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087 - Bei Vollmond kommt der Tod

087 - Bei Vollmond kommt der Tod

Titel: 087 - Bei Vollmond kommt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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die Silberzähne geschlagen hatten.
    Eliot Oakland ließ die Falle los. Die Silberbügel schnappten sofort wieder zusammen.
    »Los, komm!« stieß er heiser hervor.
    Delacorte folgte ihm humpelnd.
    »Pasquanell muß gleich hier sein«, sagte Oakland.
    »Laß uns auf ihn warten«, schlug Alain Delacorte vor.
    »Nein, wir verschwinden«, entschied Oakland.
    »Hast du Angst vor Pasquanell?«
    Eliot Oakland starrte den Piloten durchdringend an. Delacorte bereute sofort, diese Frage gestellt zu haben.
    »Ich habe vor niemandem Angst«, herrschte ihn der Leitwolf an. »Merk dir das. Du bist verletzt. Wir müssen deine Wunde versorgen. Anschließend treffen wir Harper…«
    »Und Baddeley?«
    »Der lebt nicht mehr.«
    »Pasquanell?«
    »Ja, Pasquanell. Aber Rod Baddeley wird Pasquanells letztes Opfer gewesen sein, denn heute nacht wird es ihm an den Kragen gehen.«
    Sie zogen sich in dichtes Unterholz zurück, verbargen sich dort, und Oakland kümmerte sich um Delacortes Verletzung. Er fluchte und schimpfte ununterbrochen. Er verwünschte Terence Pasquanell und seine verdammten Fallen, während er das Bein seines Wolfsbruders mit Stoffstreifen, die er von seinem Baumwollhemd abriß, verband.
    Plötzlich hielt Oakland inne. Sie hörten Pasquanell durch das Unterholz schleichen.
    Der Werwolfjäger war zwar leise, aber er konnte sich nicht völlig lautlos bewegen. Jeder seiner Schritte war für gute Ohren zu vernehmen, und die hatten die Lykanthropen.
    Alain Delacorte preßte sich auf den Boden. Die Metamorphose setzte ein. Er wurde zum Ungeheuer. Die Zunge hing ihm aus dem Maul, er hechelte leise, war aufgeregt.
    In seinen bernsteinfarbenen Augen glomm ein böses, dämonisches Feuer. Er war zwar durch die Verletzung behindert, aber er hätte mit Oakland den Jäger angegriffen, wenn dieser sich dazu entschlossen hätte.
    Doch Eliot Oakland machte keine Anstalten, das verfilzte Unterholz zu verlassen. Im Gegenteil, er zog sich sogar noch einige Meter weiter zurück.
    Delacorte folgte seinem Beispiel. Er vertraute Oakland blind. Der Leitwolf wußte, daß das das beste für sie war. Wenn Oakland also die Ansicht vertrat, daß der Zeitpunkt für eine Attacke nicht günstig war, wollte Delacorte das akzeptieren.
    Sie sahen den Werwolfjäger zwischen den Bäumen auftauchen. Beide Lykanthropen verhielten sich jetzt völlig still.
    Pasquanell konnte sie nicht sehen, denn sie verschmolzen mit der Dunkelheit. Alain Delacortes Krallen gruben sich in das weiche Erdreich, und er wünschte sich, es wäre Pasquanells Fleisch.
    Auch Oakland wurde zum Tier. Seine Lefzen zuckten nervös. Deutlich war den beiden Ungeheuern die Anspannung und die innere Erregung anzusehen.
    Pasquanell bückte sich und betrachtete den Waldboden. Er suchte nach Spuren, entdeckte Blut an einem Blatt und richtete sich gespannt auf.
    Fest hielt er die Schrotflinte in beiden Händen, während er den Blick durch die Dunkelheit schweifen ließ.
    Daß ihn die Monster schon die ganze Zeit beobachteten, ahnte er nicht. Sehr vorsichtig setzte er seine Schritte. Wenn er merkte, daß sich unter seinem Schuh ein morscher Ast befand, trat er nicht darauf, sondern stieg darüber hinweg.
    Ein Mensch hätte den Jäger wohl kaum wahrgenommen, aber die Lykanthropen verfolgten jeden seiner Schritte. Er konnte sie nicht überraschen.
    Wieder bückte sich Terence Pasquanell, um nach weiteren Spuren zu suchen. Ihm war klar, daß er es mit zwei Wölfen zu tun hatte. Einer war dem anderen zu Hilfe geeilt und hatte ihn befreit.
    Allein hätte es der gefangene Werwolf nicht geschafft, aus dem Fangeisen zu kommen. Das geweihte Silber hätte jeden Befreiungsversuch zunichte gemacht.
    Alain Delacorte spannte die Muskeln an. Er war bereit zum Angriff, doch Oakland legte ihm die Pranke auf die Schulter und bedeutete ihm, nichts zu unternehmen.
    Das fiel Delacorte zwar schwer, aber er gehorchte.
    Pasquanell schwenkte mit einemmal ab und entfernte sich von den beiden Männern. Die Werwölfe blieben, wo sie waren, denn Pasquanell war noch nicht weit genug entfernt. Er hätte jedes Geräusch, das sie verursachten, sofort gehört.
    Sie verloren ihn bald aus den Augen.
    Doch es verstrich noch einige Zeit, bis sie sich sicher fühlten und wieder menschliche Gestalt annahmen.
    »Er wird sterben, heute nacht«, knurrte Eliot Oakland. »Das grausamste Ende, das es für einen Menschen geben kann, wird ihn ereilen. Wie geht es deinem Bein?«
    »Es wird mich bei der Jagd nicht behindern«, antwortete Alain

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