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0869 - Der Affengott

0869 - Der Affengott

Titel: 0869 - Der Affengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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erneut.
    Zamorra betäubte auch sie mit einem gezielten Betäubungsschuss, ehe das Amulett reagieren konnte und sie vielleicht tötete.
    Er wandte sich an François Lon.
    »Wie steht es mit Ihnen? Sind Sie noch stark genug, um dem, was in Ihrer Seele wächst, zu widerstehen?«
    »Ich weiß es nicht, Zamorra. Gehen Sie besser das Risiko nicht ein und schalten Sie mich auch aus!«
    »Lieber wäre mir, Sie würden mir bei der Konfrontation mit Heng Son helfen. Ihr Wissen könnte da sehr wertvoll sein.«
    François Lon schluckte.
    »Auf Ihr Risiko!«
    Zamorra nickte entschieden. »Das gehe ich ein.«
    Lon deutete auf Valerie und ihren Vater.
    »Sie sollten beide zu Asche verbrennen. Das ist sicherer. Vergessen Sie nicht, dass die Kraft der Schwarzen Magie sie beseelt…«
    »Das vergesse ich nicht«, erwiderte Zamorra. »Aber vielleicht lassen sich ihre Seelen doch noch der Finsternis entreißen, wenn ihr Herr vernichtet wird.«
    »Ich habe in den alten Schriften dazu nur widersprüchliche Angaben gefunden«, erklärte Lon.
    ***
    Zamorra, Nicole und Lon traten ins Innere des Palastes. Dieses Bauwerk war so groß, dass es die gesamte künstliche Insel inmitten des quadratischen Sees bedeckte.
    Ein langes kathedralenartiges Gewölbe eröffnete sich vor ihnen. Von der Decke hingen an hauchdünnen und kaum sichtbaren Fäden Primatenschädel aller nur erdenklichen Arten und Größen.
    Auch menschliche Köpfe waren darunter. Ihre leeren Augenhöhlen schienen auf die Eindringlinge hinabzublicken und sie zu warnen.
    Winzige Lemuren flatterten von Schädel zu Schädel und stoben kreischend auseinander, als sie die Eindringlinge bemerkten. Sie schienen zu wissen, dass sie gegen Zamorra und sein Amulett keine Chance hatten. Möglicherweise hatten die vom Boulevard Mao Tse Toung in Phnom Penh zurückgekehrten Exemplare ihren Artgenossen etwas davon vermittelt, wie mächtig ihr Gegner war.
    Jedenfalls machte kein Einziger unter den Lemuren den Versuch, Zamorra anzugreifen.
    Die drei folgten dem kathedralenartigen Gang bis zu einer Tür.
    Diese ließ sich öffnen, nachdem Zamorra seinen E-Blaster im Lasermodus benutzt hatte, um den Schließmechanismus außer Kraft zu setzen.
    Erneut folgte ein ähnlicher, diesmal allerdings von hohen Säulen erfüllter Gang.
    Dann endlich, nach dem dritten Tor befanden sie sich offensichtlich in jenem Raum, den Heng Son als seinen Thronsaal bezeichnete.
    Hunderte von Lemuren kauerten auf den Stufen zu Füßen des Schädelthrons. Ihre Gesichter wirkten grimmig. Das rote Leuchten ihn ihren Augen pulsierte. Offenbar waren sie im Gegensatz zu den Kuttenträgern nicht in der Lage, Energieblitze zu schleudern, wie dies bei besonderen magischen Begabungen offensichtlich immer wieder vorkam.
    Die Schattenzone, in der sich Heng Son verbarg, schien sich zu erheben.
    »Da bist du also, Zamorra, mein Feind!«, knurrte eine Stimme aus dem schwarzen Schatten heraus, der sich nun mindestens drei Meter hoch über den gewaltigen Schädelthron erhob. Zamorra fragte sich, was für ein Monstrum dieser Schatten wohl verbarg.
    Der Unheimliche formte einen Arm aus und vollführte eine Geste, während aus der Dunkelheit heraus ein paar magische Formeln in einer längst vergessenen Sprache gemurmelt wurden.
    Daraufhin ging ein Ruck durch François Lon.
    Zu spät begriff Zamorra, was hier gespielt wurde.
    Lon fuhr blitzschnell mit der Hand herum. Seine Züge hatten sich tierhaft verzerrt, und die Augen glommen blutrot.
    Er schlug blitzschnell nach Nicole.
    Mit dem Fingernagel erwischte er sie beinahe am Hals, aber Nicole wich aus, bevor Zamorra ihn mit dem E-Blaster betäuben konnte. Er sank zu Boden. Geräuschvoll schlug er auf.
    Gelächter drang aus der Schattenzone auf dem Thron.
    »Hat er dich erwischt, Nici?«, fragte Zamorra.
    »Nein, ich glaube nicht…«
    Ein schabendes Geräusch, das sich viele Dutzend Male wiederholte, ließ Zamorra und Nicole herumfahren. Hunderte von kleinen Öffnungen bildeten sich überall in den Wänden. Lemuren krabbelten, stolperten und flogen daraus hervor. Sie kauerten da, mit ihren roten Augen, und warteten anscheinend auf die Befehle ihres Herrn und Meisters, dem sie absolut gehorchen mussten.
    Dieser Befehl kam in Form eines geistigen Impulses, den auch Zamorra und Nicole spürten. Schmerzhaft drang dieser Impuls in ihrer beider Bewusstsein ein. Für einen Augenblick konnte Zamorra ebenso wenig einen klaren Gedanken fassen wie Nicole, geschweige denn, sich gegen diese mentalen Einflüsse

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