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0868 - Diener des Bösen

0868 - Diener des Bösen

Titel: 0868 - Diener des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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auftaucht und wir sie zwingen können, uns zurückzubringen, glaube ich nicht.«
    »Ich wills mal versuchen«, sagte er und löste die handtellergroße Silberscheibe von der Halskette. Dann konzentrierte er sich darauf, welche der seltsamen und unentzifferbaren Hieroglyphen er verschieben musste, und auf sein Ziel. Diesen Trick hatte er vorher nicht gekannt, sondern erst durch die Beschäftigung mit dem unheilvollen Buch der 13 Siegel erfahren.
    Doch diesmal funktionierte es nicht. Das Weltentor entstand nicht.
    Auch der zweite Versuch war ein Fehlschlag.
    »Ich gebe es auf«, sagte er. »Es klappt einfach nicht.«
    »Und was machen wir nun?«, fragte Nicole. »Irgendwie müssen wir doch hier wieder raus.«
    »Uns wird schon was einfallen«, sagte er.
    Inzwischen war der Nebel weiter angestiegen.
    »Da!«, stieß Nicole plötzlich hervor. Mit ausgestrecktem Arm zeigte sie auf eine Stelle im Fels vor ihnen. »Da ist eine Öffnung!«
    »Die sehe ich nicht«, sagte Zamorra. »Bist du sicher, dass du dich nicht täuschst?«
    »Ganz sicher. Komm mit!« Sie rannte einfach los.
    Doch, jetzt sah Zamorra die Stelle auch. Dort überdeckten sich zwei Teile der zerklüfteten Wand, und quer zwischen den beiden Teilen schien eine schmale Öffnung in einen nicht erkennbaren Gang zu sein.
    Zamorra wollte Nicole folgen, als sie stolperte und zu Boden stürzte. Sie verschwand in dem Nebel. Zamorra hörte sie in panischer Angst aufschreien.
    Er lief hinter ihr her, bis dorthin, wo sie gestürzt und verschwunden war. Sehen konnte er sie durch den Nebel nicht. Er bückte sich und tastete nach ihr, aber wo ihr Körper sein musste, war nichts!
    Erschrocken machte er einen Schritt weiter - und sackte mit dem Fuß sofort weg! Unter ihm war nichts, was sein Gewicht tragen konnte. Entsetzt warf er sich rückwärts von der Stelle weg, stand wieder mit beiden Beinen auf festem Boden und kniete nieder. Er beugte sich vor, wo weit es ging, ohne den Halt zu verlieren, und suchte mit den Händen erneut nach Nicole! Da war etwas… er packte zu, und seine Hände brannten plötzlich wie Feuer. Er bewegte sich rückwärts und zog einfach. Tatsächlich tauchte Nicole aus dem »Loch« auf. Sie schlug mit Armen und Beinen um sich, aber er riss sie einfach weiter mit sich, fort von der unheilvollen Stelle.
    Erst, als sie gut zehn Meter entfernt waren, beruhigte sie sich. Sie atmete stoßweise, aber sie schrie wenigstens nicht mehr. Auch das Brennen von Zamorras Händen hatte aufgehört. Sie zeigten nicht einmal rote Flecken. Aber - sein Chrono war verschwunden, und auch die Ärmelbündchen fehlten!
    Einfach aufgelöst!
    Zamorra sah Nicole an.
    Sie war völlig nackt. Ihre Kleidung war ebenfalls so verschwunden wie Zamorras Uhr und die Ärmelenden.
    Aber in diesem Moment konnte ihre Nacktheit ihn nicht reizen.
    »Was - was war das?« stammelte sie.
    »Wir sind in der Hölle«, erwiderte er. »Und zwar in einer instabilen Zone. Dieser Auflösungsbereich wird sich weiter ausdehnen, und wie es aussieht, kommen wir auch nicht mehr raus. Die Instabilität hat sich abgekapselt. Wir sitzen absolut fest.«
    Und wir müssen davon ausgehen, dass diese Instabilität auch verhindert, dass das Amulett ein Weltentor schaffen kann. Das war's dann wohl, Freunde, dachte er.
    »Aber ich will hier nicht zugrunde gehen«, sagte Nicole mit zitternder Stimme. »Nicht hier, nicht so.«
    »Ich arbeite dran«, sagte Zamorra.
    Plötzlich wurde ihr Körper schlaff. Er konnte sie gerade noch auffangen, ehe sie zu Boden stürzte. Ihre Augen waren geschlossen, ihr Atem ging sehr langsam. Sie hatte wohl die Besinnung verloren, oder sie war vor Erschöpfung einfach eingeschlafen.
    Zamorra seufzte. Jetzt war er ganz auf sich allein gestellt und hatte mit Nicole auch noch einen Klotz am Bein.
    Eine instabile Zone der Hölle - für ihn eine ganz neue Erfahrung. Er war schon sehr oft in der Hölle gewesen, aber noch nie in einem solchen Bereich, der selbst von Dämonen gemieden wurde.
    Was konnte er tun?
    ***
    Astaroth gab den Schemen vorsichtshalber noch nicht frei. Sowohl, weil er nicht sicher war, ob er ihn und Lucifuge Rofocales Traum nicht noch einmal brauchte, zum anderen aus taktischen Erwägungen. Aber er suchte Stygia auf.
    Sie formte ihm mittels Magie einen bequemen Sessel. Er sollte nicht vor ihr stehen und auf sie herabsehen können.
    »Ich entsinne mich, dich zu meinem… hm… Zusatzgedächtnis ernannt zu haben, Fürstin«, begann er.
    »Das ist korrekt.«
    »Da muss noch etwas

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