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0869 - Der Affengott

0869 - Der Affengott

Titel: 0869 - Der Affengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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seine Begleiter zu jener Regenbogenblumen-Kolonie, von der François Lon gesprochen hatte.
    Sie befand sich irgendwo mitten im Dschungel.
    Ohne entsprechende Ausrüstung war das hier für die Menschen alles andere als ein Vergnügen.
    Ein Chor tierischer Stimmen erfüllte die schwere Luft. Die Sonne sank hinter die Wipfel der gewaltigen Urwaldriesen.
    Der Wald dampfte förmlich von der in ihm gebundenen Feuchtigkeit.
    Nicht mehr lange, und die Nacht würde hereinbrechen.
    Zamorra aktivierte das Handy vom Typ Ti Alpha. Über die GPS-Funktion wusste er wenig später exakt, wo sie sich befanden. Die weltberühmten Ruinen von Angkor waren auf ein Gebiet von gut hundert Quadratkilometern verteilt. Zum größten Teil waren die Überreste der alten Hauptstadt des Khmerreichs von Dschungel überwuchert. Nur ein paar Hauptwege waren darüber hinaus von Minen geräumt worden, die seit dem Krieg der Roten Khmer hier vergraben waren und ständig neue Krüppel produzierten, die dann bettelnd an den Hauptwegen lagerten, auf denen die Touristen das Angkor Wat oder das Angkor Thom besuchten.
    Die Position von Zamorra und seiner Gruppe befand sich am Nordrand dieses gewaltigen Urbanen Zentrums einer untergegangenen Kultur, deren Leistung gar nicht hoch genug einzuschätzen war. Schließlich waren London und Paris zur Blütezeit des Reiches von Angkor kaum mehr als Kleinstädte gewesen.
    Sie kamen an halb vom Dschungel überwucherten Gebäuderesten vorbei. In den Mauern gab es verwitterte Reliefs, die vor allem ein Motiv zeigten: Nagas…
    »Wir sind hier an der Grenze zum verlorenen Land«, erklärte François Lon. »Seinerzeit baute man eine Mauer mit Naga-Reliefs um das Gebiet von Sarangkôr herum, um Heng Son abzuwehren, falls ihm eine Rückkehr gelingen sollte. Aber diese Nagas sind bereits tot. Sie haben sich im Kampf gegen die Lemuren längst erschöpft - wie jene Schutzgeister, die ich mein Haus bewachen ließ.«
    »Wann materialisiert Sarangkôr?«, erkundigte sich Zamorra.
    »Wir müssen abwarten.«
    Schon zum wiederholten Mal fiel Zamorra auf, dass der Halbkambodschaner auf sein Amulett starrte. Schon während der Taxifahrt hatte der Meister des Übersinnlichen immer wieder das Gefühl gehabt, dass François Lon irgendetwas an Merlins Stern ungemein faszinierte.
    »Sie erkennen einige der Hieroglyphen wieder?«, schloss Zamorra.
    »Manche ähneln magischen Zeichen aus dem alten Khmer-Reich«, bestätigte Lon. »Dieses hier« - er streckte die Hand aus und deutete auf eines der Symbole, die sich einzelnen verschieben ließen und damit jeweils bestimmte magische Funktionen des Amuletts auslösten - »entspricht einem Zeichen der hellen Macht, das der Khmer Magier Srei Kô verwendete. Was ist das für ein Amulett, das Sie da tragen?«
    »Es heißt Merlins Stern und wurde von einem keltischen Magier dieses Namens geschaffen.« Konnte es sein, dass die Erkenntnisse Merlins bis ins alte Khmer-Reich gelangt waren? Oder war es umgekehrt und die Quellen von Merlins Geheimwissen lagen ursprünglich in Südostasien? Fragen, deren Beantwortung wohl noch auf sich warten lassen musste.
    Lon zuckte zurück, bevor er das Amulett berühren konnte. Es wirkte so, als wäre er von einem elektrischen Schlag getroffen worden. Die schwarzmagischen Kräfte in ihm werden stärker!, erkannte Zamorra. Das Amulett war warm geworden, wie der Dämonenjäger wenig später feststellte. Er war nicht überrascht darüber, dass es so war - wohl aber über das Ausmaß.
    Nicht mehr lange, und die beiden werden unsere Gegner werden.
    ***
    Sie gelangten an eine Lichtung mitten im Dschungel. Das Gras war hoch. Der Mond stand inzwischen am Himmel und tauchte alles in ein fahles Licht.
    »Hier ist es«, sagte François Lon. »Oder hier war es zumindest… Das verlorene Land!«
    »Gibt es denn keine Möglichkeit, Sie, Valerie und Monsieur Lon vor dem Schicksal zu bewahren, ein Werkzeug Heng Sons zu werden?«, wandte sich indessen Nicole an Valerie.
    Doch die junge Frau wirkte apathisch. Sie schien zunächst gar nicht verstanden zu haben, was Nicole gesagt hatte. Zu sehr war sie in ihre innere Welt abgetaucht.
    »Pierre de Bressac hätte uns vielleicht weiterhelfen können«, sagte Lon an Valeries Stelle. »Seine magischen Kenntnisse waren sehr viel profunder. Wie ich schon mehrfach betont habe, scheute er sich ja auch nicht, die Kräfte des Bösen zu benutzen, wenn er sie in seinen Dienst stellen konnte…«
    Valerie wandte den Blick zur Seite, sodass niemand das

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