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0868 - Diener des Bösen

0868 - Diener des Bösen

Titel: 0868 - Diener des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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das Champagnerglas. Er stellte es einfach beiseite. Die leere Hand verschwand, und die dritte mit der Astra erschien. Zamorra wartete, bis die leere zweite Hand wieder auftauchte, griff erneut zu und hielt jetzt die Pistole in der Hand. Er nahm das Magazin heraus - und stellte fest, dass es leer war.
    Die Waffe war nicht geladen!
    »Was soll der Unsinn?«, wunderte sich Zamorra.
    Er bekam keine Antwort. Das Mädchen blieb stumm. Aber es griff mit den Wechselhänden zu und nahm Glas und Pistole wieder an sich, während es am Zigarillo zog.
    Und dann, von einem Moment zum anderen, ließ es den Zigarillo einfach fallen, streckte den Arm aus und griff nach Zamorra. Nicole sprang auf, um ihn festzuhalten - und wurde dadurch mit in den Transit gezogen.
    Eine Sekunde später gab es sie in dem Lokal nicht mehr!
    Diesmal war Lucifuge Rofocale zufrieden. Endlich hatte es funktioniert!
    Und nicht nur Zamorra, sondern auch seine Komplizin war in die Falle gegangen.
    Das imaginäre Mädchen zu kreieren und vorübergehend stabil zu halten, war die richtige Idee! Besser jedenfalls als die mit den zweifachen Dienern. Dadurch, dass das Mädchen in begrenztem Maß denken konnte, sah Zamorra sich einer völlig anderen Strategie gegenüber. Pech für ihn und seine Komplizin. Sie waren beide auf diese Figur hereingefallen, hatten nicht einmal bemerkt, dass sie imaginär war.
    Jetzt befanden sie sich in einem ganz besonderen Bereich der Hölle. Die war hier im höchsten Maß instabil. Sie konnte sich jederzeit mit allem, was sich darin befand, zu etwas anderem verändern, oder sogar einfach in Nichts auflösen.
    Lucifuge Rofocale hoffte, dass ihm genügend Zeit blieb, vorher ein wenig mit den beiden Dämonenmördern zu spielen. Deshalb versetzte er sich selbst in diesen instabilen Bereich.
    Er kannte die Gefahr und würde ihn rechtzeitig wieder verlassen.
    ***
    Entsetzt starrten die Zwillinge die Dreiarmige an, die zugepackt und Zamorra und Nicole hatte verschwinden lassen. Die beiden waren einfach fort, verschwunden!
    »Wohin hast du sie versetzt, du Ungeheuer?«, stieß Monica wütend hervor. »Los, raus mit der Sprache!«
    Zum ersten Mal ließ die Dreiarmige ihre Stimme hören. Sie sprach sehr leise.
    »Das werdet ihr nie erfahren!«
    Uschi, die zur gleichen Zeit ihre Gedanken las, empfing nur ein spöttisches Lachen.
    Zugleich löste die Dreiarmige sich auf. Sie wurde durchsichtig, schwand dahin, und mit ihr ihre Utensilien und der Sessel. Es dauerte nur ein paar Sekunden, dann war sie verschwunden.
    Monica ließ sich auf ihren Stuhl zurückfallen. »Ob es Sinn gehabt hätte, sie festzuhalten?«
    »Glaube ich nicht«, erwiderte ihre Schwester. »Du wärst bestimmt nicht mal mit ihr zusammen verschwunden. Ich glaube eher, sie hat sich einfach in Nichts aufgelöst. Das, was in ihr steckte, hat seine Schuldigkeit getan, nämlich Zamorra zu entführen, also wird sie nicht mehr gebraucht. Sie hat einfach aufgehört zu existieren.«
    »Mist«, seufzte Monica. »Wie können wir Zamorra und Nicole nun finden und sie zurückholen?«
    »Wahrscheinlich überhaupt nicht.«
    Monica seufzte und winkte der Bedienung. »Zweimal Whisky«, bestellte sie. »Ohne Eis und die Gläser bis zum Eichstrich voll!«
    »Sind Sie sicher? Das wird ziemlich teuer, Lady.«
    Monica winkte ab. »Nun bringen Sie schon…«
    ***
    Zamorra und Nicole sahen sich um. Sie befanden sich in einer seltsamen Umgebung. Es war wie eine Höhle. Blaue, zerklüftete Felsen umgaben sie und wölbten sich über ihnen zusammen zum Höhlendach. Ein Eingang war nirgendwo zu erkennen. Auch der Boden unter ihren Füßen war kaum zu erkennen. Dichte Nebelschwaden überzogen die ganze Fläche und stiegen immer höher. Allerdings waren sie dabei sehr langsam.
    Es war heiß. Viel heißer, als es in einer Erdhöhle eigentlich sein durfte. Zamorra zog die Jacke aus, überlegte kurz und warf sie dann irgendwo hinter sich in die Nebelschwaden.
    »Puh«, seufzte Nicole und zog das T-Shirt so weit wie möglich hoch. »Wie viel mögen das sein? 35 Grad, 40 oder noch mehr?«
    »Frag mich was Leichteres. Zum Beispiel, wann die nächste Steuererhöhung kommt«, sagte Zamorra. Beim Anblick von Nicoles blanker Oberweite war ihm noch heißer geworden. Wenn sie sich jetzt auch noch komplett auszog…
    Aber den Gefallen tat sie ihm nicht.
    »Wie kommen wir jetzt wieder hier raus?«, fragte sie. »Alles rundum dicht… kannst du mit dem Amulett ein Weltentor schaffen? Denn dass die Dreiarmige noch einmal

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