Pistole auf ihn gerichtet war, wenngleich auch abwechselnd mit einem Champagnerglas. »Wer oder was auch immer Sie sind, Lady«, sagte er, »stecken Sie das Ding weg.«
    Die nackte Dreihändige reagierte nicht.
    Zamorra erhob sich und ging zu dem Mädchen.
    »Vorsicht!«, warnte Monica.
    Zamorra griff nach der Pistole. Zu fassen bekam er aber

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