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087 - Bei Vollmond kommt der Tod

087 - Bei Vollmond kommt der Tod

Titel: 087 - Bei Vollmond kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Kampf aussichtslos war und ihn nur Kraft kostete.
    Wertvolle Kraft!
    Sobald Doyle die Flinte nicht mehr festhielt, taumelte Harper mehrere Schritte zurück.
    Er stieß mit der Hüfte gegen einen Stuhl, der ratternd davonrutschte. Die Schrotflinte hielt er in beiden Pranken. Er hätte die Waffe auf Doyle abfeuern können, tat es jedoch nicht.
    Ein Werwolf tötet mit keiner Waffe, sondern mit den Pranken oder Zähnen. Deshalb schleuderte Leon Harper das Gewehr wild in eine Ecke und stieß sich kraftvoll ab.
    Doyle ließ das Untier nicht aus den Augen, während er nach seinem geweihten Silberdolch griff. Ob Pasquanell mit dem Monster auch solche Schwierigkeiten gehabt hätte?
    Terence Pasquanell kannte die Schwächen dieser Ungeheuer so gut wie kein zweiter. Es war fraglich, ob das Doyle jemals auch herausfinden würde.
    Alles kann man nicht lernen. Einiges muß man selbst mitbringen, muß man, einfach schon besitzen.
    Es ist eine Art Instinkt, der einem angeboren sein muß.
    Doyle riß den Dolch aus der Scheide und stach damit zu. Der Werwolf verschraubte seinen Körper und entging so der blinkenden Silberklinge.
    Wieder richtete er seine Attacken darauf aus, den jungen Mann zu entwaffnen. Sie gingen im Kreis, belauerten sich. Einmal griff Doyle an, dann wiederum der Werwolf, doch beide erzielten nicht den gewünschten Erfolg.
    Eine Patt-Stellung: Niemand hatte einen Vorteil. Die Chancen, zu siegen oder zu unterliegen, standen im Moment für beide Teile gleich.
    Doch das änderte sich in der nächsten Sekunde. Doyle nahm den Dolch in die linke Hand, stach damit zu, und Harper mußte sich mit einem schnellen Sprung vor der Klinge in Sicherheit bringen.
    Da wechselte Doyles Dolch in Gedankenschnelle von links nach rechts. Harper reagierte nicht schnell genug, und schon traf ihn das geweihte Silber.
    Der Werwolf schrie auf. Seine Augen weiteten sich. Fassungslos starrte er auf die Verletzung, die ihm Doyle zugefügt hatte.
    Dunkles Blut näßte das Fell des Ungeheuers, aber er war nicht tödlich getroffen.
    Doyle dachte nicht mehr an die Worte seines Lehrmeisters, daß ein verletzter Feind doppelt gefährlich wäre. Er setzte nach, dachte, er könne dem Monster jetzt schon den Rest geben, doch Leon Harper war meilenweit davon entfernt, schon geschlagen zu sein.
    Das bewies er, als sich Doyle unerschrocken auf ihn stürzte und den Silberdolch hochschwang, um zuzustechen.
    Harper sprang nicht zurück, sondern warf sich seinem Gegner entgegen. Er fing den niedersausenden Arm ab, und dann begann ein erbittertes Ringen, in dessen Verlauf Doyle erkennen mußte, daß die Kraft des Werwolfs noch ungebrochen war.
    Sie torkelten durch die Hütte. Doyle versuchte, dem Ungeheuer ein Bein zu stellen, doch es gelang ihm nicht, Harper zu Fall zu bringen. Unglaublich sicher stand der Werwolf auf seinen Beinen:
    Er rammte Doyle gegen die Wand und drehte dessen Hand, die den Dolch hielt. Immer mehr entfernte sich die Spitze der Waffe von Harper und wandte sich Doyles Kehle zu.
    Er konnte es nicht verhindern.
    Aus nächster Nähe roch er die penetrante Ausdünstung des Werwolfs. Er sah das helle Raubtiergesicht, das ihm nun vielleicht doch noch zum Verhängnis werden würde.
    Und er hatte schon geglaubt, das Ungeheuer besiegt zu haben!
    Harper hatte nicht die Absicht, seinen Feind mit dem Dolch zu töten. Er wollte ihn nur verletzen, kampfunfähig machen. Das Leben würde er ihm dann mit den Reißzähnen nehmen.
    Immer näher kam die Dolchspitze. Doyle konnte es nicht verhindern. Er mobilisierte alle seine Kräfte, doch sie reichten nicht.
    Leon Harper, der verletzte Werwolf, war zu stark!
    Die Silberspitze berührte Doyles Haut. Ein jäher Stoß, und es ist aus! durchfuhr es den blonden Mann.
    Die Spitze mußte schon die Haut verletzt haben, denn Doyle spürte ein glühendes Brennen, und ihm war, als würde etwas Warmes über seinen Hals rinnen.
    Blut?
    Er schloß die Augen, konzentrierte sich und unternahm einen allerletzten Befreiungsversuch.
    Erfolglos!
    Da war ihm klar, daß er verloren hatte…
    Doch plötzlich zuckte der Werwolf zusammen, und als Doyle die Augen öffnete, sah er, wie sich etwas Dünnes, Glänzendes in das Fell des Ungeheuers grub.
    Draht! Jemand hatte dem Monster eine silberne Drahtschlinge über den Kopf gestreift und zog diese nun kraftvoll um dessen Hals zusammen.
    Das konnte nur Pasquanell sein!
    ***
    Es war Terence Pasquanell. Retter in höchster Not! Er war gerade noch zur rechten Zeit zurückgekehrt. um das

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